Flotzbach (Wolfurt)

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Flotzbach (Rotte)
Flotzbach (Wolfurt) (Österreich)
Flotzbach (Wolfurt) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Bregenz (B), Vorarlberg
Gerichtsbezirk Bregenz
Pol. Gemeinde Wolfurt
Ortschaft Wolfurt
Koordinaten 47° 27′ 47″ N, 9° 44′ 29″ OKoordinaten: 47° 27′ 47″ N, 9° 44′ 29″ Of1
Höhe 407 m ü. A.
Postleitzahl 6922 Wolfurt
Vorwahl +43/05574 (Wolfurt)
Bild
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; VoGIS

Flotzbach ist ein Ortsteil und ehemaliges Sumpfgebiet südwestlich der Gemeinde Wolfurt (heute teilweise Parzelle „Flotzbachfeld“) und ein Gewässer.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Flotzbach findet sich in Vorarlberg lediglich in Wolfurt. Es wird vermutet, dass der Flotzbach „ein Bach gewesen sei, der ob seiner trägen Strömung eine merkliche Trübung verursachte und das Wachstum der Wasserpflanzen förderte“.[1] Flotzbach bedeute nach Josef Zöhrer: „schlammiger, nur noch in Spuren vorhandener Bach“.[2] Der Flotzbach hat schon aufgrund seiner geringen Abmessungen vermutlich nicht zur Holzdrift gedient (siehe z. B. Flotzbach/Floßbach in Isenach in Rheinland-Pfalz).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Flotzbach gehört seit Jahrhunderten zur Gemeinde Wolfurt.

Flotzbach bei Wolfurt wurde in der Zeit des Hexenwahns in Vorarlberg als der am häufigsten von den Beschuldigten genannte Hexentanzplatz bezeichnet.[3]

Im „Allgemeinen National-Kalender für Tirol und Vorarlberg“[4] wird für 1825 in Flotzbach noch keine nennenswerte Besiedelung genannt. 1790 ist als Erster der Steinhauer Johannes Rohner vom Eulentobel hierhergezogen.

Topographie, Geografie, Lage und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flotzbach (407 m ü. A.) ist südlich, westlich und nördlich von großen landwirtschaftlichen Flächen umgeben. Südöstlich befindet sich der Ortsteil Rickenbach und nordöstlich das Zentrum von Wolfurt („Dorf“). Es handelt sich um eine große Riedfläche.

In Schematismus für Tirol und Vorarlberg (1839)[5] wird Flotzbach nicht als eigenständiger Weiler und Teil von Wolfurt angeführt.[6] Ebenfalls fehlt im Provinzial-Handbuch von Tirol und Vorarlberg für das Jahr 1847 ein solcher eigenständiger Eintrag.[7]

Es führen relativ schmale Straßen von und zum Ortsteil, die für Durchgangsverkehr nicht geeignet sind. Der Güterbahnhof Wolfurt und das Gewerbegebiet Hohe-Brücke sind vom Siedlungsgebiet durch den Freiraum Flotzbach getrennt, der weitestgehend erhalten werden soll.[8]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der namensgebende Flotzbach

Der Flotzbach führt teilweise parallel zur Flotzbachstraße und mündet bei Gewässerkilometer 0,44 in den „Unteren Rickenbach“. Der Flotzbach wechselt bei Gewässerkilometer 0,44 den Namen und wird ab hier bis zur Quelle „Wiesengraben“ genannt. Flotzbach bzw. Wiesengraben haben eine Gesamtlänge von 1,22 km und das Gewässer entspringt in der Nähe der L 3 (Brühlstraße) / Abzweigung Augasse / Schmiedgasse. Das Gewässer hat etwa ein Gefälle auf die Gesamtlänge von 0,5 % (0,29°).

Das Gewässer nimmt in seinem Lauf keine relevanten Nebengewässer auf.

Handwerk, Gewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Flotzbach finden sich regional bedeutende Unternehmen sowie einige international tätig Unternehmen (z. B. Viessmann Holzheiztechnik GmbH).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Siegfried Heim, Strohdorf, Hub und Flotzbach : Anmerkung zu einem Dorfgeschichtevortrag am 14. Mai 1991, in Heimat Wolfurt 1991, Heft 8, S. 6–20.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Artur Schwarz, „Der Lauteracher Flurnamenschatz“, in „Lauteracher Heimatbuch“, Bregenz 1953, S. 90.
  2. Josef Zehrer, „Die Flurnamen von Haselstauden bei Dornbirn“ in „Dornbirner Schriften“, Dornbirn 1991, S. 156.
  3. Manfred Tschaikner, „Die Frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen in den österreichischen Herrschaften vor dem Arlberg – Versuch einer Dokumentation und sozialgeschichtlichen Analyse“, Bludenz 1991, Dissertation, S. 750.
  4. Allgemeiner Nationalkalender für Tirol und Vorarlberg auf das gemeine Jahr 1825, Innsbruck 1825, Wagner’sche Buchhandlung, S. 46.
  5. Aus dem Jahr 1839, S. 157
  6. [1], Google Books, S. 154.
  7. Provinzial-Handbuch von Tirol und Vorarlberg: für das Jahr 1847, Google Books, S. 416.
  8. REK Güterterminal Wolfurt (Memento des Originals vom 22. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lauterach.at, Gemeindeüberschreitendes teilräumliches Entwicklungskonzept der Marktgemeinden Lauterach und Wolfurt zur Entwicklung des Gewerbestandortes „Güterterminal-Wolfurt“, S. 7, 25, 35.