Iwan Dsjuba

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Iwan Dsjuba 1973
Kyrillisch (Ukrainisch)
Іва́н Миха́йлович Дзю́ба
Transl.: Ivan Mychajlovyč Dzjuba
Transkr.: Iwan Mychajlowytsch Dsjuba
Kyrillisch (Russisch)
Ива́н Миха́йлович Дзю́ба
Transl.: Ivan Michajlovič Dzjuba
Transkr.: Iwan Michailowitsch Dsjuba

Iwan Mychajlowytsch Dsjuba (* 26. Juli 1931 in Mykolajiwka, Oblast Donezk, Ukrainische SSR) ist ein ukrainischer Literaturkritiker, Autor, sozialer Aktivist, Politiker und sowjetischer Dissident. Er war von 1992 bis 1994 der zweite Kulturminister der Ukraine.[1]

Leben

Iwan Dsjuba besuchte das Gymnasium in Dokutschajewsk und studierte zwischen 1949 und 1953 an der Fakultät für russische Philologie des Donezker Pädagogischen Instituts russische Sprache und Literatur auf Lehramt.[2] Von 1953 bis 1956 war er Doktorand am Institut für Literatur an der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR. Zwischen 1957 und 1962 arbeitete er als Redakteur der ukrainischen Zeitschrift Wittschysna (Вітчизна). Von 1959 an war er Mitglied der Union der Schriftsteller der Ukraine.[3]

Zusammen mit Wjatscheslaw Tschornowil und Wassyl Stus veranstaltete Iwan Dsjuba den ersten öffentlichen Protest in der modernen Geschichte der Ukraine, als sie bei der Premiere des Films Feuerpferde (Schatten vergessener Vorfahren) am 4. September 1965 im Kiewer „Kino Ukraine“ gegen die Inhaftierung ukrainischer Intellektueller demonstrierten.[4]

Für sein 1968 in London erschienenes Buch Internationalism or Russification? (ukrainisch Інтернаціоналізм чи русифікація?), das sich rasch über Samisdat verbreitete und unter den Intellektuellen der Ukraine zu einem regelrechten Dsjuba-Kult führte,[5] wurde er beschuldigt die sowjetische Völkerfreundschaft zu untergraben und zu 5 Jahre Gefängnis und 5 Jahre im Exil verurteilt. So war er von 1972 bis 1973 politischer Gefangener in der Sowjetunion[6] und wurde danach mit Unterstützung von Oleg Antonow begnadigt.

Seit 1992 ist er Akademiemitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine und zwischen 1999 und 2001 war er Vorsitzender des Ausschusses für den Nationalpreis der Ukraine Taras Schewtschenko. [3] Von 1998 an war er Hauptredakteur der Enzyklopädie der modernen Ukraine (Ukraine im 20. Jahrhundert). Dsjuba schrieb 25 Bücher, darunter 1998 Between Politic and Literature, 2001 Thirst und 2003 Trap.[6]

Ehrungen

Dsjuba erhielt zahlreiche Ehrungen. Unter anderem

Weblinks

Commons: Iwan Dsjuba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biografie Iwan Dsjuba auf Politrada.com; abgerufen am 27. Juli 2016 (ukrainisch)
  2. a b c d Biografie Iwan Dsjuba auf "Held der Ukraine"; abgerufen am 27. Juli 2016 (ukrainisch)
  3. a b Artikel zu Dziuba, Ivan auf der Internet-Enzyklopädie der Ukraine; abgerufen am 27. Juli 2016 (englisch)
  4. Webseite es Kinos; abgerufen am 27. Juli 2016 (deutsch)
  5. Biografie im "Virtuellen Museum der Dissidendenbewegung der Ukraine" - Menschen der Ukrainischen Nationalbewegung, Iwan Dsjuba; abgerufen am 27. Juli 2016 (ukrainisch)
  6. a b Biografie Iwan M. Dsjuba im Who is who?; abgerufen am 27. Juli 2016 (deutsch)