Hermann Baisch

Hermann Baisch (* 12. Juli 1846 in Dresden; † 18. Juni 1894 in Karlsruhe) war ein deutscher Landschafts- und Tiermaler sowie Radierer.

Leben

Er unterrichtete ab 1880 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Hermann Baisch unternahm 1868 und 1869 Studienreisen nach Paris und München, er gilt als einer der bekanntesten deutschen Freilichtmaler. Er war vom französischen Impressionismus beeinflusst.

Er begann seine Laufbahn im Lithographengeschäft seines Vaters. Als dieser sein Geschäft nach Stuttgart verlagerte, kam er dort mit den ortsansässigen Künstlern in Kontakt und trat in die Stuttgarter Künstlerakademie ein. Bald darauf begann er im Louvre in Paris die holländischen Maler Paulus Potter und Aelbert Jacobsz. Cuyp zu studieren.

Geprägt durch die Einflüsse von Théodore Rousseau, Charles-François Daubigny, Constant Troyon, Jules Dupré und durch die Landschaftsmalerei der Schule von Barbizon, ging er 1869 zu Adolf Lier nach München. Seine Werke aus dieser Zeit sind durch einen goldgelben und silbergrauen Farbton geprägt. Gemeinsam mit seinem Lehrer Lier und Gustav Schönleber gilt er als Begründer einer neuen Stilrichtung, die durch ihre einfache und lichtstarke Naturdarstellung auffiel. 1881 folgte er seinem späteren Schwager Gustav Schönleber an die Karlsruher Kunstschule, an der er als Tiermaler lehrte. Gemeinsam mit Schülern entstanden auf mehreren Reisen nach Holland viele Landschaftsbilder.

Herman Baisch erhielt für seine Gemälde zahlreiche Ehrungen, sowie viele silberne und goldene Medaillen. Er war ordentliches Mitglied der königlichen Akademie der bildenden Künste in Berlin und Ehrenmitglied der Kunstakademien in München und Wien. Nach ihm ist die Jugendstil-Siedlung Baischstraße in Karlsruhe benannt.

Hermann Baisch war der Bruder des Genremalers, Dichters und Kunstschriftstellers Otto Baisch (1840–1892).

Werke (Auszug)

• Kühe auf der Alm, Freiburg im Breisgau, Augustinermuseum
• Regentag am Niederrhein, 1880
• Holländische Küstenlandschaft
• Landschaft mit Moortümpeln
• Drei Kühe im seichten Seeufer zwischen Schilf und Bäumen
• Rinder auf der Weide bei Overschie, 1890

Literatur

• Hyacinth Holland: Baisch, Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 189 f.
• [Anonym]: Kunst in Karlsruhe 1900-1950. Ausstellung im Badischen Kunstverein, Müller, Karlsruhe 1981, ISBN 3-7880-9661-6
• Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, Schmidt & Günther, Hofheim/T., 1979, ISBN 3-920843-00-2 <Repr. d. Ausg. Leipzig 1901>
  • 1. - Aagaard - Louis Mayer
  • 2. - Mayer - Zwengauer
• Helmut Göttl u.a.: Um 1900. Das alte Karlsruher Künstlerhaus, Bezirksverein Bildender Künstler, Karlsruhe 1987
• Leo Mülfarth: Kleines Lexikon Karlsruher Maler, Badenia Verlag, Karlsruhe 1987, ISBN 3-7617-0250-7
• Allgemeines Künstlerlexikon Band 6, 1992.