Jacques L’Hermite

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Jacques L’Hermite (* 1582; † 2. Juni 1624 in Callao de Lima) war ein niederländischer Admiral und Namensgeber der Hermite-Inseln nahe Kap Hoorn.

Leben

Jacques L’Hermite war Rotterdamer Reeder und Kaufmann, als solcher der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) angehörig. Über die Jahrhunderte hinweg ist er als Admiral der Nassauischen Flotte, die 1623 bis 1626 die Welt umrundete (Weltumrundung), bekannt geblieben und hat mit der Namensgebung für Isla Hermite (55°50,5' S, 67°40' W) nahe Kap Hoorn seine „Verewigung“ gefunden.

Die Nassauische Flotte wurde von den Generalstaaten und Prinz Moritz von Nassau als Expedition gegen die Spanier in Peru ausgesandt. Sie lief mit 11 Schiffen (Oranje, Haas, (Wapen van) Amsterdam, Arend, Koning David, Delft, Eendracht, Griffioen, Windhond, Hollandia sowie Hoop en Mauritius) und 1637 Mann Besatzung am 29. April 1623 vom Hafen Amsterdams aus. Das Schiff des Admirals L’Hermite war die Amsterdam. Am 16. Februar 1624 sichtete die Flotte Kap Hoorn in NNE. Nach zwei langen Kreuzschlägen und keinem wesentlichen Vordringen nach Westen liefen sie in die später so genannte Nassau-Bucht (Bahía Nassau) ein. Damit entdeckte L’Hermite im Rücken Kap Hoorns die nördliche Passage zwischen Atlantik und Pazifik. Von dieser Entdeckung zeugen in der Region noch eine Reihe geographischer Namen. Neben den schon genannten Bahía Nassau und Isla Hermite, sind das die Bahía Schapenham (nach dem Vizeadmiral, 55°34' S, 68°1' W), die Bahía Windhond (nach einem Schiff der Flotte, 55°14' S, 67°32' W) und die Bahía Orange (nach einem weiteren Schiff der Flotte, 55°31' S, 68°4' W).

Neben den geographischen Entdeckungen machte die erste Begegnung zwischen Europäern und den Yámana- (bzw. Yaghan-) Indianern diese Reise bedeutsam. Allerdings verlief die Begegnung äußerst blutig, 17 Mann der Arend wurden von den Indianern getötet oder gefangen genommen.

Belagerung von Puna Insel Kader angeführt von Jacques L'Hermite, nach einem Stich von 1630

Nach der Umrundung der Südspitze Amerikas attackierte die Flotte Callao (Lima, Peru), Guayaquil und Pisco. Vor Callao starb L’Hermite, der schon seit acht Monate ein kranker Mann war, am 2. Juni 1624. Er wurde auf der Isla San Lorenzo, unmittelbar vor Callao, begraben. John Hugo Schapenham vollendete die Weltumrundung und kehrte mit einem Schiff 1626 in die Niederlande zurück, während die übrigen Schiffe als Verstärkung der VOC in Jakarta verblieben.

Literatur

  • Hessel Gerritsz: Journal van de Nassauche Vloot. Amsterdam 1626
  • Adolf Decker: Journal oder Tag-Register der Nassauischen Flotte. Strasburg 1629
  • Felix Riesenberg: Cape Horn. London 1941

Weblinks