Jan Henryk Dąbrowski

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General Jan Henryk Dąbrowski
Wappen der Familie Dąbrowski aus der Wappengenossenschaft Rawicz Abwandlung mit Eigennamen Dąbrowski

Jan Henryk Dąbrowski ([ˈjan ˈxɛnrɨk dɔmˈbrɔfskʲi]), auch Johann Heinrich Dombrowski, (* 29. August 1755 in Pierzchowice, nahe Krakau; † 6. Juni 1818 in Winnogóra bei Wronke, Provinz Posen) war ein polnischer General. Er wird als polnischer Nationalheld verehrt.

Leben

Dąbrowski wuchs in Hoyerswerda als Sohn des kursächsischen Obersten Johann Michael Dąbrowski (Dombrowski) auf[1][2] und diente von 1772 bis 1792 in der sächsischen Armee, nahm dann auf der Seite Polens unter Stanislaus Poniatowski am Russisch-Polnischen Krieg von 1792 teil, gegen die russische Invasion in Polen-Litauen und die Konföderation von Targowica.

Während eines nationalen Aufstands unter der Führung von Tadeusz Kościuszko gegen die Zweite Teilung Polens und die politische Entmündigung durch das Russische Reich war Dąbrowski Kommandierender General. Am 2. Oktober 1794 besetzte er Bromberg, nachdem er in der Schlacht bei Bromberg ein preußisches Korps geschlagen hatte. Mit dem Zusammenbrechen des Aufstandes zog Dąbrowski sich nach Großpolen zurück. Preußen gestattete ihm nicht, mit den Resten seiner Truppe nach Frankreich zu ziehen.

Nach 1795 schloss er sich der politischen Vereinigung Agencja an. 1796 folgte Dąbrowski dem Ruf Józef Wybickis nach Frankreich und organisierte 1797 militärische Verbände von polnischen Freiwilligen zum Schutz der neu gegründeten Cisalpinischen Republik. Diese Legion stellte sich wie die Donau-Legion des Generals Karol Kniaziewicz in den Dienst der Französischen Republik. Das Ziel der polnischen Generäle war es, mit Hilfe des Revolutionären Frankreichs in ehemals polnische Gebiete zu marschieren und sie zu befreien. Die Teilungen Polens durch Österreich, Preußen und Russland sollten rückgängig gemacht werden und Polen wiederauferstehen. In der Realität benutzte die Französische Republik die Polnische Legion als Fremdenregimenter für eigene Zwecke, so in Napoléons Italienfeldzug.

In der Armee des neuen Herzogtums Warschau war er Kommandierender General und nahm am Russlandfeldzug 1812 sowie an den Feldzügen 1813 in Deutschland teil. Zunächst Kommandeur einer polnischen Division, wurde er nach Poniatowskis Tod Oberbefehlshaber des gesamten polnischen Heeres.

Nach dem Ende des Herzogtums durch den Wiener Kongress organisierte er als General der Kavallerie unter Zar Alexander I., dem neuen König von Kongresspolen, die neue polnische Armee. Im Jahr 1816 quittierte er seinen Dienst.

Dąbrowski spielt die Hauptrolle im Text der heutigen polnischen Nationalhymne. Die Hymne schrieb der ebenfalls nach Italien gegangene Józef Wybicki als Lied der polnischen Legionen in Italien. Sie gibt dem Verlangen Ausdruck, dass Dąbrowski sie zurück nach Polen führt und mit ihnen das Vaterland wiederauferstehen lässt.

Freimaurerei

Dąbrowski wurde in Italien Mitglied im Bund der Freimaurer, seine Loge gehörte dem Grande Oriente d’Italia an. Am 8. Januar 1808 war er ein Gründungsmitglied der Loge Français et Anglais Réunis in Posen. Zudem war er Ehrenmitglied der Logen Piast in Posen und Zum bekränzten Kubus in Gnesen.[3][4]

Ehrungen

Literatur

Weblinks

Commons: Jan Henryk Dąbrowski – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich C. A. Hasse, Zeitgenossen, Leipzig 1830
  2. Brockhaus, 1832
  3. Ludwik Hass: Wolnomularze polscy w lożach Zachodu: dwie pierwsze dekady XIX wieku, w: Ars Regia 7/8, 13/14, 1998–1999, s. 150.
  4. Robert A. Minder: Freimaurer Politiker Lexikon, Studienverlag;Innsbruck 2004, 350 S., ISBN 3-7065-1909-7; S. 215
  5. Vergessene polnische Befreierinnen und Befreier: Hania Szelewicz