Gamera gegen Barugon – Frankensteins Drache aus dem Dschungel

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Film
Titel Gamera gegen Barugon – Frankensteins Drache aus dem Dschungel
Originaltitel 大怪獣決闘 ガメラ対バルゴン,
Daikaijū Kettō: Gamera Tai Barugon
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1966
Altersfreigabe FSK/JMK 12
Stab
Regie Shigeo Tanaka
Drehbuch Nisan Takahashi
Produktion Masaichi Nagata
Musik Chūji Kinoshita
Besetzung

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Gamera gegen Barugon – Frankensteins Drache aus dem Dschungel (jap. 大怪獣決闘 ガメラ対バルゴン, Daikaijū Kettō: Gamera Tai Barugon, dt. „Duell der Riesenmonster: Gamera gegen Barugon“) (alternativ: Dragonwars – Krieg der Monster, Godzilla – Monster des Grauens, Godzilla - Der Drache aus dem Dschungel oder Panik! Dinosaurier bedrohen die Welt) ist ein japanischer Monsterfilm (Kaijū Eiga) aus dem Jahr 1966 und der zweite Film der Gamera-Reihe. Er ist der erste Film dieser Reihe in Farbe. Produziert wurde der Film durch die Daiei-Studios.

Handlung

Der Film beginnt mit einer kurzen Zusammenfassung der Geschehnisse aus dem ersten Teil. Gamera ist eine riesige feuerspeiende und flugfähige Schildkröte, die Jahrtausende im Eis der Arktis eingeschlossen war. Als dort ein Flugzeug abstürzte und dessen Ladung, eine Atombombe, explodierte, wurde das Monster befreit, welches daraufhin Japan angriff. Erst durch die Operation Z, in dem Gamera in eine Rakete eingeschlossen und zum Mars geschossen wurde, konnte sich die Menschheit vor ihm retten. Hier setzt die Handlung des zweiten Films ein.

Die Rakete kollidierte mit einem Meteor, wodurch Gamera sich befreien und zurück auf die Erde nach Japan gelangte. Um seinen Hunger nach Wärme und Energie zu stillen, greift Gamera die Kurobe-Talsperre an und zerstört sie. Daraufhin wendet er sich einem ausgebrochenen Vulkan auf der anderen Seite der Welt zu.

Der Pilot Keisuke Hirata hat derweil seinen Job in Ōsaka gekündigt und investiert sein letztes Gehalt für eine Expedition seines Bruders Ichiro. Dieser hat während des Zweiten Weltkrieges in Neuguinea einen Opal in der Größe eines Footballs gefunden. Da Ichiro aber in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet, versteckte er den Juwel und will ihn nun teuer an einen Interessenten verkaufen. Keisuke wird dabei für seinen gehbehinderten Bruder an der Expedition teilnehmen und dabei vom Bootsoffizier Kawajiri und dem verschlagenen Onodera begleitet. Der Plan sieht vor, dass Kawajiri Keisuke und Onodera mit gefälschten Papieren als Matrosen an Bord der Awaji Maru einschleust.

Nach 25 Tagen Überfahrt erreicht das Schiff Neuguinea, Kawajiri, Keisuke und Onodera gingen unter dem Vorwand, Gebeine ihrer im Krieg gefallenen Kameraden zu bergen, an Land und erreichen dort ein Eingeborenendorf, dessen Bewohner die japanische Armee unterstützte. Zudem lebt der japanische Forscher Dr. Matsushita seit zehn Jahren im Dorf, wo er mit seiner mittlerweile verstorbenen Frau an tropischen Krankheiten und deren Bekämpfung forschte und seitdem kein Interesse an einer Rückkehr nach Japan hat. Als Keisuke dem Forscher und seiner japanisch-sprechenden Assistentin Karen eröffnet, eine nahegelegene Höhle untersuchen zu wollen, versuchen die beiden, sie davon abzubringen, da die Höhle im Tal des Regenbogens ist und von dort niemand zurückkehrte. Onodera macht jedoch von seiner Schusswaffe Gebrauch, um die Unumstösslichkeit ihrer Expedition festzulegen.

Die Gruppe reist daraufhin zur Höhle und müssen dabei viele Hindernisse wie den Dschungel und Treibsand überwinden. Doch es gelingt ihnen sowohl die Höhle als auch den Opal zu finden. Der Finder Kawajiri bemerkt jedoch nicht, dass ihm ein Skorpion die Beine hochkrabbelt. Nur Onodera bemerkt dies und verschweigt dies aus Habgier sowohl ihm als auch Keisuke. Kawajiri wird daraufhin gestochen und stirbt kurz darauf. Während Keisuke noch um ihn trauert, will Onodera den Opal begutachten. Jedoch findet Keisuke sein Verhalten verdächtig und verlangt dafür die Herausgabe der Pistole, die Onodera ihm aushändigt. Der Verdacht bestätigt sich, als Onodera mit Handgranaten die Höhle sprengt und Keisuke für tot oder verschüttet hält.

Keisuke überlebte jedoch und wurde ins Dorf der Eingeborenen gebracht und dort medizinisch versorgt. Als er erwacht, eröffnet er Karen die wahren Absichten der Expedition und den Fund des Opals. Karen und Dr. Matsushita bitten Keisuke, den Stein in die Höhle zurückzubringen, da dieser ein großes Unglück heraufbeschwört und kein Edelstein ist. Doch um was es sich handelt, können sie nicht sagen. Daher entscheidet sich Karen zusammen mit Keisuke nach Japan zu gehen und eine Katastrophe abzuwenden.

Onodera ist derweil wieder auf der Awaji Maru auf dem Weg zurück nach Japan. Er wird vom Schiffsarzt Dr. Satō mit Verdacht auf Malaria behandelt und verordnet ihm aufgrund einer aufkeimenden Hautkrankheit an den Füßen eine Infrarotbestrahlungstherapie. Während der Therapie wird Onodera von einem Matrosen zu einer Partie Mah-Jongg eingeladen. Den Opal versteckt er in der Jackentasche, auf der mittlerweile die Infrarotleuchte gerichtet ist. Dies hat den Effekt, dass die Jacke verbrennt und der Opal herausfällt und ebenfalls bestrahlt wird. Währenddessen schlüpft aus dem vermeintlichen Edelstein ein Reptil, das schnell wächst und das Schiff somit leck schlägt. Die Awaji Maru sinkt im Hafen von Kōbe, die Besatzung, darunter Onodera, kann sich aber retten.

Ichiro und sein Interessent finden Onodera, der ihm vorlügt, dass Keisuke und Kawajiri bei einem Sturz von einer Klippe ums Leben gekommen sind. Da der vermeintliche Edelstein nun auf dem Grund des Hafens liegt, legt der Interessent den Kauf erstmal auf Eis. Kurz darauf erblicken sie ein riesiges Reptil mit einem großen Horn, das durch den Hafen von Kōbe schreitet und ihn und die Stadt zerstört. Ichiro und Onodera fliehen nach Ōsaka, während die Armee versucht das Monster, das über eine sehr lange Zunge verfügt, zu töten. Daraufhin bewegt sich das Monster auf Ōsaka zu.

Nach ihrer Flucht überlegen Ichiro und Onodera, wie sie noch an den "Edelstein" kommen können. Dazu wollen sie einen Taucher engagieren, der noch während der Wirren, die das Ungeheuer verursacht hat, das Wrack absucht. Ichiro will allerdings damit warten, doch Onodera beharrt darauf und verrät sich aus Versehen selbst, dass er für die vermeintlichen Tode von Kawajiri und Keisuke verantwortlich ist. Rasend vor Wut greift Ichiro Onodera an, aufgrund seiner Gehbehinderung übernimmt Onodera jedoch die Überhand im Kampf, bei dem auch Ichiros Frau in Mitleidenschaft gezogen wird. Onodera wirft zwei Spindschränke auf ihn, klaut ihm all sein Geld und überlässt Ichiro seinem Schicksal, der zusammen mit seiner Frau durch das Ungeheuer seinen Tod findet.

Die Armee ist nicht in der Lage, das Ungeheuer zu verletzen. Dieses kontert mit einem Kältestrahl, dass es aus seiner Zungespritze absprüht und Ōsaka komplett in Eis hüllt. Die Armee sieht sich gezwungen ihre Taktik zu ändern und das Ungeheuer aus der Ferne anzugreifen. Zu dem Zweck sollen einige Raketen von einer nahegelegenen Abschussbasis darauf abgefeuert werden. Doch das Ungeheuer setzt einen Regenbogen ein, das aus seinem Rücken kommt und alles zerstört, was es berührt. Die Energie, die der Regenbogen ausstrahlt, lockt Gamera an, der seine Hunger daran stillen möchte. Es kommt zum Kampf zwischen den Riesenmonstern, den Gamera anscheinend für sich entscheiden kann. Jedoch nutzt das Ungeheuer seinen Kältestrahl, um Gamera einzufrieren, der daraufhin zusammenbricht. Das Ungeheuer, das von der mittlerweile mit Keisuke in Japan angekommenen Karen als Barugon identifiziert wird, dreht die Riesenschildkröte auf den Rücken und macht mit seiner Zerstörungsorgie weiter.

Nachdem Keisuke und Karen seinen Bruder und dessen Frau tot vorgefunden haben, finden sie Onodera in seinem Heim. Dieser versucht Keisuke zu beschwichtigen und glaubt nicht, dass der Edelstein das Ei von Barugon ist. Es kommt zum Kampf den Keisuke mit Karens Hilfe für sich entscheiden kann. Genauso wie es Onodera zuvor mit Ichiro getan hat, fesselt Keisuke ihn und überlässt ihm seinem Schicksal.

Daraufhin begeben sich Keisuke und Karen zum Hauptquartier der Armee, wo Karen die Schwachpunkte Barugons erklärt; er ist ein Landtier, im Wasser kann er seine Fähigkeiten nicht einsetzen und stirbt. Außerdem hat er eine Schwäche für helles Licht, was ihn unweigerlich anzieht. Dies will Karen mit einem Diamanten aus ihrem Dorf erreichen, damit er in einen See gelockt und dort ertränkt werden kann. Sofort macht sich ein Hubschrauber mit dem Diamanten auf, doch Barugon beachtet ihn gar nicht, weswegen die Armee an Karen zweifelt. Erst die Involvierung Dr. Satōs macht deutlich, dass Onodera und seine Infrarotbestrahlung für den schnellen Wachstum des Ungeheuers verantwortlich seien. Daraufhin wird eine Maschine vorgestellt, die mit Hilfe von Rubinen gewisse Strahlen erzeugen kann, die so umgebaut werden könnte, dass ein Infrarotstrahl mit Hilfe eines Diamanten erzeugen könnte. Damit diese Änderung vorgenommen werden und die Maschine auf eine mobile Einheit aufgesetzt werden kann, wird eine weitere Schwäche von Barugon ausgenutzt: Da er bei Regen bewegungsunfähig ist, wird er mit künstlichem Regen festgesetzt.

Nach der Fertigstellung der Maschine wird Barugon mit den Strahlen angeleuchtet, der tatsächlich folgt. Dieser Plan wird von den Radiosendern live kommentiert, was den mittlerweile durch seine Frau befreiten Onodera dazu anstiftet, den Diamanten zu stehlen. Gerade als Barugon am Ufer eines tiefen Sees ist, dringt Onodera auf der mobilen Einheit ein und stiehlt den Diamanten. Keisuke kann ihn nicht aufhalten, Onodera flieht und wird daraufhin von Barugon erwischt und mit dem Diamanten gefressen. Keisuke ist verzweifelt und der Armee bleibt nichts anderes übrig, Barugon wieder mit künstlichen Regen zu lähmen.

Als Keisuke und Karen die von Barugon zerstörte Raketenabschussbasis besichtigt, findet er einen Autospiegel. Dabei kommt er auf die Idee, dass der Regenbogen von Barugon in der Lage, alles zu zerstören, aber von sämtlichen Spiegeln reflektiert wird und der Regenbogen auf Barugon zurückgeschleudert werden könnte. Dies führt er anhand eines Beispiels in Form eines Schweißbrenners vor, der sich quasi selbst zerstören würde, wenn die Flamme nicht vom Brenner wegginge. Aufgrund dessen wird auf dem Kajika eine Satellitenschüssel zu einem riesigen Spiegel umgebaut und mit ferngesteuerten Artilleriegeschützen umgeben, die Barugon beschießen, um so einen Regenbogen zu provozieren. Tatsächlich schießt Barugon einen ab und wird aufgrund des Spiegels selbst getroffen und schwer verletzt. Allerdings stirbt er nicht, so dass der Plan gescheitert ist.

In Ōsaka beginnen derweil die eingefrorenen Landstriche aufzutauen, was auch Gamera ins Leben zurückholt. Sofort fliegt er zum See, wo sich Barugon befindet und fordert ihn zum zweiten Kampf. In diesem ist Gamera klar überlegen und gewinnt diesen auch, als er Barugon in den Hals beißt und ihn in den See zieht, wo er schließlich ertrinkt. Gamera fliegt darauf hin weg und Keisuke beschließt, Karen nach Neuguinea zu folgen und dort zu leben, da er die Geldgier der Menschen nicht mehr ertragen kann.

Verwirrung um den Filmtitel im deutschsprachigen Filmverleih

Wie bei einigen der japanischen Monsterfilme versuchte der deutsche Filmverleih auch hier mit werbewirksamen Marken anderer Monsternamen für höheren Absatz zu sorgen. Für diesen Film wurde das mit Gamera konkurrierende Riesenmonster Godzilla verwendet, welches selber häufig mit anderen Marken wie Frankenstein oder King Kong beworben wird. Dieser Film trägt einen Alternativtitel namens Godzilla – Der Drache aus dem Dschungel. Dazu wurden die Namen der Monster in diesem Film umgeändert; Gamera wird hier in der deutschen Synchronisation nach seinem Gegner Barugon genannt, während Barugon den Namen Godzilla erhielt. Auch auf der 2003 erschienenen DVD des Films, der hier den Namen Dragon Wars – Krieg der Monster trägt, wird mit Godzilla auf dem Cover und dem Backcover geworben. Das Originalmonster der Tōhō Studios, die mit Daiei konkurrierten, ist hierbei nicht zu sehen.

Uraufführungen

  • Japan: 17. April 1966
  • Deutschland: 3. Mai 1967[1]

Kritik

„Primitiver Horrorfilm, der nicht zur eigentlichen Godzilla"-Serie gehört und auch nicht deren naiven Charme besitzt."“

Lexikon des internationalen Films[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Uraufführungen lt. IMDb
  2. Gamera gegen Barugon – Frankensteins Drache aus dem Dschungel im Lexikon des internationalen Films