Herbert Butterfield

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Sir Herbert Butterfield (* 7. Oktober 1900 in Oxenhope, West Yorkshire; † 20. Juli 1979 in Sawston, South Cambridgeshire) war ein britischer Neuzeithistoriker und Geschichtsphilosoph, der an der University of Cambridge lehrte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Butterfield wurde 1900 als Sohn eines Textilfabrikarbeiters geboren. Er besuchte die Keighley Trade and Grammar School. Ab 1919 studierte er an der University of Cambridge (Peterhouse). 1924 war er Jane Eliza Procter Visiting Fellow an der Princeton University in New Jersey. Nach dem B.A. (1922) und M.A. (1926) arbeitete er als Bibliothekar. Im Dezember 1938 hielt er Vorlesungen im Deutschen Reich (Berlin, Köln, Bonn und Münster). 1944 erhielt er den Chair in Modern History und 1963 wurde er Regius Professor of Modern History an der University of Cambridge (Peterhouse). Von 1958 bis 1971 war er James Scott Prize Lecturer der Royal Society of Edinburgh, 1965/66 Gifford Lecturer an der University of Glasgow und 1971 Sir Robert Rede's Lecturer an der University of Cambridge. Zu seinen akademischen Schülern gehörten u. a. Patrick Cosgrave, Werner E. Mosse, J. G. A. Pocock und Stephan Skalweit.

1938 wurde er Herausgeber des Cambridge Historical Journal (bis 1952). Von 1955 bis 1968 war er Master of Peterhouse und von 1959 bis 1961 Vice-Chancellor der University of Cambridge. Er war von 1955 bis 1958 Präsident der Historical Association sowie Begründer und Chairman des British Committee for International Politics. Butterfield war externer Prüfer der National University of Ireland und Mitglied der Commission on Higher Education des irischen Präsidenten Cearbhall Ó Dálaigh.

Butterfield war in den 1930er Jahren Methodistischer Laienprediger, später wandte er sich der Anglikanischen Kirche zu. Er war verheiratet und Vater von drei Kindern. Sein Nachlass befindet sich in der Cambridge University Library.

Der Wissenschaftsphilosoph Thomas S. Kuhn sagte, dass sein Die kopernikanische Revolution durch Butterfields The Origins of Modern Science, 1300–1800 beeinflusst wurde.[1]

Bekannt und im englischen Sprachraum sprichwörtlich wurde er auch für sein Buch von 1931, The Whig Interpretation of History, wonach das Adjektiv Whiggisch geprägt wurde. Gemeint ist eine Historiographie, die die Vergangenheit als stetige Weiterentwicklung zu modernen liberalen und demokratischen Zuständen (der Wortherkunft nach im Sinn der englischen liberalen Whig-Partei) interpretiert oder einer anderen vom Autor vorgegebenen Zielrichtung.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1922: Members’ Prize
  • 1923: Le Bas Prize
  • 1924: Prince Consort Prize
  • 1924: Seeley Medal

Orden und Ehrenzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrendoktorwürden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenmitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Whig Interpretation of History (1931)
  • George III and the Historians (1957)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas S. Kuhn: The Copernican Revolution: Planetary Astronomy in the Development of Western Thought. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1957, ISBN 0-674-17103-9, S. 283 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 9. Oktober 2016]): „All the general histories of science discuss the period and many of the problems covered by this book, but only Herbert Butterfield … has had particular influence on the structure of this book.“
  2. American Academy of Arts and Sciences. Book of Members (PDF). Abgerufen am 2. April 2016