Gerdag

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Gerdag († 5. Dezember 992 in Como) war von 990 bis 992 Bischof von Hildesheim.

Leben

Er stammte wohl aus der Sippe des Grafen Ricdag und dürfte ein Neffe seines Vorgängers Osdag gewesen sein. Er gehörte dem Domkapitel in Hildesheim an und war zuletzt Cellarius.[1] Möglicherweise war er auch Domherr in Magdeburg.

Bald nach dem Tod seines Vorgängers wurde Gerdag zum Bischof gewählt. Erzbischof Willigis von Mainz holte dafür die Einwilligung der Kaiserin Theophanu ein, die zu dieser Zeit für den noch unmündigen Otto III. regierte. Gerdag wurde wahrscheinlich in Heiligenstadt im Januar 990 in Anwesenheit des Kaisers vom Erzbischof von Mainz geweiht.

Der Bischof hat das von seiner Familie gegründete Kloster Hilwartshausen unterstützt. Er war auf dem Hoftag in Grone 992 anwesend.[2] Der Kaiser bestätigte in einem Diplom Schutz und Immunität des Bistums. Während seiner kurzen Amtszeit spielte der Streit zwischen Bistum und Stift Gandersheim keine Rolle. Der Bischof schenkte dem Bistum aus seinem Besitz einen Hof und weiteres Land.

Gerdag reiste 992 über das Kloster Reichenau nach Rom und starb bei der Rückreise in Como. Seine Leiche wurde in vier Einzelteile zerlegt und nach Hildesheim überführt. Dort wurde er in Anwesenheit von Erzbischof Giselher von Magdeburg im Hildesheimer Dom bestattet.

Einzelnachweise

  1. Otto III. (RI II) n. 1017i (Regest RI-online)
  2. Otto III. (RI II) n. 1046a (Regest RI-Online)

Literatur

  • Hans Goetting: Das Bistum Hildesheim. Die Hildesheimer Bischöfe von 815 bis 1221 (1227). Berlin u.a., 1984 (Germania Sacra NF 20,3) S.164-166
VorgängerAmtNachfolger
OsdagBischof von Hildesheim
990–992
Bernward