Häfen Gernsheim

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Häfen Gernsheim
Daten
UN/LOCODE DE GHM
Betreiber Gernsheimer Hafenbetriebs- Gesellschaft mbH
Eröffnung Antike / 1858
Hafentyp Häfen und Lände
Geografische Informationen
Ort Gernsheim
Land Hessen
Staat Deutschland
Hafenbecken I Gernsheim
Hafenbecken I Gernsheim
Hafenbecken I Gernsheim
Koordinaten 49° 45′ 21″ N, 8° 28′ 49″ OKoordinaten: 49° 45′ 21″ N, 8° 28′ 49″ O
Häfen Gernsheim (Hessen)
Häfen Gernsheim (Hessen)
Lage Häfen Gernsheim

Die Häfen Gernsheim umfassen zwei Hafenbecken für die Großschifffahrt, eine Lände für die Personenschifffahrt (Stromhafen), zwei Sportboothäfen für die Freizeitschifffahrt, einen Fährhafen sowie ein Gewerbegebiet. Sie liegen bei Rheinkilometer 461,7 bis 462,6 im Westen der Stadt Gernsheim, Hessen am Oberrhein.

Geographie

Die Häfen in Gernsheim liegen rechtsrheinisch an mehreren räumlich getrennten Standorten westlich des Ortskerns auf einer Höhe von 87 m ü. NN.

  • Rhein km 461,7 R: Fährhafen Gernsheim - Eich
  • Rhein km 461,9 R: Personenschifffahrtslände Gernsheim
  • Rhein km 462,1 R: Hafenbecken I (gewerbliche Großschifffahrt) und Marina
  • Rhein km 462,5 R: Hafenbecken II (Ölhafen)

Weiterhin betreibt der Motor- und Segelbootclub Gernsheim eine Steganlage bei Rheinkilometer 466,0 L am Eicher See.[1]

Geschichte

Bereits zur Bronzezeit, Hallstattzeit und Latènezeit war der Rhein ein wichtiger Handelsweg zwischen der Nordsee und dem Mittelmeer. Es wurde gerudert, gesegelt, gestakt und getreidelt. Zu römischer Zeit kam die strategische Bedeutung für die römische Rheinflotte hinzu. Es soll damals bereits einen Hafen in Gernsheim gegeben haben.[2] Nach dem Zerfall des römischen Reiches wurde die Rheinschifffahrt durch alle Zeiten beibehalten und bis Ende des 19. Jahrhunderts auch die Flößerei betrieben.

Der erste der heutigen Schutzhäfen mit einem vom Rheinstrom abgesetzten Becken entstand in Gernsheim 1858. 1869 wurde erstmal auch ein Bahnanschluss geschaffen.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Anlagen teilweise zerstört. Im Vollzug von Hitlers Nerobefehl (19. März 1945) wurde am 20. März 1945 die benachbarte Rheinbrücke durch deutsche Truppen gesprengt.

In den frühen 1950er Jahren erfolgte der Wiederaufbau der Hafenanlagen. 1953 waren die Hafenbecken in ihrer heutigen Form wiederhergestellt. Den erhaltenen Bunker des Brückenschutzes nutzt seither die Wasserschutzpolizei, die dort ihre Station errichtet hat. Die Brücke wurde nicht wiederaufgebaut.

Gewerbe und Infrastruktur

Heute umfassen die gewerblichen Hafenanlagen etwa 200 Hektar Gesamtfläche. Es stehen 0,8 km Kaianlagen zur Verfügung von denen 600 m auch mit Gleisanschlüssen der Hafenbahn erschlossen sind, womit ein trimodalen Güterumschlag möglich ist. Im Hafenbecken I gibt es eine Containerbrücke und einen Halbportalkran. Das Hafenbecken II verfügt ebenfalls über einen Portalkran und Einrichtungen zum Umschlag von Flüssigkeiten. Die Häfen in Gernsheim sind die einzigen hessischen Rheinhäfen, die in den nächsten Jahren umfassend modernisiert werden.[3] Die recht engen Hafeneinfahrten werden derzeit erweitert. Die Bauarbeiten sollen bis 2017 abgeschlossen sein. 200 und 600 m stromabwärts von Hafenbecken II befinden sich die unbefestigten Bedarfsländen der Firmen Waibel und SILIN die jeweils über einen eigenen Verladekran verfügen.

Verkehr

Die Häfen in Gernsheim sind über Gemeindestraßen zu der Bundesstraße 44 hin verkehrsmäßig erschlossen; ein Abzweiggleis vom Bahnhof Gernsheim verbindet den Schienenverkehr der Hafenbahn mit der Bahnstrecke Mannheim–Frankfurt am Main (Riedbahn).

Weblinks

Commons: Port of Gernsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Yachthafen Gernsheim
  2. Geschichte der Häfen Gensheim
  3. Pressebericht zum Modernisierungskonzept