HandBrake

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
HandBrake

HandBrake-Logo
Screenshot
Basisdaten

Entwickler HandBrake-Gemeinde
Erscheinungsjahr 2003
Aktuelle Version 1.7.3[1]
(11. Februar 2024)
Betriebssystem Windows, macOS, Linux
Programmiersprache Objective-C, C, C#
Kategorie Multimediasoftware
Lizenz GPL (Freie Software)
deutschsprachig ja
handbrake.fr

HandBrake ist ein freies und quelloffenes Computerprogramm zur Transkodierung von Videodateien. Ursprünglich für BeOS entwickelt, ist das Programm heute für Windows, macOS und Linux erhältlich. Es wird in Objective-C, C und C# entwickelt und unter den Bedingungen der Version 2 der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HandBrake wurde ursprünglich vom Programmierer Eric Petit mit dem Pseudonym titer im Jahr 2003 entwickelt. Dieser war der Hauptentwickler bis zum April 2006 und war danach noch einige Zeit im HandBrake-Forum aktiv. Etwa im Mai/Juni 2006 ging der Kontakt zu titer verloren, und in der Folgezeit wurden auch keine neuen Änderungen am Programmcode durchgeführt.[2]

MediaFork[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2006 arbeiteten Rodney Hester und Chris Long unabhängig voneinander daran, das Videokompressionsformat H.264 durch Reverse Engineering aus der Firmware des iPod der Firma Apple zu extrahieren. Beide trafen sich im HandBrake-Forum, und dabei stellte sich heraus, dass sich ihre Arbeiten gegenseitig ergänzten. So begannen sie gemeinsam, eine noch instabile, aber kompilierbare Version von HandBrake zu entwickeln, die das H.264-Videoformat unterstützte.

Hester und Long entwickelten die Software insbesondere in Bezug auf Stabilität, Funktionalität und Bedienbarkeit weiter. Durch die Abwesenheit von titer war es nicht möglich, diese neuen Versionen in das offizielle HandBrake-Repository einfließen zu lassen, da dazu die Autorisierung von titer benötigt wurde.[2] Hester erstellte daraufhin eine Kopie des Repositorys der letzten offiziell von titer herausgegebenen HandBrake Version (Version 0.7.1), worauf aufbauend Hester und Long die Software unter dem Namen „MediaFork“ weiterentwickelten.[2]

2007 bis heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2007 bot titer Hester und Long seine Unterstützung an und ermutigte sie, die Entwicklung der Software fortzusetzen. MediaFork wurde in HandBrake rückintegriert, und die nächste Veröffentlichung von MediaFork/HandBrake fand wieder unter dem ursprünglichen Namen „HandBrake“ statt.[2]

Die Software „VidCoder“ basiert in Teilen auf HandBrake.[3]

Version 1.0.0 erschien am 24. Dezember 2016 und bot zahlreiche Neuerungen, zum Beispiel Unterstützung für den VP9-Codec.[4]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HandBrake ermöglicht die Transkodierung von DVDs und anderen Videoquellen in H.264 (mit x264), MPEG-4 ASP (FFmpeg) oder Theora (VP3). HandBrake wird häufig genutzt, um Filme von DVDs/Blu-ray Discs zu konvertieren, damit sie auf Geräten wie iPhone, iPod, Apple TV, Xbox 360, PlayStation Portable oder PlayStation nutzbar sind. Durch Einstellungs-Profile kann der Anwender festlegen, zu welchen Endgeräten die erstellten Dateien kompatibel sein sollen.

Ab Version 0.9.4 ermöglicht die Live-Vorschau-Funktion, anhand eines kurzen transkodierten Ausschnittes des Videos die Endqualität schnell abzuschätzen.

Ab Version 0.10.0 wird auf Windows OpenCL für die Skalierung genutzt.

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HandBrake ist in mehreren Varianten erhältlich, für Windows 7 bis 10 (32 und 64 Bit), macOS (ab 10.7) und Ubuntu jeweils als GUI- und als Kommandozeilen-Version. Mit der GUI-Version können die meisten, mit der Kommandozeilen-Version alle im Programm vorhandenen Transkodierungs-Optionen genutzt werden.

Unterstützte Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisch wurden nur DVDs (entweder direkt oder von einem VIDEO_TS-Ordner), DVD-VOB-Dateien und Transportströme als Quellen unterstützt. Ab Version 0.9.3 akzeptiert das Programm Videodateien in nahezu allen populären Containerformaten wie zum Beispiel AVI, Matroska oder MP4. Ermöglicht wird dies durch die Integration der beiden Bibliotheken libavcodec und libavformat, welche dem FFmpeg-Projekt entstammen.

Ausgabe-Format[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HandBrake unterstützt die folgenden Ausgabe-Formate:

AVI und Ogg Media (OGM) werden ab Version 0.9.4 nicht mehr unterstützt, da sich die Entwickler hauptsächlich auf H.264/H.265 konzentrieren, die mit diesen alten Containerformaten ohnehin nicht kompatibel sind.

HandBrake unterstützt Kapitel- und Sprachenwechsel für MP4 und Matroska, Entrauschen, Deinterlacing, Detelecine, Anamorphic, Beschneiden und Skalieren.

HandBrake liefert eigene, spezifisch modifizierte aktuelle Versionen der Bibliotheken mit, die es verwendet (u. a. x264, libavcodec), um schnell von Geschwindigkeits- und Qualitäts-Verbesserungen z. B. bei x264 profitieren zu können.

Ab Version 0.9.4 können Untertitel nicht mehr nur direkt ins Video „eingebrannt“ werden (hardsubbed, wobei Farbe und Transparenz bestimmt werden können), sondern auch als separater, ausblendbarer Text- sowie Bildspur (nur im MKV-Format) eingemixt werden (softsubbed); außerdem erkennt HandBrake vorhandene erzwungene Untertitel.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: HandBrake – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Release 1.7.3. 11. Februar 2024 (abgerufen am 11. Februar 2024).
  2. a b c d Bradley Sepos: The History of HandBrake. HandBrake, 2017, abgerufen am 21. April 2017.
  3. VidCoder Home. David Rickard, abgerufen am 21. April 2017.
  4. Andreas Sebayang: Handbrake erreicht Version 1.0.0 und unterstützt VP9. Golem Media GmbH, 26. Dezember 2016, abgerufen am 21. April 2017.