Gerhard Uhlig

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Gerhard Uhlig (* 1924 in Leipzig; † 2015 in Münster) war ein deutscher Maler, Grafiker, Fotograf und Kunstdidaktiker. Er war Schüler von Josef Hegenbarth, Max Schwimmer, Johannes Itten und Willi Baumeister.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem II. Weltkrieg nahm Gerhard Uhlig im Alter von 21 Jahren ein Kunststudium auf und besuchte mehrere Hochschulen.

Uhlig bezeichnete Baumeister als einen seiner wichtigsten Lehrer: „Während meines Kunststudiums hat es zwei Lehrer gegeben, die meine Auffassung hinsichtlich des künstlerischen Tuns besonders beeinflußt haben: J. Hegenbarth und W. Baumeister. Beide waren Arbeiter, Künstlerallüren waren ihnen zuwider.“ So äußerte Willi Baumeister über seinen Schüler „Seine ursprüngliche künstlerische Neigung und Begabung führten durch einen selbstverständlichen Fleiß und Intensität zu den besten Resultaten meiner Klasse. Sie waren ausgezeichnet!“.

Im Jahr 1953 wurde Uhlig Kunsterzieher und ab 1969 Studiendirektor und Fachbeauftragter für Kunsterziehung in Münster.

In den 1960er Jahren entwickelte er Bildkompositionen, die präzise Volumen und Räume durch Lineaturen bilden und durch sparsam eingesetzte Farbpunkte akzentuiert sind. Sie werden von ihm nicht abstrakt genannt, weil sie auf der Mal- oder Zeichenfläche konkret als grafische oder farbige Gestalt existieren. Die Wirkung seiner bildhaften Kunst entsteht aus der Art der Beziehung von Formen und Farben zueinander. Die Lineaturen werden durch andere Werke vorwiegend der 1960er und 1970er Jahre ergänzt. Uhligs Collagen erinnern an die lange fast vergessenen seriellen und konkreten Arbeiten der „OP-Art“. Insbesondere sind die Könnerschaft und Genauigkeit dieser Arbeiten auffällig, die ihren Reiz nicht zuletzt aus dieser Präzision beziehen.[1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1948: o.T. „Drei Männer am Tisch“ Tuschezeichnung
  • 1952: o.T. „Relieffiguren“ Zeichnung
  • 1953: o.T. „Rot“ Gouache
  • 1959: o.T. „Wandbild“ (Herford)
  • 1960: o.T. „Blau“ Aquarell
  • 1964: o.T. „Kreis mit zwei roten Punkten“ Tuschezeichnung/Collage
  • 1966: o.T. „Objekt aus vier Kreisen“ Farbserigraphie
  • 1972: o.T. „Passanten“ Zeichnung
  • 1973: o.T. „Wandbild“ (Münster)
  • 1977: o.T. „Nachdenkend“ Zeichnung

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1982/1983: Münster, Theatergalerie
  • 1988: Münster, Etage
  • 1992: Münster, Stadtmuseum
  • 2011: Münster, Akad. Franz Hitze Haus[2]
  • 2011: Münster, Bz.reg.
  • 2019: Münster, Haus der Niederlande[3]
  • 2019: Nottuln-Darup[4]
  • 2019: Enschede (Niederlande)[5]
  • 2023/2024: Gehrhard Uhlig – Empfindung und Reflexion,[6] Museum Haus Opherdicke, Holzwickede

Gruppenausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1947: Leipzig, Junge Kunst
  • 1957: Den Haag, Internat. Society for Education through Art
  • 1966: Münster, Galerie Wilbrand
  • 1966: Kassel, Galerie Ricke
  • 1966: München, Galerie Leonhard
  • 1968: Berlin, Galerie Wirth; Düsseldorf
  • 1968: KV NRW (Städtebundausstellung)
  • 1958–1980: jährlich in Recklinghausen

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. Ronge: Modellprozeß. 1964
  • Westfalenspiegel, 1966
  • Mitt. BDK, 1967
  • Kunst- u. Museumsver. Ibbenbühren, 1968
  • Kunst u. Werbung, Kat. z. Städtebundausst. 1968
  • Grundlagen d. bildner. Erziehung. 1970
  • H. Ronge: Sonderheft Kunst u. Unterricht, Material stellt Probleme. 1970
  • E. Nündel: Kunsttheorie u. Kunstpädagogik. 1971.
  • theater-forum, Fotografien 82, Westfälische Nachrichten (zu 'Fotografien') 1982.
  • Münstersche Ztg. (Ein Künstler an der Kamera) 1982.
  • theater-forum 83, Aquarelle, Zeichnungen, Münstersche Ztg. (Beitr. z. Ausst. 'Aquarelle u. Zeichnungen') 1983.
  • ebda (Beitr. z. Ausst. 'Kunst oder NichtKunst') 1992.
  • Wolfgang Kermer: Der schöpferische Winkel: Willi Baumeisters pädagogische Tätigkeit. Edition Cantz, Ostfildern-Ruit 1992 (= Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, hrsg. von Wolfgang Kermer; 7), ISBN 3-89322-420-3, S. 182–183, 197.
  • Westfäl. Nachrichten (Beitr. z. Ausst. 'Kunst oder NichtKunst'); g. uhlig, Farbe-Schwarzweiß, Kat. 1992.
  • Lex. d. bildenden u. gestaltenden Künstler. 2001.
  • Hemsedal/Norwegen, Hemsedal Historielag, 2003.
  • g uhlig, Konkret – Abstrakt. (Ausst.-Kat.), Akad. Franz Hitze Haus, Münster 2011.
  • g uhlig. (Ausst.-Kat.), Bz.reg., Münster 2011.
  • Ostwestkurier; Westf. Nachrichten (Gerhard Uhlig lebt für die Kunst. Sind Faustkeile Kunstwerke?) 2011.
  • Kontur 3 (Gerhard ; Ein Künstlerleben voller Neugier.) 2012.
  • Willi Baumeister Stiftung 2015.
  • Westfalium 2019.
  • West. Nachrichten (Ausstellung: Fotos von Gerhard Uhlig zeigen Szenen aus Münster und Enschede.) 2019.
  • Münsterland Magazin, 1/2019
  • Kontur, 21/2019
  • Westfälische Nachrichten (Beobachter des Alltäglichen.) 2019.
  • Tubantia (NL, 2019) (Het leven van alledag drie decennia in Münster en Enschede.)
  • De Stentor, Zwolle (NL) 2019[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kampanile Medienagentur: Gerhard Uhlig. Abgerufen am 31. Januar 2020.
  2. Kampanile Medienagentur: Gerhard Uhlig. Abgerufen am 18. März 2020.
  3. Julia Henkel: Beobachter des Alltäglichen. Abgerufen am 18. März 2020.
  4. Redaktion: Gerhard Uhlig stellt in Nottuln-Darup aus • Westfalen erleben. 21. Juni 2019, abgerufen am 18. März 2020.
  5. Haus der Niederlande im Krameramtshaus – Veranstaltungsdetails. Abgerufen am 18. März 2020.
  6. Gehrhard Uhlig – Empfindung und Reflexion. In: ruhrkunstmuseen.com. Abgerufen am 23. September 2023.
  7. Kürschners Handbuch der Bildenden Künstler, Deutschland, Österreich, Schweiz. 2. Jahrgang. Reprint 2011 Auflage. De Gruyter Saur, Berlin, Boston 2011, ISBN 978-3-598-24737-8 (degruyter.com [abgerufen am 31. Januar 2020]).