Francisco Suárez

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Juni 2016 um 17:17 Uhr durch Nwabueze (Diskussion | Beiträge) (→‎Werke (Auswahl): Ergänzungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Francisco Suárez

Francisco Suárez (* 5. Januar 1548 in Granada; † 25. September 1617 in Lissabon) war ein spanischer Theologe und Philosoph. Ihm wurde der Ehrenname Doctor Eximius („herausragender Lehrer“) gegeben.

Leben

Commentariorum ac disputationum in tertiam partem divi Thomae (1590).
Operis de religione (1625).
De incarnatione, pars prima (1745).

Suárez trat am 16. Juni 1564 in Salamanca den Jesuiten bei und studierte in dieser Stadt von 1565 bis 1570 Theologie.

Er lehrte dann 1571 Philosophie in Ávila und Segovia, 1575 dann Theologie. Im Laufe seines Lebens lehrte er Theologie an verschiedenen Hochschulen: 1576 in Valladolid, 1580 bis 1585 in Rom, 1585 bis 1592 in Alcalá, 1592 bis 1597 in Salamanca und 1597 bis 1616 in Coimbra.

In der Theologie verfasste er eine Vielzahl von Abhandlungen, die nicht alle auf höhere Gnade stießen, zum Beispiel wurde seine Lehre über die schriftliche Beichte verboten, sein Buch Defensio fidei in Paris verbrannt. In vollem Einklang mit seinen Oberen und dem Papst befand er sich hingegen bei der Verteidigung der Lehre der Unbefleckten Empfängnis und der Ewigen Jungfräulichkeit Mariä. Wichtige Beiträge lieferte er zur sogenannten Analysis fidei.

In der Philosophie war er ein Vertreter des Naturrechts und wird zur Schule von Salamanca gezählt. Seine metaphysischen Schriften wirkten stark auf Leibniz.

Durch seine juristischen Schriften wurde er später als Mitbegründer des Völkerrechts angesehen.

Suárez hatte eine gewaltige Wirkung. Seine metaphysischen Schriften, vor allem die Disputationes Metaphysicae (1597) und seine naturrechtlichen Schriften wurden bis weit ins 18. Jahrhundert sowohl im katholischen wie auch protestantischen Europa rezipiert. Dadurch kann man ihn neben Franciscus Toletus als einen der Begründer der Barockscholastik bezeichnen.

Ausgaben und Übersetzungen

  • Markus Kremer (Hrsg.): Francisco Suárez: De pace – De bello. Über den Frieden – Über den Krieg (= Politische Philosophie und Rechtstheorie des Mittelalters und der Neuzeit. Band I,2). Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 2013, ISBN 978-3-7728-2505-7 (lateinischer Text und deutsche Übersetzung)
  • Oliver Bach u. a. (Hrsg.): Francisco Suárez: De legibus ac deo legislatore. Über die Gesetze und Gott den Gesetzgeber. Liber tertius: De lege positiva humana. Drittes Buch: Über das menschliche positive Gesetz (= Politische Philosophie und Rechtstheorie des Mittelalters und der Neuzeit. Bände I,6 und I,7). 2 Teilbände. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 2014, ISBN 978-3-7728-2509-5 und ISBN 978-3-7728-2655-9 (lateinischer Text und deutsche Übersetzung)
  • Rainer Specht (Hrsg.): Francisco Suárez: Über die Individualität und das Individuationsprinzip. Meiner, Hamburg 1976, ISBN 978-3-7873-0376-2 (lateinischer Text und deutsche Übersetzung)
  • Salvador Castellote (Hrsg.): Francisco Suárez: De anima. Commentaria una cum quaestionibus in libros Aristotelis de anima. Comentarios a los libros de Aristóteles sobre el alma. 3 Bände. Madrid 1978–1991 (kritische Edition mit spanischer Übersetzung)

Literatur

Weblinks