Friedrich Volck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. September 2015 um 22:17 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: Halbgeviertstrich). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Friedrich Volck, auch Fritz Volck, in den Vereinigten Staaten Frederick Volck, (* 27. April 1832 in Augsburg; † 16. August 1891 in Radegundis bei Augsburg) war ein deutschamerikanischer Bildhauer.

Leben

Volck war das sechste von 13 Kindern des Andreas Volck (1800–1888).[1] Sein Vater leitete eine Destillerie und Essigfabrik. Der Zahnarzt, Maler und Karikaturist Adalbert J. Volck war ein älterer Bruder; der Theologe Wilhelm Volck ein jüngerer Bruder.

Volck kam als Böttchergeselle in die Vereinigten Staaten.[2] Er ging zu seinem Bruder Adalbert J. Volck nach Baltimore und besuchte Klassen am Maryland Institute College of Art, wo er 1860 eine Silbermedaille für seine Skulptur The Last Mohican erhielt.[3] Zu Beginn des Sezessionskriegs ging er nach Virginia und trat als Freiwilliger in die Südstaatenarmee ein.

Er wurde bekannt durch zahlreiche Porträtbüsten amerikanischer Politiker und Militärs. Seine signierten und datierten Kleinbüsten sind noch heute auf dem amerikanischen Kunstmarkt präsent. Die Büste von Jefferson Davis diente als Vorbild für die Gestaltung der 10-Cents-Briefmarke der Konföderierten Staaten (CSA). Im Mai 1863 nahm Volck dem General der Konföderierten Armee Thomas Jonathan Jackson (Stonewall Jackson) die Totenmaske[4] ab und erhielt den Auftrag für ein Reiterdenkmal des Generals für Richmond (Virginia). Der Auftrag wurde durch Finanzierungsprobleme widerrufen[5], auch wenn Adalbert Volck zwei Gemälde Lees zur Finanzierung stiftete und Friedrich Volck 1867 bei Wilhelm Pelargus in Stuttgart ein Modell gießen lassen konnte.[6] Das Modell stiftete Volck 1870 dem Virginia Military Institute, in dessen Museum Lee on Traveller heute gezeigt wird.[7]

Volck kehrte 1865 im Zuge der Kapitulation der Südstaaten nach Deutschland zurück und wirkte zunächst in Nürnberg, ab 1868 in München, ab 1880 in Stuttgart und dann wieder in seiner Heimatstadt Augsburg.

Werke

Literatur

  • Friedrich Müller, Karl Klunzinger, Adolf Friedrich Seubert: Die Künstler aller Zeiten und Völker oder Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen etc. von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart. 4. Band: Nachträge, Stuttgart: Ebner & Seubert 1870, S. 440
  • John Letcher: To the descendants, in the great North-West, of the Scotch-Irish settlers of the Valley of Virginia : In July, 1863, an association was formed at Richmond, Va. ... for the purpose of procuring a colossal equestrian statue in bronze of the late General Thomas J. Jackson, to be placed at the Virginia Military Institute, at Lexington ... : A contract was then made with A. Frederic Volck ... : The statue ... is now complete ... and ready to be shipped when the balance due thereon is paid. ..., Jackson Statue Committee, Lexington (Virginia) 1873
  • Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Band 34, Leipzig 1940, S. 518

Einzelnachweise

  1. Genealogie bei der Merkel Stiftung, Nürnberg
  2. Künstler aller Zeiten und Völker (Lit.)
  3. The book of the exhibition: Thirteenth annual exhibition of the Maryland Institute for the Promotion of the Mechanic Arts. Baltimore 1860, S. 185
  4. Sie befindet sich im Stonewell Jackson House in Lexington (Virginia).
  5. so Thieme-Becker unter Berufung auf die Auskünfte von Nachfahren in Deutschland um 1930; die Ausführung auf der Monument Avenue in Richmond schuf 1919 Frederick William Sievers
  6. Künstler aller Zeiten und Völker (Lit.)
  7. Keith E. Gibson: Virginia Military Institute. Arcadia Publishing 2010 ISBN 9780738586465, S. 64 (mit Abb.)
  8. Peabody Art Collection
  9. Poe’s Memorial Grave