Jesco von Puttkamer (Politiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Januar 2016 um 15:50 Uhr durch Invisigoth67 (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: gramm.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Franz Ewald Jesko von Puttkamer

Franz Ewald Jesco von Puttkamer (* 26. August 1841 in Berlin; † 11. September 1918 in Nippoglense) war ein preußischer Beamter und deutscher konservativer Politiker.

Leben

Er war Sohn von Eugen von Puttkamer und Bruder von Robert Viktor von Puttkamer. Er war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor.

Puttkamer machte Abitur in Wittenberg und studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin. Danach trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Er war 1869 Regierungsassessor in Potsdam. Er nahm als Soldat an den Kriegen von 1866 und 1870/71 teil. Sein höchster militärischer Rang war Major der Reserve. Ab 1872 war er Landrat des Kreises Lübben. Im Jahr 1881 wurde er zum preußischen Landesdirektor von Waldeck-Pyrmont in Arolsen ernannt. Als solcher war er auch Beauftragter dieses Landes beim Bundesrat. Zwischen 1884 und 1888 war er Regierungsvizepräsident und stellvertretender Oberpräsident in Koblenz, 1888 bis 1890 Regierungspräsident in Koblenz. Zwischen 1890 und 1902 war er Regierungspräsident in Frankfurt an der Oder. Als er 1896 für die fakultative Zivilehe eintrat, wurde er dafür getadelt. Er erbte die Rittergüter Nippoglense und Gallenso. Den Besitz wandelte er in einen Fideikommiss um.

Zwischen 1877 und 1881 war Puttkamer Mitglied des Reichstages. Von 1889 bis 1891 gehörte er als Mitglied der Deutschkonservativen Partei dem Preußischen Abgeordnetenhaus an.[1] Er war Vorsitzender der Familiengenossenschaft Puttkamer und als solcher ab 1906 Mitglied des preußischen Herrenhauses.

Puttkamer war ab 1900 Corpsschleifenträger der Saxo-Borussia.[2]

Literatur

  • Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 8/II, S. 614, Digitalisat (PDF; 2,3 MB)
  • Rudolf Knaack: Puttkamer, Jesko Franz Ewald v. In: Friedrich Beck und Eckart Henning (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon (= Einzelveröffentlichung der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V., Band 5). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2002, ISBN 3-935035-39-X, S. 318
  • Ellinor von Puttkamer (Bearbeiterin): Geschichte des Geschlechts v. Puttkamer (= Deutsches Familienarchiv, Band 83–85). 2. Auflage, Degener, Neustadt an der Aisch 1984, ISBN 3-7686-5064-2, S. 690–691

Einzelnachweise

  1. Bernhard Mann (Bearbeiter), Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3). Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 308; zu den Wahlergebnissen siehe Kühne, Thomas : Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867 – 1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten. Düsseldorf : Droste Verlag, 1994, S. 234-236 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 6)
  2. Kösener Corpslisten 1930, 71, 1078a

Weblinks