Flugplatz Flensburg-Schäferhaus

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Flugplatz Flensburg-Schäferhaus
Flugplatz Flensburg-Schäferhaus (Erde)
Flugplatz Flensburg-Schäferhaus (Erde)
keine Koordinaten
i1
Kenndaten
ICAO-Code EDXF
IATA-Code FLF
Koordinaten

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Höhe über MSL 40 m  (131 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 3 km westlich von Flensburg
Basisdaten
Eröffnung 1911
Betreiber Flensburger Flughafen Betriebsgesellschaft mbH
Start- und Landebahnen
04/22 700 m × 45 m Gras
11/29 1220 m × 30 m Asphalt
11L/29R 1200 m × 60 m Gras

i1 i3 i12 i14

BW

Der Flugplatz Flensburg-Schäferhaus ist ein Verkehrslandeplatz in Flensburg-Weiche. Benannt ist der drei Kilometer westlich der Flensburger Innenstadt gelegene Flugplatz nach dem angrenzenden Gebiet Schäferhaus, zugehörig zum Stadtteil Friesischer Berg und in direkter Nachbarschaft zum Stiftungsland Schäferhaus. Neben der Hauptlandebahn gibt es eine 1200 m lange Parallelbahn (Gras) und eine 700 m lange Querbahn (Gras).

Geschichte

Im 19. Jahrhundert befand sich an der Stelle des heutigen Flensburger Flugplatzes ein großer Exerzierplatz. Die ältere, namensgleiche, kleinere Exe liegt hingegen näher an der Innenstadt.[1]

Am 23. September 1911 startete das erste Flugzeug seinen Flug vom besagten Exerzierplatz. Das Flugzeug trug den Namen Schall.[2] Am 10 August 1925 begann der Flugbetrieb der Fluglinie Hamburg-Kiel-Westerland.[3]

Als Adolf Hitler am 23. April 1932 für seine Rede im Flensburger Stadion zur preußischen Landtagswahl der 4. Wahlperiode nach Flensburg kam, landete er in Schäferhaus und stieg im Bahnhofshotel (später: Hotel Europa) ab. Am 19. April 1936 nahm die Fluggesellschaft Lufthansa den Sommerverkehr auf.[4]

Beim Ausbau des Flugplatzes 1940 wurde dafür unter anderem der Bereich des südlich liegenden Weinberges planiert.[5] Der Name des Platzes lautete während des Zweiten Weltkrieges „Fliegerhorst Flensburg-Weiche“, die Alliierten bezeichneten ihn als Airfield B.166, das mehrfach Ziel der Luftangriffe auf Flensburg war, bis amerikanische Truppen das Gelände am 6. Mai 1945 besetzten.[6] Nach Kriegsende nutzte die British Air Force of Occupation den Platz noch kurze Zeit weiter, so waren dort im Sommer 1945 bis zu drei Staffeln Typhoon IB der 1. Canadian Air Division, einem Einsatzkommand der kanadischen Luftstreitkräfte, stationiert. Am 20. Juli 1948 sprengten die Besatzer die Rollbahn.[7]

Am 1. August 1963 flog erstmals eine Maschine auf der Fluglinie Flensburg-Hamburg.[8] Zwei Jahre später, am 2. April 1965 richtete die Lufthansa eine Pilotenschule ein.[9] Südlich und nördlich war der Flugplatz dabei weitgehend vom Truppenübungsplatz Von-Briesen-Kaserne umschlossen. Nach Auflösung der Kaserne wurde die Landebahn verlängert.

Flugbetrieb

Der Flugplatz wird als Start- und Landeplatz für Motorflugzeuge, Hubschrauber, Motorsegelflugzeuge, Segelflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge, Fallschirmspringer, Ballone und Wasserflugzeuge genutzt. In den 1970er-Jahren gab es eine Linienflugverbindung nach Frankfurt am Main mit Zwischenstopp in Kiel. Heute werden keine Linienflüge mehr durchgeführt; die einst hier beheimatete Fluggesellschaft Northern Air Charter hat den Betrieb eingestellt.

Anbindung

Zwischen dem Flensburger ZOB und Niebüll halten die Busse der Autokraft an der Haltestelle Schäferhaus.

Literatur

  • Manfred Bühring, Broder Schwensen (Hrsg.): Flensburg im Fluge. Eine Zeitreise durch 100 Jahre Flugplatz Flensburg-Schäferhaus (= Große Schriftenreihe. Nr. 74). 1. Auflage. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2011, ISBN 978-3-925856-65-5 (173 Seiten).

Weblinks

Commons: Flugplatz Flensburg-Schäferhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: Exe
  2. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 406
  3. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 407
  4. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 409
  5. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein 6. Neumünster 1963, Seite 194
  6. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 409
  7. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 410
  8. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 412
  9. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 412