Gustav Dodillet

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Gustav Dodillet (* 24. Juni 1820 auf Gut Angerburg; † 9. Februar 1894 auf Gut Sarken, Kreis Lyck) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Richter in Ostpreußen. Er saß 1888–1893 im Reichstag.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dodillet besuchte die Friedrichsschule Gumbinnen und studierte an der Albertus-Universität Königsberg Rechtswissenschaft. Im Wintersemester 1839/40 wurde er mit Wilhelm von Saltzwedel im Corps Masovia aktiv.[2][3] Er bestand das Examen als Regierungsreferendar in Gumbinnen und 1846 das Staatsexamen in Berlin. Er wurde zur Bekämpfung des Notstandes in Gumbinnen als Assessor beschäftigt und im Oktober 1847 Preußens Generalkommission für die Provinz Schlesien in Breslau überwiesen. Von September 1848 bis Januar 1852 verwaltete er das Landratsamt des Kreises Pillkallen. Danach war er Landrat im Kreis Insterburg (bis 1. Februar 1871) und Regierungsrat in Gumbinnen. Seit dem 1. Oktober 1873 war er Oberregierungsrat und Dirigent der Kirchen- und Schulabteilung. Mit Errichtung des Verwaltungsgerichts Gumbinnen war er dessen Vorsitzender bis 1878. Außerdem war er von 1867 bis 1869 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für den Kreis Insterburg-Gumbinnen. Am 19. Januar 1869 wurde sein Abgeordnetenmandat für ungültig erklärt.[4] Als sein Corpsbruder Otto Saro 1888 gestorben war, wurde Dodillet durch eine Ersatzwahl in den Reichstag (Deutsches Kaiserreich) gewählt. Für die Deutschkonservative Partei vertrat er von November 1888 bis 1893 den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Gumbinnen 3.[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hartwin Spenkuch (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 8/II. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge. Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11827-0, S. 513 (Online; PDF 2,19 MB).
  2. Kösener Korpslisten 1910, 141/309
  3. Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia Königsberg zu Potsdam, 1823-2005. Potsdam 2006
  4. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 109 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 117–120.
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 9.