Fichtelgebirgsbahn
Als Fichtelgebirgsbahn werden die folgenden Bahnstrecken bezeichnet:
Fichtelgebirgsbahn von 1877
- der Abschnitt Nürnberg-Marktredwitz der Bahnstrecke Nürnberg–Cheb, zwischen 1877 und 1879 eröffnet, mit Zweigstrecke Schnabelwaid–Bayreuth, 1877 eröffnet
- der Abschnitt Marktredwitz–Oberkotzau der Bahnstrecke Regensburg–Hof, zwischen 1877 und 1878 eröffnet, mit Zweigstrecke Holenbrunn–Leupoldsdorf, Streckenabschnitt Holenbrunn – Wunsiedel 1877 eröffnet
Der Name ist bereits im 19. Jahrhundert nachweisbar. Das Brockhaus' Konversationslexikon von 1894 definiert die Fichtelgebirgsbahn als "bayr. Staatseisenbahn, von Nürnberg nach Oberkotzau, mit Zweigbahnen".[1]
Als erster Teil dieser Fichtelgebirgsbahn wurde die Bahnstrecke von Nürnberg über Schnabelwaid in die am Südostrand des Fichtelgebirges gelegene Stadt Bayreuth am 15. Juli 1877 eröffnet.[2] Dort hatte sie Anschluss an die bereits seit 1853 existierende Pachtbahn von Bayreuth nach Neuenmarkt.
Am 15. Mai 1878 wurde die Zweigstrecke Schnabelwaid–Holenbrunn (Teil der heutigen Hauptstrecke Nürnberg–Cheb) in Betrieb genommen, die dort auf die am 15. August 1877 eröffnete Strecke Holenbrunn–Oberkotzau (Teil der heutigen Hauptstrecke Regensburg–Hof) traf.[3]
Fichtelgebirgsbahn von 2007
- Die Bahnstrecke Bayreuth–Warmensteinach wird seit ihrer teilweisen Reaktivierung bis nach Weidenberg im Jahr 2007 ebenfalls als Fichtelgebirgsbahn bezeichnet. Sie ist allerdings nur die letzte von ehemals sieben Stichbahnen ins Fichtelgebirge. Damit wurde die Bezeichnung Fichtelgebirgsbahn nach 130 Jahren noch einmal vergeben und ist nun doppeldeutig.
Stichbahnen ins Fichtelgebirge
Von den umgebenden Hauptbahnen ausgehend führten sieben Nebenbahnen als Stichstrecken ins Fichtelgebirge (in Klammern Höhe des Endbahnhofs und Eröffnungsjahr der Bahn oder des ersten Abschnitts):
- Bahnstrecke Holenbrunn–Leupoldsdorf (570m, 1877)
- Bahnstrecke Neusorg–Fichtelberg (650m, 1890)
- Bahnstrecke Bayreuth–Warmensteinach (554m, 1896)
- Bahnstrecke Neuenmarkt-Wirsberg–Bischofsgrün (600m, 1896)
- Bahnstrecke Kirchenlamitz–Weißenstadt (630m, 1899)
- Bahnstrecke Falls–Gefrees (500m, 1902)
- Bahnstrecke Münchberg–Zell (610m, 1902)
Obwohl diese Strecken direkt ins Fichtelgebirge führten, war die Bezeichnung Fichtelgebirgsbahn für keine dieser Bahnen gebräuchlich.
Galerie
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Schienenbus VT 98 in Pegnitz, 1987
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Schnabelwaid mit 614 von und 798 nach Bayreuth, 1987
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Bahnhof Kirchenlamitz Ost (Abschnitt Marktredwitz–Oberkotzau), 1986
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Regionalbahn nach Weidenberg bei Döhlau
Belege
- ↑ Brockhaus' Konversationslexikon von 1894, S. 769, abgerufen am 21. Mai 2013
- ↑ Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn, S. 54
- ↑ Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn, S. 56