Identitätskarte (Schweiz)

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Identitätskarte (umgangssprachlich ID; französisch Carte d’identité, italienisch Carta d’identità, rätoromanisch Carta d’identitad, englisch Identity card) ist die amtliche Bezeichnung des in den 1940er Jahren eingeführten Schweizer Gegenstücks der in Deutschland und Österreich verwendeten Personalausweise. Seit 1995 ist sie als Plastikkarte im Kreditkartenformat ausgeführt und hat beiderseits eine bläuliche Grundfarbe. Als amtlicher Lichtbildausweis dient sie zum Nachweis der Identität.

In der Schweiz besteht weder eine Ausweispflicht noch eine Mitführpflicht, d. h. niemand muss eine Identitätskarte oder einen Pass besitzen oder gar bei sich tragen. Die Identitätskarte ist ein «weniger starkes» Dokument als der Pass, sie erfüllt aber in vielen Bereichen den gleichen Zweck: z. B. genügt per 2015 für Reisen im Raum EWR/CEFTA (ausser Kosovo), sowie in den Kleinstaaten Europas, Französische Überseegebiete, den Kanalinseln[1], den Färöer[2], Grönland (de facto),[3], die Türkei[4] und bei organisierten Pauschalreisen nach Tunesien[5] die Identitätskarte als Ausweis.

Form und Gültigkeit

Seit 1995 ist die Identitätskarte eine Plastikkarte im Kreditkartenformat. 2003 wurde sie leicht überarbeitet. Bis 1994 war die Identitätskarte ein 4-seitiger Papierausweis im Format A7 (A6-Papier, einmal gefaltet).

Die Identitätskarte ist für Erwachsene 10 Jahre, für Kinder 5 Jahre gültig.

Angaben auf der Identitätskarte

Die Überschriften sind in fünf Sprachen abgefasst: Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch sowie Englisch.

Auf der Vorderseite

  • Foto
  • Seriennummer
  • Name
  • Vornamen
  • Geburtsdatum
  • Unterschrift

Daneben stehen hier noch die Staatsangehörigkeit „Schweizerische Eidgenossenschaft“ (in den vier Amtssprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch sowie in Englisch), das Wappen der Schweiz sowie ein Kinegramm in Form eines Kristalls, welches an Bergkristall erinnert.

Auf der Rückseite

  • Körpergrösse, nur bei Erwachsenen
  • Geschlecht (seit 1. Januar 2003 anstelle der Augenfarbe)
  • Heimatort
  • Ausstellende Behörde
  • Ausstellungsdatum
  • Verfalldatum
  • Maschinenlesbare Zeilen
  • Kinegramm mit Seriennummer und Verfalljahr

Aufbau der maschinenlesbaren Zeilen

Beispiel

IDCHE1234123457<<<<<<<<<<<<<<<
0109110M1001015CHE<<<<<<<<<<<2
MUSTERMANN<<MAX<<<<<<<<<<<<<<<

1. Zeile:

IDCHE 1234 12345 7 <<<<<<<<<<<<<<<
      +--+ +---+ +
        1    2   3
  1. Autoritätsnummer (4-stellig, kann Buchstaben A-Z enthalten, welche für die Prüfziffer in Dezimalwerte umgerechnet werden müssen A = 99, B = 98, C = 97 u.s.w.)
  2. Weiterführende Nummer (5-stellig)
  3. Prüfziffer von 1 und 2

2. Zeile:

010911 0 M 100101 5 CHE<<<<<<<<<<< 2
+----+ + + +----+ +                +
   1   2 3    4   5                6
  1. Geburtsdatum (6-stellig, Jahr/Monat/Tag)
  2. Prüfziffer von 1
  3. Geschlecht (M/F)
  4. Gültigkeitsdatum (6-stellig, Jahr/Monat/Tag)
  5. Prüfziffer von 4
  6. Prüfziffer von 1, 2, 4 und 5

3. Zeile:

MUSTERMANN << MAX <<<<<<<<<<<<<<<
+--------+    +-+
    1          2
  1. Nachname
  2. Vorname

Berechnung der Prüfziffer

Von Links nach Rechts mit der ersten Stelle beginnend werden die Stellen sich wiederholend mit 7, 3 und 1 gewichtet. Die jeweiligen Produkte aus beiden Zahlen werden errechnet. Die Endziffern der Produkte werden summiert. Die Prüfsumme ist die Endziffer der Summe.

Ein Beispiel anhand des obigen Geburtsdatums: 010911, also der 11. September 2001:

Summierung der Endziffern:

Letzte Ziffer von 10 ist 0, was der Prüfziffer entspricht.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. visitfaroeislands.com (Memento vom 21. Mai 2012 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  3. [2]
  4. [3]
  5. [4]