Horkenberg (Erzgebirgsvorland)

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Horkenberg

Horkenberg mit Malakowturm und Kaue des Marienschachts

Höhe 334,7 m ü. NN [1]
Lage zwischen Kleinnaundorf und Bannewitz; Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Deutschland (Sachsen)
Gebirge Erzgebirgsvorland
Koordinaten 50° 59′ 33″ N, 13° 42′ 3″ OKoordinaten: 50° 59′ 33″ N, 13° 42′ 3″ O
Horkenberg (Erzgebirgsvorland) (Sachsen)
Horkenberg (Erzgebirgsvorland) (Sachsen)
Typ Bergrücken
Gestein Sandstein
Alter des Gesteins Kreide

Der Horkenberg ist eine 334,7 m ü. NN[1] hohe Erhebung im Erzgebirgsvorland. Er liegt nahe Dresden zwischen Kleinnaundorf und Bannewitz im sächsischen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

An der Schulter des Berges verlaufen die historische Dresdener Kohlenstraße und die Trasse der 1951 aufgelassenen Windbergbahn. Zeugnisse des früheren Steinkohlebergbaues am Horkenberg sind der Glückauf-Schacht (an der Kohlenstraße) und der Marienschacht (in Boderitz).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Horkenberg zum Malakowturm des Marienschachts mit Dresden im Hintergrund (2015)
Meßtischblatt mit dem Horkenberg, Kleinnaundorf und Neubannewitz sowie Steinkohlenschächten (1912)

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Horkenberg erhebt sich 3,7 km östlich der Freitaler Kernstadt und etwa 7 km südlich der Inneren Altstadt von Dresden. An den flach geneigten Abhängen der Erhebung erstrecken sich die Ortsteile Cunnersdorf (Norden), Boderitz (Nordosten) und Bannewitz (Osten) sowie die Ortslage Neubannewitz (Süden) der Gemeinde Bannewitz und der Ortsteil Kleinnaundorf (Westen) der Stadt Freital. An der Westseite des Berges liegt die Quellflur des Kaitzbaches, der in Dresden in die Elbe mündet. Südlich verläuft das tief eingeschnittene Tal des Weißeritz-Zuflusses Poisenbach.

Naturräumliche Zuordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Horkenberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Erzgebirgsvorland (Nr. 45) zum Östlichen Erzgebirgsvorland. Er liegt im Übergangsbereich des Beckens von Freital und Kreischa zu den Dohnaer Lössplateaus.[2]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gipfel des Horkenberges besteht aus Quadersandsteinen, wie sie auch aus dem Elbsandsteingebirge bekannt sind. Die Basis des Berges besteht hingegen aus Gneis-Konglomeraten aus dem Rotliegend des Döhlener Beckens. Insbesondere in Westhang ist der Wachtelberg-Porphyrtuff aufgeschlossen, der hier als Deckenerguss die älteren Gesteine des Rotliegend überlagert. Im Rotliegend eingeschaltete Steinkohleflöze waren im 19. und 20. Jahrhundert Gegenstand eines regen Bergbaues, zunächst auf Steinkohle, später (bis 1989) auf Uranerze.

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis auf den Südwest- und Westhang des Horkenbergs reichen Teile des Landschaftsschutzgebiets Windberg (CDDA-Nr. 325900; 1960 ausgewiesen; 1,75 km² groß). Daran schließt sich am Westfuß Teile des Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Täler von Vereinigter und Wilder Weißeritz (FFH-Nr. 4947-301; 13,19 km²) an.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Quadersandstein des Horkenbergs wurde in mehreren Brüchen gewonnen, hier auf Bannewitzer Flur. (2015)

Im 19. Jahrhundert bestanden auf Bannewitzer, Cunnersdorfer und Boderitzer Flur mehrere Steinbrüche, die den Quadersandstein des Gipfelbereiches gewannen. Der Steinkohlebergbau am Horkenberg begann 1867 mit dem Abteufen des Glückauf-Schachtes durch die Freiherrlich von Burgker Steinkohlen- und Eisenhüttenwerke. Ab 1885 kam noch der Marienschacht hinzu. Beide Schachtanlagen waren von 1928 bis zur Betriebseinstellung im Jahr 1930 durch eine oberschlächtige Kettenbahn verbunden, die in einem 340 m langen Tunnel unter dem Horkenberg hinwegführte. Der Marienschacht diente später noch dem VEB Steinkohlenwerk Freital (VEB Steinkohlenwerk „Willi Agatz“) und dem Bergbaubetrieb „Willy Agatz“ der SDAG Wismut als Wetterschacht. Das erhaltene Treibehaus ist heute eine bedeutende Landmarke und Wahrzeichen der Region.

Der Arbeitskräftebedarf der Bergwerke führte im 19. Jahrhundert zur Anlage neuer Siedlungen, zunächst auf Cunnersdorfer Flur (Neucunnersdorf), später auch in Bannewitz (Neubannewitz). Weithin bekannt war das Restaurant „Zur Prinzenhöhe“ in Neucunnersdorf, das heute nicht mehr besteht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zwischen Tharandter Wald, Freital und dem Lockwitztal (= Werte unserer Heimat. Band 21). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1973.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Meßtischblatt mit dem Horkenberg, Kleinnaundorf und Neubannewitz sowie Steinkohlenschächten, 1912, auf wikipedia.org
  2. Recherche der Naturräume und Naturraumpotentiale des Freistaates Sachsen (mit Kartendiensten) bei Landschaftsforschungszentrum e. V. Dresden, abgerufen am 4. August 2017, auf naturraeume.lfz-dresden.de
  3. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)