Gustav Olsen
Gustav Karl Eli Olsen (* 27. Dezember 1878 in Sisimiut † 7. oder 8. August[Anm 1] 1950 ebenda) war ein grönländischer Pastor, Missionar und Schriftsteller.
Leben
Gustav Olsen wurde 1878 in Sisimiut geboren.[1][Anm 2] Er wurde am Grønlands Seminarium zum Katecheten ausgebildet und beendete das Studium im Jahr 1900.[1] Noch während seiner Ausbildung missionierte er Inuit am Kap York.[1] 1909 errichtete er schließlich gemeinsam mit Knud Rasmussen eine Missionsstation am Kap York.[1] Er wurde in Ilulissat ordiniert und gründete 1910 zusammen mit Rasmussen und Peter Freuchen die Stadt Uummannaq (Thule) als Handelsstation, deren Bewohner später nach Qaanaaq (Thule) umgesiedelt wurden.[1] Ihm zur Seite standen in der Missionarsstation neben Rasmussen auch erst Sechmann Rosbach und später Enok Christiansen.[1] Bis 1913 missionierte er die primitiv lebenden Inuit unter extremen Bedingungen: Er musste Häuser und Schulen errichten; Versorgungsschiffe erreichten den Ort kaum.[1] Nach einem einjährigen Aufenthalt in Dänemark setzte er seine Tätigkeiten fort, bis er 1921 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.[1] Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 120 der 270 Inuit getauft, die anderen sollten bald folgen.[1] Olsens Vorteil war, dass er selbst als Grönländer einen größeren Einfluss auf die Ureinwohner hatte.[1] Später war er noch Pastor in den Städten Upernavik, Ilulissat, Qeqertarsuaq, Uummannaq (nicht zu verwechseln mit obigem!) und Sisimiut.[1] Olsen starb 1950 im Alter von 71 Jahren in Sisimiut. Vor der größeren Kirche Sisimiuts Zions Kirke erinnert heute ein Denkmal an ihn. (→ Karte)
Familie
Gustav Olsen war der Sohn von Tomas Kristoffer Samuel (Samuel Thomas Christoffer) Olsen (1843–1919) und Johanne Gjertrud Kirsten Inger Johansen (1854–1911). Er heiratete Ane Sophie Karen Berthelsen (7. Februar 1882 in Nuuk – 4. August 1951 in Sisimiut), Tochter von Rasmus Berthelsen (1827–1901) und Sara G. L. Poulsen (1842–1910), und hatte mit ihr die drei Söhne Rasmus, Knud und Henrik. Seine Geschwister waren Sofie Else Kathrine verh. Lennert, Frederik Jakob Simon, Dorthe Kirstine Helene verh. Lennert, Jacob Jonas Peter und Julius.[1][2]
Werke
Anmerkung: Titel sind an die heutige grönländische Orthographie angepasst.
- 1912: Innaanganermiut meerartaannik
- 1923: Gustav Olsenip innaanganermeetilluni ullortiutaasa ilaat
Anmerkungen
- ↑ 7. August laut Dansk biografisk leksikon und 8. laut Gedenkstein in Sisimiut
- ↑ „Født i Amerdloq ved Holsteinsborg“ („Geboren in Amerdloq bei Holsteinsborg“). Amerdloq ist die Schreibweise nach alter Orthographie für Amerloq, den ehemaligen Namen Sisimiuts (dän.: Holsteinsborg) am gleichnamigen Fjord.
Einzelnachweise
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Olsen, Gustav |
| ALTERNATIVNAMEN | Olsen, Gustav Karl Eli (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | grönländischer Pastor, Missionar und Schriftsteller |
| GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1878 |
| GEBURTSORT | Sisimiut |
| STERBEDATUM | 7. August 1950 oder 8. August 1950 |
| STERBEORT | Sisimiut |