Franz Konstantin Rampa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2016 um 18:55 Uhr durch Ute Erb (Diskussion | Beiträge) (Wortfehler). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Franz Konstantin Rampa 1837–1888, Bischof von Chur (1879–1888)

Franz Konstantin Rampa (* 13. September 1837 in Poschiavo; † 17. September 1888 in Chur), war römisch-katholischer Bischof des Bistums Chur.

Leben

Der Sohn des Landwirts Anton Rampa und der Maria Domenica Lacqua besuchte im Jahre 1854 die Kantonsschule in Chur und 1855 die Stiftsschule (Gymnasium) in Einsiedeln, nach dem Abitur studierte er 1856/57 Theologie in München, 1857/58 an der römischen Universität La Sapienza und anschließend am mailänder Priesterseminar. Dort wurde er am 25. Mai 1861 zum Priester geweiht und in den Klerus des Bistums Como inkardiniert. Zunächst Vikar in seinem Geburtsort Poschiavo wurde er 1862 Lehrer in Chur und Zug. Nach erfolgter Umkardinierung 1863 in den Klerus von Chur wurde er 1866 Pfarrer in Glarus. 1868 erhielt er eine Professur für Kirchenrecht und Exegese am Priesterseminar St. Luzi in Chur. Von 1871 bis 1874 war er Bündner Großrat für den Kreis Poschiavo. Bischof Nikolaus Franz Florentini ernannte ihn 1875 zum nicht-residierender Domherr, 1877 Geistlicher Rat und wurde unter Bischof Willi im Januar 1879 Bischöflicher Kanzler und Offizial unter Bischof Kaspar Willi.

Am 28. Mai 1879 wählte das Churer Domkapitel Franz Konstantin Rampa, für den am 17. des Vormonats verstorbenen Kaspar Willi, zum neuen Bischof von Chur. Papst Leo XIII. bestätigte am 22. September 1879 diese Wahl. Konsekriert wurde er am 9. November 1879 in der Kathedrale Mariä Himmelfahrt in Chur durch den Bischof von St. Gallen, Karl Johann Greith[1]. Mitkonsekratoren waren der Eugène Lachat, dem Bischof von Basel und Johann Nepomuk Amberg, der Weihbischof in Brixen für Feldkirch.

Rampa war ein pastoraler Bischof, seine Hirtenbriefe hätten „erfrischend“ gewirkt, und durch sein menschenfreundliches Auftreten habe er „die Herzen der Diözesanen“ alsbald gewonnen.[2] Im Priesternachwuchs setzte er neue Akzente, er verlängerte das Theologiestudium an seinem Priesterseminar von drei auf vier Jahre; schickte seine Alumnen (Priesteramtskandidaten) auch zum Studium ans Erzbischöfliche Priesterseminar nach Mailand wo er selbst studierte, dort sorgte er für die nötigen Freiplätze. Er gründete Pfarreien, ließ neue Kirchen bauen; ihm gelang es die katholische Kirchengemeinde in Zürich, die sich nach dem Ersten Vatikanischen Konzil den Altkatholiken zugewandt haben, zurückzuholen. Es wurde die größte katholische Kirchengemeinde im Bistum Chur. Großen Anteil hatte er am Wiederaufstieg von Kloster Disentis. Nach einem Brand im Jahr 1846 kam das Klosterleben in der Benediktinerabtei weitestgehend zum Erliegen. Eine Renovierung/Restaurierung der Kathedrale konnte er nicht mehr realisieren, da er 1886 schwer erkrankte (Hirnhautentzündung), lediglich den Bau einer neuen Hauptorgel konnte er in Auftrag geben.

Er starb im Alter von 51 Jahren und wurde im Friedhof neben der Kathedrale Mariä Himmelfahrt beigesetzt.[3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hierarchia Catholica Medii et Recentioris Aevi, Volume 8, Page 234
  2. Johann Georg Mayer: Geschichte des Bistums Chur. Band II. S. 679.
  3. Albert Fischer – Franz Konstantin Rampa 1879–1888
VorgängerAmtNachfolger
Kaspar WilliBischof von Chur
1879–1888
Johannes Fidelis Battaglia