Friedrich Gottlob Schulze
Friedrich Gottlob Schulze (* 28. Januar 1795 in Obergävernitz bei Meißen; † 3. Juli 1860 in Jena) war ein deutscher Professor, Nationalökonom und Landwirt.
Leben
Er war der einzige Sohn des sächsischen Gutsbesitzers Johann Gottlob Schulze. Sein Vater besaß die Güter Obergävernitz und Görisch und hatte seinen Sohn eigentlich für eine Karriere im Staatsdienst vorgesehen.
Schulze besuchte Schulpforte, studierte in Leipzig und Jena, wurde 1817 Oberverwalter des Kammerguts Oberweimar, habilitierte sich 1819 in Jena, und wurde daraufhin 1821 zum Professor ernannt. 1826 gründete er eine Anstalt zur Ausbildung angehender Landwirte und Kameralisten. 1832 folgte er einem Ruf an die Universität Greifswald und gründete von dort aus 1834 in Eldena die Landwirtschaftliche Akademie. 1839 kehrte er aber als Professor der Staatswirtschaft nach Jena zurück, wo er wieder ein landwirtschaftliches Institut eröffnete. Nach seinem Tod übernahm die Weimarer Regierung das Institut unter dem Namen Großherzoglich-Sächsische Lehranstalt für Landwirte und ordnete es der Universität Jena zu, 1901 wurde es das Landwirtschaftliche Institut der Universität Jena.[1]
Er heiratet im Jahr 1823 Bertha Sturm (1799–1857) Tochter des Stadtphysikus von Eisenach Benjamin Christian Gottlieb Sturm († 1813), sowie Pflegetochter des Professors Johann Jakob Griesbach (1745–1812) und der Friedrike Juliane Schütz (1758–1836). Sein Sohn war der Staatsrechtslehrer Hermann von Schulze-Gävernitz. Der Professor Karl Christian Gottlob Sturm war der Onkel seiner Frau.
Werke (Auswahl)
- Über Wesen und Studium der Wirtschaftswissenschaften, Jena 1826
- Deutsche Blätter für Landwirtschaft und Nationalökonomie, Jena und Leipzig 1843–1859, 2 Bde.
- Nationalökonomie oder Volkswirtschaftslehre, vornehmlich für Land-, Forst- und Staatswirte, Leipzig 1856, Digitalisat
Literatur
- Birnbaum: Friedrich Gottlob Schulze als Reformator der Landwirtschaftslehre. Frankfurt 1860 (Digitalisat)
- Johannes Günther: Lebensskizzen der Professoren der Universität Jena seit 1558 bis 1858 S. 239 (Digitalisat)
- Traugott Keßler: Schulze, Friedrich Gottlob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 720 f. (Digitalisat).
- Carl Leisewitz: Schulze, Friedrich Gottlob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 769–775.
- Hermann Schulze: Friedrich Gottlob Schulze-Gävernitz, ein Lebensbild. 2. Auflage, Heidelberg 1888 (Digitalisat Band 1)
Einzelnachweise
- ↑ Günter Rubach: Die landwirtschaftliche Fachschaft an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. In: Kämpferische Wissenschaft: Studien zur Universität Jena im Nationalsozialismus. Böhlau Verlag, Köln 2003, S. 575 f.
Weblinks
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890Personendaten | |
---|---|
NAME | Schulze, Friedrich Gottlob |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Nationalökonom und Landwirt |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1795 |
GEBURTSORT | Obergävernitz bei Meißen |
STERBEDATUM | 3. Juli 1860 |
STERBEORT | Jena |