Franz Rupp (Pianist)

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Franz Rupp und Marion Anderson, Carnegie Hall

Franz Rupp (* 24. Februar 1901 in Schongau; † 27. Mai 1992 in New York) war ein deutsch-amerikanischer Pianist.

Leben

Franz Rupp, Sohn von Ludwig und Lina Rupp (geb. Gartner), wurde von 1916 bis 1922 an der Akademie der Tonkunst in München durch August Schmid-Lindner, Friedrich Klose und Walter Courvoisier ausgebildet. 1920 unternahm er mit dem Geiger Willy Burmester seine erste Tournee durch die USA. Ab 1926 lebte er in Berlin und machte sich in den 1930er Jahren als Konzertbegleiter einen Namen. Im Jahr 1930 heiratete er die in Warschau geborene Opernsängerin Stephanie Schwarz. Von 1927 bis 1934 war Rupp der ständige Klavierbegleiter des berühmten Baritons Heinrich Schlusnus, bis er wegen der jüdischen Abstammung seiner Frau Aufführungsverbot in Deutschland erhielt.[1] 1930 bis 1938 arbeitete er mit Fritz Kreisler zusammen, den er 1935 auf seiner Südamerika-Tournee begleitete und der mit ihn 1935/36 in London sämtliche Violinsonaten von Beethoven für die Schallplatte aufnahm. Darüber hinaus begleitete er Sänger wie Lotte Lehmann, Sigrid Onégin, Maria Stader und Beniamino Gigli. Außerdem trat er als Solist mit verschiedenen deutschen Orchestern sowie mit dem Dirigenten Wilhelm Furtwängler auf. Geschätzt war er auch als Kammermusiker, Organist und Cembalist. So konzertierte er mit dem Geiger Georg Kulenkampff, dem Bratschisten William Primrose und dem Cellisten Emanuel Feuermann.

1938 zog er nach New York und wurde dort 1940 Klavierbegleiter von Marian Anderson. Die außergewöhnliche musikalische Partnerschaft dauerte bis 1965, als Marian Anderson ihren Abschied von der Bühne nahm.

Rupp war seit 1945 auch Dozent am Curtis Institute of Music in Philadelphia.

Sein letzter öffentlicher Auftritt fand als Begleiter der Bratschistin Rivka Golani im Jahr 1985 beim Kammermusikfest in Lockenhaus statt.[2]

Er lebte in Manhattan und starb mit 91 Jahren an Krebs.

Tonaufnahmen

  • Isaac Albeniz, Tango aus der Suite España, op. 165, Georg Kulenkampff, Violine, Franz Rupp, Klavier, Telefunken master 19191
  • Ludwig van Beethoven, Violinsonaten, Fritz Kreisler, Violine, Franz Rupp, Klavier; HMV D.B 2554-2560, "The Beethoven Violin Sonata Society", 7 Schallplatten
  • Johannes Brahms, Gestillte Sehnsucht and Geistliches Wiegenlied, Op. 91, Marian Anderson, Alt, William Primrose, Bratsche, Franz Rupp, Klavier; 2-RCA Victor M 882 (78)
  • Franz Liszt, Die drei Zigeuner und O komm im Traum, Theodor Scheidl, Bariton, Franz Rupp, Klavier
  • Jules Massenet, Élégie, Marian Anderson, Alt, William Primrose Bratsche, Franz Rupp, Klavier; Victor 10-1122 in M 986 (78)
  • Felix Mendelsohn-Bartoldy, Sonate Nr. 2 in D-Dur für Violoncello und Klavier, op. 58, Emanuel Feuermann Violoncello, Franz Rupp, Klavier
  • Sergei Rachmaninoff, In the Silent Night, Marian Anderson, Alt, William Primrose, Bratsche, Franz Rupp, Klavier; Victor 10-1122 in M 986 (78)
  • Franz Schubert, Quintett A-Dur, D 667, Franz Rupp, Klavier, Wilhelm Stross, Violine, Valentin Hartl, Bratsche, Anton Walter, Cello, Ludwig Jäger, Kontrabass; Telefunken E 2113/15
  • Franz Schubert, An die Musik, Heinrich Schlusnus, Bariton, Franz Rupp, Klavier; Polydor 62644
  • Franz Schubert, Frühlingstraum und Gretchen am Spinnrade, Hertha Glatz, Alt, Franz Rupp, Klavier; 15247 Victor
  • Robert Schumann, Die Lotosblume", op. 25, No 7, Franz Völker, Tenor, Franz Rupp, Klavier
  • Richard Strauß, Allerseelen, op. 10, no 8, Franz Völker, Tenor, Franz Rupp, Klavier
  • Richard Strauß, op. 29, 1, Traum durch die Dämmerung und op. 28, 1, Freundliche Vision, Heinrich Schlusnus, Bariton, Franz Rupp Klavier; Grammophon 90167

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. http://www.kulturwest.de/kulturgeschichte/detailseite/artikel/echo-aus-dunkler-zeit/
  2. Siehe Nachruf in der New York Times.