In den Süden

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Film
Titel In den Süden
Originaltitel Vers le sud
Produktionsland Frankreich, Kanada
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2005
Länge 105 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Laurent Cantet
Drehbuch Robin Campillo,
Laurent Cantet
Produktion Simon Arnal,
Caroline Benjo,
John Hamilton,
David Reckziegel,
Carole Scotta
Kamera Pierre Milon
Schnitt Robin Campillo
Besetzung

In den Süden (Originaltitel: Vers le sud) ist ein französisch-kanadisches Filmdrama aus dem Jahr 2005. Regie führte Laurent Cantet, der gemeinsam mit Robin Campillo auch das Drehbuch anhand des Romans La chair du maître von Dany Laferrière schrieb.

Handlung

Die Handlung spielt in den 1970er Jahren auf Haiti, wo die Amerikanerinnen Ellen, Brenda und Sue ihren Urlaub verbringen. Ellen ist eine in Boston tätige Professorin für französische Literatur, Sue arbeitet in einer Fabrik, Brenda ist Hausfrau und lebt im Süden der USA. Die Frauen gehen eine Affäre mit dem 18-jährigen Einheimischen Legba ein, den sie für Sex bezahlen.

Es wird der eingeblendete Name Brenda gezeigt, worauf diese – auf einem Bett sitzend – erzählt, wie sie drei Jahre zuvor den damals 15-jährigen Schüler Legba kennenlernte. Er speiste mit ihr und verbrachte mit ihr immer mehr Zeit. Eines Tages verführte die dreimal so alte Frau Legba an einem Strand, was sie mit Details erzählt.

Die Frauen gehen mit Legba im Hotelrestaurant essen. Der dort beschäftigte Albert lehnt es ab, Legba zu bedienen. Später wird sein Name eingeblendet und er erzählt, wie seine Eltern im Jahr 1915 gegen die amerikanischen Besatzer gekämpft haben. Darauf sagt er, die Amerikaner würden mit Dollars kommen, die verheerender als Waffen wirken.

Die Frauen erleben später, dass Legba von den Helfern des regierenden Jean-Claude Duvalier getötet wird. Am Ende wird Brenda gezeigt, die sagt, dass sie kein Interesse an weißen Männern mehr habe und weiterhin nach Haiti kommen werde.

Kritiken

Mick LaSalle schrieb in der San Francisco Chronicle vom 1. September 2006, der Film sei genauso traurig wie das Leben. Er erzähle eine moralisch und emotional komplexe Geschichte, in der Menschen etwas anderes tun, als sie denken. Er zeige normale, wiedererkennbare und sympathische Menschen, die sich selbst verurteilen. LaSalle lobte die Darstellung von Charlotte Rampling, die ein Wesen der gespielten Figur nahelege, welches sich vom gesehenen Verhalten unterscheide. Ähnlich „außergewöhnlich“ und „subtil“ sei auch das Spiel von Karen Young.[1]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei „von zwei exzellenten Schauspielerinnen getragen“ und „mehrfach kodiert“. Er werte die gezeigten Ereignisse nicht in moralischen Kategorien. Durch die „vage Gleichordnung der Beobachtungen“ gelinge ihm die Darstellung „kluger Bilder für die komplexen emotionalen und sozialen Beziehungen“. „Prägnante Nebenhandlungen und eingestreute Interview-Passagen“ würden „die Beobachtungen ins Verallgemeinerbare“ vertiefen.[2]

Auszeichnungen

Laurent Cantet wurde im Jahr 2005 für den Goldenen Löwen nominiert und erhielt den Preis CinemAvvenire der Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Ménothy Cesar erhielt 2005 den Marcello-Mastroianni-Preis.

Hintergründe

Der Film wurde in Haiti und der Dominikanischen Republik gedreht.[3] Die Weltpremiere fand im September 2005 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig statt. Am 12. September 2005 wurde der Film auf dem Toronto International Film Festival gezeigt, dem einige weitere Filmfestivals folgten.[4] Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 897.000 US-Dollar ein. In Frankreich zählte man ca. 48.000 Kinozuschauer.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmkritik von Mick LaSalle, abgerufen am 15. April 2008
  2. In den Süden im Lexikon des internationalen Films, abgerufen am 15. April 2008
  3. Drehorte für Vers le sud, abgerufen am 15. April 2008
  4. Premierendaten für Vers le sud, abgerufen am 15. April 2008
  5. Einspielergebnisse für Vers le sud, abgerufen am 15. April 2008