Hubert Lanzinger

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Hubert Lanzinger (* 9. Oktober 1880 in Innsbruck; † 3. November 1950 in Bozen) war ein österreichischer Maler. Bekannt wurde seine Malerei in der Zeit des Nationalsozialismus.

Leben

Hubert Lanzingers Vater war Lithograf und Zeichner, sein Großvater war der Maler Georg Wachter.

Nach dem Studium an der Akademie in Wien von 1901 bis 1908 in der Meisterklasse von Alois Delug und seiner Tätigkeit als Kriegsmaler im Ersten Weltkrieg in Montenegro und Galizien war er von 1919 bis 1922 in Innsbruck ansässig. 1922/1923 vertrat er Alois Delug an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Ab 1923 wohnte er in Bozen, München und Berlin. Bereits 1911 hatte er in der Secession in Wien ausgestellt. Lanzinger gehörte in den 1920er Jahren zu den Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Er schuf neben Landschaften hauptsächlich Stillleben und Portraits, aber auch religiöse Bilder.

Bereits früh wurde er zum malerischen Propagandisten des Nationalsozialismus. Sein Gemälde Der Bannerträger von 1934/1936[1] entsprach exakt den ideologischen Vorgaben des Nationalsozialismus und war ein häufig reproduziertes Kunstwerk.[2] Es wurde auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1937 gezeigt und stellte Adolf Hitler in einer Ritterrüstung dar, auf einem Pferd reitend, mit Hakenkreuzbanner. 1938 stellte er auf dieser Propagandaschau in Saal 37 die Zeichnung Ruhende aus, eine Nackte, die sich auf dem Sofa räkelt. Diese Zeichnung wurde von Adolf Hitler angekauft. 1943 wurden drei Landserporträts unter dem Titel Kriegsfreiwilliger D. Z. gezeigt. 1944 stellte er für diese NS-Propagandaschau in München die Zeichnung Stilleben zur Verfügung (keine Abbildung verfügbar).[3]

Ende der 1920er Jahre errichtete er in Bad Dreikirchen oberhalb von Barbian in Südtirol ein markantes Wohnhaus im Stil der Neuen Sachlichkeit, das heute als Pension geführt wird.[4]

Werke

  • Eduard von Böhm-Ermolli, 1917
  • Erich Thönig, 1931
  • Der Bannerträger (The Standard Bearer), 1934/1936.
  • Der Führer als Beschützer der Kunst[5]
  • Fritz Todt, 1939
  • Selbstbildnis an der Staffelei, 1944

Literatur

  • Carl Kraus: Hubert Lanzinger (= Monographie Südtiroler Künstler, Band 27). Herausgegeben vom Südtiroler Künstlerbund, Bozen 2000.
  • Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Band 3.

Einzelnachweise

  1. Deutsches Historisches Museum Berlin. In: dhm.de. Abgerufen am 4. Januar 2015.
  2. Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. Lit Verlag, 2011.
  3. Internetseite: Große Deutsche Kunstausstellung
  4. Der Baustil der Pension Briol.
  5. Hanns C. Löhr: Das Braune Haus der Kunst. Hitler und der „Sonderauftrag Linz“. Oldenbourg Verlag, 2005, ISBN 978-3-050-04156-8, S. 167. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche