Haus am Waldsee
Das Haus am Waldsee im Berliner Ortsteil Zehlendorf (Bezirk Steglitz-Zehlendorf) ist ein Ausstellungsort internationaler Gegenwartskunst. Die Leitung hat die Kunsthistorikerin und Journalistin Katja Blomberg.
Geschichte
Das Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, wurde in den Jahren 1922/1923 für den Fabrikanten Hermann Knobloch nach Entwürfen des Architekten Max Werner als Privatvilla erbaut. Bereits 1926 wurde die Villa verkauft und wechselte danach mehrfach den Eigentümer, bis 1942 die Allgemeine Film-Treuhand (AFT) der UFA das Anwesen erwarb. Genutzt wurde die Villa dann als Dienstwohnung von Karl Melzer, dem Generalsekretär der Internationalen Filmkammer und stellvertretenden Präsidenten der Reichsfilmkammer. 1945 wurde im Haus eine Erfassungsstelle des Bezirksamtes für in Zehlendorf ansässige Künstler eingerichtet. Als Ausstellungsort wurde das Haus am 6. Januar 1946 offiziell mit einer Ausstellung mit Werken von Käthe Kollwitz und Ewald Vetter eröffnet. In den ersten Jahren wurden hauptsächlich Künstler gezeigt, deren Werke während der Zeit des Nationalsozialismus als „entartet“ galten. Später folgten Ausstellungen mit renommierten zeitgenössischen Künstlern. Mit dieser Ausstellungstätigkeit erarbeitete sich das Haus am Waldsee einen internationalen Ruf als Ausstellungsort internationaler Gegenwartskunst.
Bis 1972 fiel dem damaligen Bezirk Zehlendorf die Finanzierung zu. Von 1973 bis 1985 unterstand die Einrichtung haushaltsrechtlich direkt dem Berliner Finanzsenator.[1] Das Ausstellungshaus wird heute von einem gemeinnützigen Trägerverein verantwortet und durch den Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin mit einer jährlichen Zuwendung unterstützt. Alle Ausstellungsprojekte werden aus Drittmitteln finanziert. Unterstützend wirkt auch der Verein der Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee e. V., der 2012 über 600 Mitglieder umfasst.
Ausstellungen (Auswahl)
- 1946 Käthe Kollwitz und Ewald Vetter
- 1948 Werner Scholz
- 1949 Pablo Picasso
- 1962 Gegenwart bis 1962
- 1968 Kinetische Kunst
- 1981 Niki de Saint Phalle
- 1982 Cindy Sherman
- 1985 Meret Oppenheim
- 1989 Marianne von Werefkin
- 2005 Thomas Florschuetz
- 2007 Thomas Rentmeister
- 2007 Henry Moore
- 2008 Olav Christopher Jenssen
- 2009 Clemens Krauss
- 2009 Carla Guagliardi und Simon Faithfull - Schwerelos
- 2010 Frank Nitsche „COCKTAILHYBRIDCONCEPT - feat. Yves Netzhammer“
- 2010 Corinne Wasmuht - Supracity
- 2011 Bjørn Melhus - Live Action Hero
- 2013 Werner Aisslinger - Home of the Future
- 2013 Stefan Panhans - Too much change is not enough
- 2014 8. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst[2]
- 2014/2015: Haus-Rucker-Co. Architekturutopie Reloaded. Katalog.[3]
- 2015 Nezaket Ekici - „Alles, was man besitzt, besitzt auch uns“[4]
Leiter
- 1948–1958 Karl Ludwig Skutsch
- 1958–1961 Eberhard Marx
- 1961–1963 Manfred de la Motte
- 1964–1993 Thomas Kempas
- 1994–2004 Barbara Straka
- seit 2005 Katja Blomberg
Galerie
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Skulpturenpark mit Karl Hartung Figur
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'Loftcube' von W. Aisslinger im Park des Hauses am Waldsee
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Der 'Waldsee', Haus am Waldsee, Berlin-Zehlendorf
Weblinks
- Literatur von und über Haus am Waldsee im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webpräsenz des Hauses am Waldsee
- Einträge in der Berliner Landesdenkmalliste:
Belege
- ↑ Rochus Kowallek: Berlin: Haus am Waldsee bangt um seinen kargen Etat. Der Finanzsenator drehte plötzlich den Geldhahn zu. In: Art. Das Kunstmagazin. Februar 1986, S. 9.
- ↑ Berlin Biennale organisiert durch die KW Institute for Contemporary Art, Kulturstiftung des Bundes., 29. Mai – 3. August 2014, abgerufen 3. Juni 2015
- ↑ Operation am gelben Herzenin FAZ vom 12.januar 2015, Seite 13
- ↑ Nezaket Ekici: „Alles, was man besitzt, besitzt auch uns“, Einzelausstellung 7. Juni bis 16. August 2015, abgerufen 3. Juni 2015
Koordinaten: 52° 26′ 31,6″ N, 13° 14′ 18,4″ O