Finsterbach (Rednitz)

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Finsterbach
Daten
Gewässerkennzahl DE: 242154
Lage Landkreis Roth, Regierungsbezirk Mittelfranken, Bayern, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rednitz → Regnitz → Main → Rhein → Nordsee
Quelle Ca. 1400 m südwestlich von Pyrbaum
49° 17′ 7″ N, 11° 16′ 48″ O
Quellhöhe 439 m
Mündung Zwischen Pfaffenhofen und Rednitzhembach in die RednitzKoordinaten: 49° 16′ 49″ N, 11° 4′ 36″ O
49° 16′ 49″ N, 11° 4′ 36″ O
Mündungshöhe 321 m
Höhenunterschied 118 m
Sohlgefälle 7,1 ‰
Länge 16,7 km
Einzugsgebiet 32 km²
Gemeinden Pyrbaum, Roth

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Der Finsterbach ist ein ganzjähriges Fließgewässer 3. Ordnung in den bayerischen Landkreisen Neumarkt in der Oberpfalz und Roth.[1]

Finsterbach

Der aus der Oberpfalz kommende, stets nach Westen orientierte Finsterbach fließt südlich parallel zum drei bis vier Kilometer nördlich verlaufenden Hembach und der sieben bis acht Kilometer entfernten Schwarzach; er entwässert in die Rednitz. [2]

Geschichte

Urkundlich erwähnt wurde der Finsterbach erstmals im frühen 11. Jahrhundert. Er entsprang damals knapp 500 Meter südöstlich des Burgstalls Pruppach[3] auf einer Höhe von 419 m ü. NN im Forst Harrhofschlag und hat dort ein noch deutlich erkennbares, nordöstlich orientiertes Tal tief eingekerbt. Der längere östliche Quellast ist erst zwischen 1808 und 1817 durch die Trockenlegung und Kanalisierung von Waldsümpfen sowie einige industriezeitliche Rodungen entstanden. Er war dort ursprünglich nicht ganzjährig wasserführend. Im Bayerischen Urkataster von 1808 ist er nicht als Gewässer erfasst. Der Name lautete zwar damals im Mittellauf bereits Finsterbach, jedoch wurde im Mündungsgebiet westlich von Pruppach bei Roth früher der Name Bruckbach und östlich im Quellgebiet bei Pruppach Brukkebach verwendet. Dies erklärt auch die beiden gleichlautenden Ortsnamen in benachbarten Regierungsbezirken in nur zehn Kilometer Abstand und am gleichen Gewässer.

Verlauf

Der Finsterbach entspringt heute rund 1400 Meter südwestlich von Pyrbaum im Westlichen Pyrbaumer Forst am Fuße des Eulenberges. Auf seinem Weg in Richtung Westen durchquert er die zu Pyrbaum gehörende Münchsmühle und nimmt dort seinen ursprünglichen südlichen Quellast aus dem Gehölz Harrhofschlag auf. Unmittelbar nach Münchsmühle unterquert er die Kreisstraße NM6 und erreicht nach zwei Kilometern den etwa vier Hektar großen, fischwirtschaftlich genutzten Straßmühlweiher und den Ort Straßmühle. Zwischen der Staatsstraße 2225 und der Bundesautobahn 9 passiert er südlich das Gelände des Tiergeheges Faberhof und speist anschließend die drei Hektar großen Harrlacher Weiher. Bis dorthin gilt der Finsterbach von der Gewässergüte her als kritisch belastet. [4] Westlich von Harrlach nimmt der Bach die gereinigten Abwässer der Kläranlage und von links den Geislachgraben auf. Ab dort verbessert sich die Gewässerqualität zu mäßig belastet; er durchfließt die drei Hektar großen Finstermühlweiher, passiert Finstermühle und unterquert den Main-Donau-Kanal auf 150 Meter verdolt und teilt Meckenlohe in eine Nord- und eine Südhälfte. Diese waren im Mittelalter trotz der direkten räumlichen Nähe unterschiedlichen Fürstentümern zum großen und kleinen Zehnten getrennt verpflichtet. Ab dem Ortsausgang von Meckenlohe ändert der Finsterbach seinen Charakter vom Wald- zum Wiesenbach, beginnt dort weiträumiger zu mäandern und unterfließt die Treffersäge, nochmals verdolt. Südlich an Pruppach und einem Pony-Gestüt vorbei unterquert er die dort autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße 2 sowie die Staatsstraße 2409, bevor er nach weiteren 500 Metern zwischen Pfaffenhofen und Rednitzhembach auf einer Höhe von 321 m ü. NN von rechts in die Rednitz mündet.[5]

Besonderheiten

Bach-Quellkraut am Finsterbach

Im Oberlauf des Finsterbaches und eines seiner Zuflüsse bei Straßmühle tritt massenhaft das Bach-Quellkraut auf, eine Wasser-Nelkenart, die auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten steht, und sonst nirgends im Einzugsgebiet der Rednitz anzutreffen ist.[6] [7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gewässerkataster im LKr Roth, Hembach
  2. Lage des Finsterbach im LKr Roth
  3. Pruppach (OPf.)
  4. Gewässergüte des Finsterbach
  5. Finsterbach auf Bayern Atlas
  6. Infoblatt RegioFlora mit 2 Photos und einer Detailkarte des Finsterbaches
  7. Rote Liste der Pflanzen Deutschlands, Seite 126