Gschwendt (Gemeinde Zwettl-Niederösterreich)

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Gschwendt (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Gschwendt
Verwaltungssprengel
Gschwendt (Gemeinde Zwettl-Niederösterreich) (Österreich)
Gschwendt (Gemeinde Zwettl-Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Zwettl (ZT), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Zwettl
Pol. Gemeinde Zwettl-Niederösterreich
Koordinaten 48° 34′ 50″ N, 15° 7′ 58″ OKoordinaten: 48° 34′ 50″ N, 15° 7′ 58″ O
Höhe 603 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 160 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 60 (2001)
Fläche d. KG 5,57 km²
Postleitzahl 3910 Zwettl
Vorwahl +43/02822 (Zwettl)
Ortsvorsteher Herbert Grassinger[1] (Stand: 28. Sept. 2012)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 07038
Katastralgemeinde-Nummer 24321
Zählsprengel/ -bezirk Gschwendt (32530 003)
Bevölkerungsdichte 34,29/km²
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
160

f0BW

Gschwendt ist ein Dorf im Waldviertel in Niederösterreich und eine Ortschaft und Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Zwettl-Niederösterreich im Bezirk Zwettl.

Geographie

Gschwendt liegt in einer Entfernung von etwa vier Kilometern südwestlich des Stadtzentrums von Zwettl an der Böhmerwald Straße (B 38). Nach der Volkszählung von 2001 hatte die Katastralgemeinde 191 Einwohner auf einer Fläche von 5,57 km².[2][3]

Der Ort ist durch Postbusse mit dem österreichischen Überlandbusnetz verbunden. Östlich der Ortschaft führt der Hundertwasserweg (benannt nach dem österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser), ein beliebter Wanderweg, den Kamp entlang, an der Schwarzalm und der Gschwendtmühle vorbei, nach Zwettl.[4]

Zum Katastralgebiet gehören auch die Gschwendtmühle, Schwarzmühle und der Gasthof Schwarzalm. Es grenzt im Nordwesten an die Katastralgemeinde Waldhams, nördlich an Moidrams, im Nordosten an Koppenzeil, östlich an Zwettl Stadt und Böhmhöf, im Südosten an Großweißenbach (Gemeinde Großgöttfritz), südwestlich an Uttissenbach und im Westen an Merzenstein.

Geschichte

  • Gschwendt wurde um 1197 als Swente zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet so viel wie „durch Schwenden (Abbrennen) gerodetes und urbar gemachtes Land“.[5]
  • Als nach der Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich das feudale Gesellschaftssystem aufgehoben wurde, konstituierte sich Gschwendt zusammen mit Moidrams und Syrafeld zu einer selbständigen Ortsgemeinde.[6]
  • Am 1. Januar 1970 schloss sich die Ortsgemeinde Gschwendt der neu gebildeten Stadtgemeinde Zwettl-NÖ an.[7]
Die Elektrische Kraft- und Licht-Centrale der Zwettler Elektricitäts-Genossenschaft (ZEG) um 1900
Bevölkerungs-
entwicklung[8]
Datum Einwohner
1869 177
1951 139
1961 146
1971 214
1981 151
1991 176
2001 191

Das Zwettler E-Werk

Nahe der Gschwendtmühle im Kamptal wurde am 6. Januar 1898 nach einer Bauzeit von etwa zehn Monaten das Elektrizitätswerk (elektrische Kraft- und Licht-Centrale) der Zwettler Elektricitäts-Genossenschaft (ZEG) mit einem Wechselstromgenerator in Betrieb genommen. Noch im selben Jahr wurde in Zwettl die elektrische Straßenbeleuchtung installiert. Im Jahr 1900 versorgte die ZEC von hier aus außer Zwettl auch noch mehrere umliegende Ortschaften durch Überlandleitungen mit Elektrizität. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, erwarb die ZEC einen zweiten Generator und ließ den Werkskanal betonieren. Das Wasserkraftwerk, das seitdem ohne nennenswerte Unterbrechungen in Betrieb ist, war das erste Dreiphasen-Wechselstromkraftwerk in Österreich-Ungarn. Die Anlage ist heute im Besitz der EVN und erzeugt durchschnittlich 600.000 kWh pro Jahr.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ortsvorsteher - Alle. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 28. September 2012.
  2. Volkszählung vom 15. Mai 2001: Einwohner nach Ortschaften. (PDF; 16 kB) In: Statistik Austria. Bundesanstalt Statistik Österreich, S. 1, abgerufen am 10. August 2009.
  3. Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Städte Niederösterreichs. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1982, ISBN 978-3-7001-0463-6, S. 388.
  4. Hundertwasserweg Zwettl: Das schönste Stück des Kamp. In: Offizielles Tourismus- und Kulturportal des Landes Niederösterreich. Niederösterreich-Werbung GmbH, abgerufen am 11. August 2009.
  5. Katastralgemeinden, Erstnennung und Namensdeutung. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 10. August 2009. Vgl. Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. Hrsg.: Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Wien 1989, 1990, 1994.
  6. 1850, Gemeinden werden gebildet. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 10. August 2009.
  7. Gemeindezusammenlegung. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 10. August 2009. vgl. Franz Bleidl: Die Kuenringerstadt. Hrsg.: Hans Hakala, Walter Pongratz. Stadtgemeinde Zwettl, 1980, Gemeindezusammenlegung, S. 346–348.
  8. Historisches Ortslexikon Niederösterreich, 4. Teil. (PDF; 811 kB) Österreichische Akademie der Wissenschaften, S. 97, abgerufen am 5. August 2009.
  9. 6. Jänner 1898: Eröffnung des Zwettler E-Werkes. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 10. August 2009. vgl. Josef Leutgeb: Die Kuenringerstadt. Hrsg.: Hans Hakala, Walter Pongratz. Stadtgemeinde Zwettl, 1980, Die ZEG – das erste Wechselstromwerk Österreich-Ungarns, S. 379–386.