Georg von Wrangel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Georg von Wrangel

Georg Gustav Ludwig von Wrangel, Freiherr zu Ludenhof (russisch Егор Васильевич Врангель Egor Wassilewitsch Wrangel; * 28. Septemberjul. / 9. Oktober 1783greg. in Maidel; † 3. Junijul. / 15. Juni 1841greg. in St. Petersburg), war ein russischer Jurist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg war Angehöriger der schwedischen Linie der Freiherren Wrangel af Ludenhof des baltischen Adelsgeschlechts von Wrangel. Seine Eltern waren der russische Kapitän und Kollegial-Assessor, Wilhelm Freiherr von Wrangell zu Ludenhof (1747–1845) und Barbara, geborene von Wrangell aus dem Hause Lagena (1758–1838). Der russische Generalmajor Alexander von Wrangel (1794–1841) und der russische Admiral Wilhelm von Wrangel (1797–1872) waren seine Brüder.[1]

Er vermählte sich 1811 in Kasan mit Praskowia Jakowkin (1794–1858), Tochter des aus Perm gekommenen[2] Ilja Feodorowitsch Jakowkin (Elias Jakowkin; 1764–1836),[3] des ersten Rektors der Universität zu Kasan, zugleich ihres Hauptprofessors und auch Direktors des Kasaner Gymnasiums,[4] Professors der Geschichte, Geographie und Statistik des Russischen Reiches,[5] ab 1809 Ritter des Wladimirordens,[6] ältestes Mitglied (Präsident)[7] der Gesellschaft der Freunde der vaterländischen Literatur.[8] Ursprünglich hatte Jakowkin seine Tochter Anna für die Ehe mit Baron Wrangel vorgesehen, weshalb er mit Missfallen duldete, dass Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski, damals armer Student, der ein Auge auf diese geworfen hatte, in seinem Haus verkehrte. Schließlich schickte Jakowkin seine Tochter Anna nach Petersburg, wo sie später einen Fürsten, der ebenfalls Student der Kasaner Universität gewesen war, geheiratet habe.[9] Aus der Ehe Georg von Wrangels mit Jakowkins Tochter Praskowia sind dann sieben Kinder hervorgegangen.[10]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wrangel studierte seit Februar 1802 nacheinander an den Universitäten Dorpat[11], dann in Wittenberg und Heidelberg. Unter der Führung von Speranski und Rosenkampff in St. Petersburg in der Gesetz-Kommission, folgte dann aber einen Ruf an die Universität Kasan, wo er 1809 zunächst Gehilfe, von 1815 bis 1819 aber ordentlicher Professor des russischen Rechts war. In den Jahren 1820 bis 1837 war er Professor am Lyzeum Zarskoje Selo und von 1836 bis 1841 schließlich an der Universität St. Petersburg. Bereits seit dem Jahr 1832 lehrte er auch am Pädagogischen Institut in St. Petersburg und war seit 1835 Inspektor der dortigen Rechtsschule. Weiterhin war er Lehrer des Thronfolgers Alexander II. und Wirklicher Staatsrat.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Henry von Baensch: Geschichte der Familie von Wrangel. Berlin/Dresden 1887, S. 372

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto Magnus von Stackelberg (Bearb.): Genealogisches Handbuch der estländischen Ritterschaft, Band 1, Görlitz [1931], S. 576.
  2. Intelligenzblatt der Jenaischen allgemeinen Literarur-Zeitung, 1808, S. 393 und 395.
  3. Biographischer Index Rußlands und der Sowjetunion, Band 1, München 2005, S. 3742, vgl. Н. П. Загоскин, Биографический словарь профессоров и преподавателей Имп. Казанского университета (1804—1904), ч. I, стр. 210—214. [russisch; Nikolai Pawlowitsch Zagoskin: Biographisches Wörterbuch von Professoren und Lehrern der Kaiserlichen Universität Kasan (1804-1904), Teil I, S. 210–214.] Er starb nicht 1838 (und seine Tochter starb auch nicht 1871, sondern 1858) wie hier angegeben: vgl. Henry von Baensch: Geschichte der Familie von Wrangel. Berlin/Dresden 1887, S. 372.
  4. Bernhard Stern: Geschichte der öffentlichen Sittlichkeit in Russland, Berlin 1907, S. 47 f.
  5. Heinrich Storch: Russland unter Alexander dem Ersten, Band 9, St. Petersburg und Leipzig 1808, S. 21.
  6. Intelligenzblatt der Jenaischen allgemeinen Literatur-Zeitung, Band 35, 1810, S. 467.
  7. Oppositions-Blatt, oder Weimarische Zeitung, Band 9, Weimar 1819, S. 407.
  8. Leipziger Literaturzeitung, Band 37, 1815, S. 2052 f.
  9. Rudolf Sponsel: Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie (ISSN 1430-6972), IP-GIPTDAS= 6. Januar 2006 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 15. September 2015. Abgerufen am 25. März 2019.
  10. Otto Magnus von Stackelberg (Bearb.): Genealogisches Handbuch der estländischen Ritterschaft, Band 1, Görlitz [1931], S. 577.
  11. Arnold Hasselblatt und Gustav Otto: Album academicum der Kaiserlichen Universität Dorpat. C. Mattiesen, Dorpat 1889, S. 4 (Nr. 40).