Handball-DDR-Oberliga (Frauen) 1989/90

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Die Handball-DDR-Oberliga (Frauen) wurde in der Saison 1989/90 in der Sportart Hallenhandball zum 27. Mal ausgetragen.

Handball-DDR-Oberliga (Frauen) 1989/90
Logo des DHV
Meister ASK Vorwärts Frankfurt/O.
Europapokal der Landesmeister SC Empor Rostock
Europapokal der Pokalsieger SC Magdeburg
Europapokal ASK Vorwärts Frankfurt/O.
SC Leipzig
Absteiger BSG Union Halle-Neustadt
Mannschaften 10
Spiele 90  (davon 1 strafverifiziert)
Tore 3.779 (ø 42,46 pro Spiel)
(ohne strafverifizierte Spiele)
Torschützenkönigin Silke Fittinger (152 Tore)
Zeitstrafe Zeitstrafen 440 (ø 4,89 pro Spiel)
Handball-DDR-Oberliga (Frauen) 1988/89

Saisonverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Oberligasaison begann mit zehn Mannschaften am 26. August 1989 und wurde am 5. Mai 1990 mit dem letzten Spieltag abgeschlossen. Die Saison war geprägt vom dauernden Führungswechsel, wo bei der SC Leipzig mit zehn ersten Plätzen am häufigsten an der Tabellenspitze stand. Erst am 17. Spieltag verdrängte der ASK Vorwärts Frankfurt die Leipzigerinnen im direkten Vergleich mit einem 17:15-Heimsieg endgültig von der Spitze und sicherte sich durch die bessere Tordifferenz die Meisterschaft. Die Titelverteidigerinnen vom SC Empor Rostock erreichten mit sieben Punkten Rückstand den dritten Rang und nach 1983 kam mit Sachsenring Zwickau auf Rang fünf wieder eine Betriebssportgemeinschaft (BSG) vor einer Sportclub-Vertretung ein. Von den Aufsteigern belegte Einheit/Sirokko Neubrandenburg den siebten Platz und Oberliganeuling Union Halle-Neustadt, dass alle achtzehn Spiele verlor, kam nicht über den letzten Rang hinaus. Nach Beschluss des DHV vom 27. April 1990 wurde die Abstiegsregel ausgesetzt und stattdessen eine Aufstockung der Oberliga zur Folgesaison auf 12 Mannschaften mit den beiden Siegern der DDR-Ligastaffeln beschlossen. Davon nahm Halle-Neustadt nicht gebrauch und stieg nach nur einem Jahr in die Zweitklassigkeit ab. Der Meister aus Frankfurt verzeichnete nach der Saison einen Aderlass von Führungsspielerinnen in die Handball-Bundesliga und meldete als Titelverteidiger nur für den IHF-Pokal. Empor Rostock stellte daraufhin den Antrag auf Startrecht für den Europapokal der Landesmeister, der von der IHF stattgegeben wurde.

Tabellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Mannschaft Sp. S U N Tore Diff. Punkte
1. ASK Vorwärts Frankfurt/O. 18 16 1 1 0481:2990 +182 0033:3000
2. SC Leipzig 18 16 1 1 0469:2930 +176 0033:3000
3. SC Empor Rostock (M/P) 18 13 0 5 0471:3550 +116 0026:1000
4. SC Magdeburg 18 11 1 6 0402:3570 +45 0023:1300
5. BSG Sachsenring Zwickau 18 9 0 9 0319:3730 −54 0018:1800
6. TSC Berlin 18 8 1 9 0432:3970 +35 0017:1900
7. BSG Einheit/Sirokko Neubrandenburg (N) 18 6 0 12 0314:3900 −76 0012:2400
8. TSG Wismar 18 5 0 13 0308:3920 −84 0010:2600
9. BSG Halloren Halle 18 4 0 14 0340:4350 −95 0008:2800
10. BSG Union Halle-Neustadt (N) 18 0 0 18 0263:5080 −245 0000:3600

Platzierungskriterien: 1. Punkte – 2. Tordifferenz – 3. geschossene Tore

Legende:
 DDR-Meister und Teilnehmer als Titelverteidiger am IHF-Pokal 1990/91
 FDGB-Pokalfinalist und Teilnehmer am Europapokal der Pokalsieger 1990/91
 Teilnehmer am Europapokal der Landesmeister 1990/91
 Absteiger in die DDR-Liga 1990/91
(M) DDR-Meister 1989, (P) FDGB-Pokalsieger 1989, (N) Aufsteiger aus der DDR-Liga 1988/89

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1989/90
26. August 1989 – 5. Mai 1990
ASK Vorwärts Frankfurt/O. SC Leipzig SC Empor Rostock SC Magdeburg BSG Sachsenring Zwickau TSC Berlin BSG Einheit/Sirokko Neubrandenburg TSG Wismar BSG Halloren Halle BSG Union Halle-Neustadt
01. ASK Vorwärts Frankfurt/O. 17:15 31:26 25:17 30:13 32:23 28:17 35:17 31:14 33:11
02. SC Leipzig 15:15 23:15 23:21 29:12 21:18 37:12 31:15 35:23 38:14
03. SC Empor Rostock 17:24 16:24 33:19 24:16 27:19 31:14 31:21 28:20 33:14
04. SC Magdeburg 19:17 17:24 25:15 29:21 28:22 28:16 30:18 30:25 34:14
05. BSG Sachsenring Zwickau 17:32 18:25 15:31 17:25 27:25 16:07 22:12 18:15 16:11
06. TSC Berlin 23:24 19:25 24:29 24:24 21:14 28:19 23:17 29:14 29:14
07. BSG Einheit/Sirokko Neubrandenburg 14:24 16:17 17:27 13:12 17:18 21:27 20:14 23:19 26:17
08. TSG Wismar 12:20 15:19 18:23 [K 1] 11:14 18:29 18:17 16:20 25:19
09. BSG Halloren Halle 14:30 15:29 19:28 18:21 15:20 27:22 16:21 20:21 27:16
10. BSG Union Halle-Neustadt 15:33 15:39 12:37 12:23 14:25 16:27 13:24 19:20 17:19
  1. TSG Wismar – SC Magdeburg 25:30 (16. Spieltag) ; Wertung 2:0 Punkte und 20:0 Tore für Wismar

Torschützenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silke Fittinger wurde zum ersten Mal Torschützenkönigin der DDR-Oberliga mit 152 Toren. Damit erzielte sie den zweitbesten Wert, nach den 161 Toren ihrer Vereinskameradin Katrin Mietzner (damals noch Katrin Krüger) aus der Saison 1982/83. Fittinger traf in fünf Spielen zweistellig und erzielt im Heimspiel gegen den TSC Berlin mit 16 Treffern ihre Bestmarke.

Spieler Verein Tore / 7 m
1. Silke Fittinger ASK Vorwärts Frankfurt/O. 152 / 45
2. Josefine Grosse TSC Berlin 124 / 42
3. Kornelia Kunisch SC Magdeburg 106 / 45
4. Sybille Gruner SC Leipzig 095 / 49
5. Bianca Urbanke ASK Vorwärts Frankfurt/O. 091 / 17
6. Kerstin Nindel SC Leipzig 086 / 33
7. Katrin Rößler BSG Einheit/Sirokko Neubrandenburg 082 / 36
8. Kerstin Voigtländer SC Magdeburg 074 / 26

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 90 Oberligaspielen die in der Saison 1989/90 stattfanden, musste eine am grünen Tisch entschieden werden. In den restlichen Spielen wurden insgesamt 3.779 Tore (≈ 42 Treffer pro Spiel) erzielt. Die meisten Tore in einer Begegnung fielen beim 35:23 am ersten Spieltag zwischen dem SC Leipzig – Halloren Halle. Den höchsten Sieg feierte Leipzig beim 37:12-Heimsieg über Einheit/Sirokko Neubrandenburg und der SC Empor Rostock beim 37:12-Auswärtssieg über Union Halle-Neustadt. Der neue Meister ASK Vorwärts Frankfurt/O. erzielte mit 481 Treffern die meisten Tore und stellte mit Silke Fittinger auch die Torschützenkönigin mit 152 Treffern (darunter 45 Siebenmetertore). In der Saison wurden 953 Siebenmeter gegeben, von denen 728 (≈ 76 %) verwandelt wurden. Herausstellungen (2-Minuten-Zeitstrafe) gab es 440, wobei Silke Michael von Union Halle-Neustadt mit 17 die meisten erhielt. Es gab während der Saison vier Tabellenführer: SC Leipzig (10×), SC Empor Rostock (4×), ASK Vorwärts Frankfurt/O. (3×) und SC Magdeburg (1×).

Meistermannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. ASK Vorwärts Frankfurt/O.
Logo vom ASK Vorwärts Frankfurt/O.

Qualifikationsturnier zur IHF-Pokal-Teilnahme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünf erstplatzierten Mannschaften nach Abschluss der DDR-Meisterschaft 1889/90 ermittelten vom 5. bis 9. Juni 1990 in einer einfachen Runde „Jeder gegen Jeden“ in Schleife den Teilnehmer für den IHF-Pokal. Ungeschlagen sicherte sich Vizemeister SC Leipzig den Platz im europäischen Wettbewerb zur Saison 1990/91.

Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ergebnis
1. Spieltag:
Di 05.06.1990 SC Empor Rostock 18:22 SC Leipzig
Di 05.06.1990 BSG Sachsenring Zwickau 18:22 SC Magdeburg
2. Spieltag:
Mi 06.06.1990 BSG Sachsenring Zwickau 15:16 SC Empor Rostock
Mi 06.06.1990 SC Magdeburg 18:19 ASK Vorwärts Frankfurt/O.
3. Spieltag:
Do 07.06.1990 ASK Vorwärts Frankfurt/O. 22:20 BSG Sachsenring Zwickau
Do 07.06.1990 SC Magdeburg 13:18 SC Leipzig
4. Spieltag:
Fr 08.06.1990 ASK Vorwärts Frankfurt/O. 26:21 SC Empor Rostock
Fr 08.06.1990 SC Leipzig 27:17 BSG Sachsenring Zwickau
5. Spieltag:
Sa 09.06.1990 SC Empor Rostock 16:18 SC Magdeburg
Sa 09.06.1990 SC Leipzig 26:21 ASK Vorwärts Frankfurt/O.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Mannschaft Sp. S U N Tore Diff. Punkte
1. SC Leipzig 4 4 0 0 0093:6400 +29 0008:0000
2. ASK Vorwärts Frankfurt/O. 4 3 0 1 0088:8500  +3 0006:2000
3. SC Magdeburg 4 2 0 2 0071:7100  ±0 0004:4000
4. SC Empor Rostock 4 1 0 3 0066:8100 −15 0002:6000
5. BSG Sachsenring Zwickau 4 0 0 4 0070:8700 −17 0000:8000

Platzierungskriterien: 1. Punkte – 2. Tordifferenz – 3. geschossene Tore

 Teilnehmer am IHF-Pokal 1990/91

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]