Jaume Medina

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Jaume Medina i Casanovas (* 6. April 1949 in Vic; † 12. März 2023 in Barcelona[1][2]) war ein katalanischer Philologe, Latinist, Schriftsteller, Übersetzer und Dichter.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akademischer Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er besuchte das Gymnasium von seinem Geburtsort. 1972 wurde er Absolvent in klassischer Philologie an der Universität Barcelona. 1976 promovierte er mit einer Dissertation über Die klassischen Rhythmen in der katalanischen Dichtkunst an der Autonomen Universität Barcelona. In dieser Universität lehrt er Latinistik seit 1972. 2009 wurde er Professor.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Forschungen haben besonders mit der Philologie zu tun. Er hat sich mit der lateinischen Sprache und Literatur aller Zeiten befasst. Seine Spezialitäten sind die Forschung von vulgärem, spätem, mittelalterlichem und humanistischem Latein, zusammen mit klassischer Rhetorik, Verslehre und Stilistik. Er hat sich auch mit der Forschung des römischen Denkens und Zivilisation befasst. Er hat an verschiedenen Lateineinleitungskursen teilgenommen. Er hat auch viele Doktoratkurse geleitet. Er hat mit vielen Forschungsprojekte zusammengearbeitet. Er ist von einem Forschungsprojekt Direktor geworden, dessen wichtigster Zweck die Veröffentlichung der lateinischen Werke Ramon Llulls ist. Als Forscher hat er mehr als drei Hundert Untersuchungen über Latinistik (Sprache und Literatur), klassische Tradition und Katalanistik (Sprache und Literatur) verlegt. Er hat verschiedene Kurse, Seminare und Konferenzen über alte und moderne Literatur erteilt. Er war der Gründer der katalanischen Gesellschaft von klassischen Studien (1979). 1984 war er auch der Koordinator von dem Carles-Riba-Symposion. Er ist Mitglied der Redaktion der Bernat-Metge-Stiftung. Er ist auch Mitarbeiter der Geschichte der katalanischen Literatur von Riquer-Comas-Molas gewesen.

Seine vielfältige Übersetzungen aus Latein ins Katalanische sind auf die Sammlungen von Textos Filosòfics (‚Philosophische Texte‘) Clàssics del Cristianisme (‚Klassiker des Christentums‘) und Bernat-Metge-Stiftung veröffentlicht worden. Er hat mit dem Raimundus-Lullus-Institut aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutschland) für die Auflage der lateinischen Werke von Ramon Llull zusammengearbeitet. Er hat auch in der Sammlung von Corpus Christianorum, Continuatio Mediaeualis aufgelegt, die in Turnhout (Belgien) von Brepols-Verlag herausgegeben wird.

Seine Artikel und Studien sind in vielen Forschungs- und Literaturzeitschriften erschienen. Die folgenden können angeführt werden: Presència, Els Marges, Faventia, Reduccions, Llengua & Literatura, Serra d’Or, Revista de Catalunya, L’Avenç, Clot, Faig, Quaderns de Pastoral, Ausa, Qüestions de Vida Cristiana, Cala Murta, Estudis Romànics, Ínsula, Revista de Filología Románica, Revista de lenguas y literaturas catalana, gallega y vasca, Analecta Sacra Tarraconensia, Quaderns de Versàlia, Llengua Nacional, Studia Lulliana, und die digitalen Zeitschriften Methodos, Mirandum, Convenit, Revista Internacional d’Humanitats, Notandum, Mirabilia.

Außerdem hat er mit den folgenden Tageszeitungen mitgearbeitet: La Vanguardia, El País, Avui, Catalunya Cristiana, El 9 Nou und die digitale Tageszeitung Núvol.

Literarische Schöpfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als literarischer Schöpfer kann er auch hervorgehoben werden. Er gehörte der dichterischen 1970 Generation. Er hatte auch an der Gründung der dichterischen Sammlungen Llibres del Mall und Ausiàs March 1973 teilgenommen, wo er seine ersten Dichtungsbücher veröffentlichte. Er hat auch ein paar Literaturkritik und Essays geschrieben. Er hat auch ein Theaterstück und einen Roman verfasst. Seine Übersetzungen von alten und modernen Autoren haben auch viel Erfolg und Ausbreitung gehabt.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Temps de tempesta (1974). (katalanisch)
  • Encalçar el vent (1976). (katalanisch)
  • Dura llavor secreta (1990). (katalanisch)
  • D’ara i de sempre (2000). (katalanisch)
  • Cobles devotes (2010). (katalanisch)

Roman[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • El Perdut i el seu mirall (2016). (katalanisch)

Literaturkritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lletres d’enguany i d’antany (2003). (katalanisch)

Essay[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Estudis de literatura catalana moderna i altres assaigs (2013). (katalanisch)

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lateinische Philologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klassische Tradition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • De l’Edat Mitjana al Dos mil. Estudis sobre la tradició clàssica a Catalunya. (2009). (katalanisch)

Katalanische Philologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Studien über Ramon Llull, Jaume Balmes, Jacint Verdaguer, Josep Torras i Bages, Àngel Guimerà, Josep Carner, Miquel Martí i Pol, Joan Triadú, Albert Manent und andere Autoren des XX. Jahrhunderts. (katalanisch)
  • Verleger der Briefsammlung von Josep Torras i Bages und Josep Carner, und Mitarbeiter in der Veröffentlichung der Briefsammlung von Carles Riba. (katalanisch)
  • Carles Riba (1893-1959) (1989). (katalanisch)
  • La plenitud poètica de Carles Riba. El període de les ‘Elegies de Bierville’ (1994). (katalanisch)
  • Les dames de Josep Carner (1998). (katalanisch)
  • Carles Riba i Joan Maragall o la moral de la paraula (2011). (katalanisch)
  • La lenta agonia del català, o l’ús de la llengua en els mitjans de comunicació (2013). (katalanisch)
  • El parlar d’una familia vigatana (2014). (katalanisch)

Rhetorik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Übersetzung ins Katalanische der Rhetorica ad Herennium (2000). (katalanisch)
  • L’art de la paraula (2000), das erste auf Katalanisch herausgegebene Traktat über Rhetorik und Dichtung. (katalanisch)
  • Auflage der Ramon Llulls Rhetorica nova. (latein)

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Preis für die beste Übersetzung ins Katalanische (1982), von der Generalitat de Catalunya (katalanische Regierung) verliehen.
  • V. Fundació-Congrés-de-Cultura-Catalana-Preis (Stiftung Kongress für katalanische Kultur) über biographische und geschichtliche Forschung (1988).
  • Serra-d’Or-Kritik-Preis (1990).
  • Josep-Carner-Preis, von dem Institut für katalanischen Studien verliehen (1997).
  • Jaume-Bofill-i-Ferro-Literaturkritik-Preis (1999).
  • Camilo-José-Cela-Literaturkritik-Preis. Aus den Ciutat-de-Palma-Preise (2010).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Artikel über Jaume Medina in der Großen katalanischen Enzyklopädie (katalanisch)
  2. Mor Jaume Medina, poeta, traductor i biògraf de Carles Riba auf elpuntavui.cat, 12. März 2023, abgerufen am 13. März 2023 (katalanisch).
  3. Eine sehr vollkommene Liste von Übersetzungen aus Latein ins Katalanische – siehe Dateien über Jaume Medina, AELC (PDF 54 KB, katalanisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]