Johan Eurén

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. August 2016 um 18:37 Uhr durch TaxonKatBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Olympische Teilnahme vervollständigt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Johan Eurén, 2012

Johan Magnus Eurén (* 18. Mai 1985 in Göteborg) ist ein schwedischer Ringer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2012 eine Bronzemedaille und bei Welt- und Europameisterschaften mehrere Medaillen jeweils im griechisch-römischen Stil im Schwergewicht.

Werdegang

Johan Eurén erlernte als Jugendlicher den Beruf eines Installateurs und begann 1992 mit dem Ringen. Er wurde dazu Mitglied des Sportclubs Örgryte Göteborg. In seiner Laufbahn wurde er bisher von Kenneth Aastedt, Magnus Pernheim und Anders Hansson trainiert. Er konzentriert sich ganz auf den griechisch-römischen Stil und wuchs bei einer Größe von 1,90 Metern in das Schwergewicht hinein. Er ist auch in Deutschland bekannt, weil er seit 2009 in der deutschen Bundesliga für die RWG Mömbris-Königshofen ringt.

Im Juniorenalter war er bereits bei internationalen Meisterschaften am Start. Er begann dabei mit einem 23. Platz im Halbschwergewicht bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2003 in Istanbul. 2004 belegte er bei der Junioren-Europameisterschaft in Murska Subotica im Halbschwergewicht den 7. Platz. Ein Jahr später, 2005, kam er bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Vilnius im Halbschwergewicht auf den 7. Platz, gewann aber noch im gleichen Jahr bei der Junioren-Europameisterschaft in Wrocław in der gleichen Gewichtsklasse mit dem 3. Platz seine erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft.

Im Seniorenbereich stand er, inzwischen im Schwergewicht ringend, lange Zeit im Schatten von Jalmar Sjöberg und Jimmy Lidberg. 2007 belegte er bei der schwedischen Meisterschaft im Schwergewicht hinter Jalmar Sjöberg und Jimmy Lidberg den 3. und 2008 hinter Jalmar Sjöberg den 2. Platz. Er wurde 2008 auch beim Olympia-Qualifikations-Turnier in Rom eingesetzt, kam aber dort nur auf den 9. Platz und verfehlte damit einen Startplatz in Peking.

2009 wurde Johan Eurén erstmals schwedischer Meister im Schwergewicht vor Jalmar Sjöberg und Milto Mietiadous. Bei der Welt- und bei der Europameisterschaft dieses Jahres wurde er aber noch nicht eingesetzt. Im Jahre 2010 verlor er im Finale der schwedischen Meisterschaft gegen Jimmy Lidberg, wurde aber für die Europameisterschaft in Baku nominiert. Dort siegte er über Alexander Tschernizki, Ukraine, und Mihály Deák Bárdos, Ungarn, und unterlag im Halbfinale gegen Radomir Petkovic, Serbien, knapp mit 1:2 Runden. Im Kampf um eine EM-Bronzemedaille besiegte er Wladimir Guralski aus Israel und gewann damit diese Medaille. Er war dann auch bei der Weltmeisterschaft in Moskau am Start und siegte dort zunächst über Ralf Böhringer aus Deutschland und Alexander Tschernizki, musste aber gegen Juri Patrikejew und Riza Kayaalp Niederlagen einstecken, die ihn auf den 9. Platz zurückwarfen.

Im Jahre 2011 verlor er bei der Europameisterschaft in Dortmund seinen ersten Kampf gegen Riza Kayaalp, konnte aber in der Trostrunde weiterringen und besiegte dort David Lengyel aus der Slowakei und Nico Schmidt aus Deutschland. Den Kampf um eine EM-Bronzemedaille verlor er aber gegen Juri Patrikejew knapp nach Punkten (1:2 Runden, 1:2 Punkte). Bei der Weltmeisterschaft in Moskau verlor Johan Eurén gegen den vielfachen Weltmeister Mijain Lopez Nunez aus Kuba, kam danach in der Trostrunde zu Siegen über Murat Ramonow aus Kirgisistan und Juri Patrikejew, verlor aber dann gegen Bashir Asgari Babajanzadeh aus dem Iran und landete schließlich auf dem 12. Platz.

2012 gewann er bei den Olympischen Sommerspielen in London die Bronzemedaille. Er besiegte dabei Nurmachan Tinalijew, Mihaly Deak-Bardos, Ungarn, und Bashir Asgari Babajanzadeh, verlor dann gegen Heiki Nabi aus Estland und sicherte sich seine Bronzemedaille durch einen Sieg über Iossif Tschugaschwili, Weißrussland.

2013 war er in Budapest bei der Weltmeisterschaft am Start. Dabei besiegte er Ali Nadim, Irak, und verlor danach seinen nächsten Kampf gegen Amir Ali-Akbari aus dem Iran. Da Amir Ali-Akbari anschließend Weltmeister wurde, konnte Johan Euren in der Trostrunde weiterringen. In dieser besiegte er Alexander Tschernezki und Eduard Popp aus Deutschland. Den Kampf um eine Bronzemedaille verlor er gegen Riza Kayaalp. Bei der Überprüfung der Dopingprobe von Amir Ali-Akbari nach der Weltmeisterschaft stellte sich heraus, dass dieser gedopt war. Ihm wurde daraufhin vom Ringer-Weltverband FILA der Weltmeistertitel aberkannt und Johan Euren erhielt nachträglich eine Bronzemedaille.

Bei der Europameisterschaft 2014 in Vantaa/Finnland gewann Johan Euren wieder eine Bronzemedaille. Er besiegte im Schwergewicht, das nach einer Neueinteilung der Gewichtsklassen sein Gewichtslimit seit 1. Januar 2014 bei 130 kg hat, Eduard Popp aus Deutschland und Saba Schariati aus Aserbaidschan, verlor dann gegen Ljubomir Dimitrow aus Bulgarien und siegte über Bálint Lám aus Ungarn.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnis
2003 23. Junioren-WM in Istanbul Halbschwer Sieger: Yavuz Güvendi, Türkei vor Rewas Tschelidse, Georgien
2004 8. Junioren-EM in Murska Subotica Halbschwer Sieger: Theodorus Tounousidis, Griechenland vor Attila Güzel, Türkei
2004 1. Intern. Turnier in Kopenhagen Schwer vor Jakub Pietrzak, Polen
2005 7. Junioren-WM in Vilnius Halbschwer
2005 3. Junioren-EM in Wrocław Halbschwer hinter Roman Martschenko, Russland und Juri Dabko, Weißrussland
2006 1. Kristijan-Palusalu-Memorial in Tallinn Schwer vor Rami Hietaniemi, Finnland und Atsamas Kabulow, Russland
2008 1. Kristijan-Palusalu-Memorial in Tallinn Schwer vor Alexander Tschernezki, Ukraine u. Atsamas Kabulow
2008 3. Großer Preis von Spanien in Madrid Schwer hinter Chassan Barojew, Russland u. Sebastian Lönnborn, Schweden
2008 1. Nordische Meisterschaft Schwer vor Matti Hämäläinen, Finnland und Sebastian Lönnborn
2008 9. Olympia-Qualifikations-Turnier in Rom Schwer Sieger: Panagiotis Papadopoulos, Griechenland vor Mindaugas Mizgaitis, Litauen
2009 1. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Schwer vor Jalmar Sloeberg, Schweden, Ralf Böhringer und Nico Schmidt, beide Deutschland
2010 1. Herman-Kare-Turnier in Kouvola Schwer vor Mindaugas Mizgaitis u. Sergei Tschesnokow, Russland
2010 3. Welt Cup in Jerewan Schwer hinter Juri Patrikejew, Armenien u. Riza Kayaalp, Türkei, vor Alexander Anuchin, Russland
2010 3. EM in Baku Schwer mit Siegen über Alexander Tschernizki u. Mihály Deák Bárdos, Ungarn, einer Niederlage gegen Radomir Petkovic, Serbien u. einem Sieg über Wladimir Guralski, Israel
2010 2. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Schwer hinter Ralf Böhringer, Deutschland, vor Nico Schmidt, Deutschland u. Heiki Nabi, Estland
2010 9. WM in Moskau Schwer nach Siegen über Ralf Böhringer und Alexander Tschernizki und Niederlagen gegen Juri Patrikejew, Armenien und Riza Kayaalp
2011 1. Dave-Schultz-Memorial in Colorado Springs Schwer vor Brandon Rupp, USA und Iwan Iwanow, Bulgarien
2011 5. EM in Dortmund Schwer nach einer Niederlage gegen Riza Kayaalp, Siegen über David Lengyel, Slowakei und Nico Schmidt, Deutschland und einer Niederlage gegen Juri Patrikejew
2011 1. Grosser Preis von Spanien in Madrid Schwer vor Yussup Nunajew, Ungarn und Kamil Blonski, Schweden
2011 12. WM in Istanbul Schwer nach einer Niederlage gegen Mijain Lopez Nunez, Kuba, Siegen über Murat Ramonow, Kirgisistan und Juri Patrikejew und einer Niederlage gegen Bashir Asgari Babajanzadeh, Iran
2011 1. Haparanda-Cup Schwer vor Schochruddi Ajubow und Wladimir Ilnizki, beide Russland und Viktor Pääjärvi, Schweden
2011 3. FILA-Test-Turnier in London Schwer hinter Riza Kayaalp und Xenofon Koutsioubas, Griechenland, gemeinsam mit Lukasz Banak, Polen
2012 Bronze OS in London Schwer nach Siegen über Nurmachan Tinalijew, Mihály Deák-Bárdos und Bashir Asgari Babajanzadeh, einer Niederlage gegen Heiki Nabi, Estland und einem Sieg über Iossif Tschugaschwili
2013 1. "Wladyslaw-Pytlasinski"-Memorial in Warschau Schwer vor Miloslaw Metodiew, Bulgarien, Iossif Tschugaschwili und Mihály Deak Bárdos
2013 3. WM in Budapest Schwer nach einem Sieg über Ali Nadim, Irak, einer Niederlage gegen Amir Ali-Akbari, Iran, Siegen über Alexander Tschernezki, Ukraine und Eduard Popp, Deutschland und einer Niederlage gegen Riza Kayaalp (Anm.: Amir Ali-Akbari wurde nachträglich wegen Dopings disqualifiziert)
2013 1. Haparanda-Cup Schwer vor Saur Kodojew und Sergei Semenow, beide Russland und Sebastian Lönnborn
2014 1. Yadegar-Imam-Cup in Teheran bis 130 kg vor Behnam Mehdizadeh und Amir Ghasemi Monjazi, beide Iran und Bálint Lám, Ungarn
2014 1. Thor-Masters in Nyköbing bis 130 kg vor Christian John, Deutschland, Lukasz Banak, Polen und Sebastian Lönnborn
2014 3. Golden-Grand-Prix in Szombathely bis 130 kg hinter Riza Kayaalp, Bashir Asgari Babajanzadeh und Mindaugas Mizgaitis, Litauen
2014 3. EM in Vantaa/Finnland bis 130 kg nach Siegen über Eduard Popp und Saba Schariati, Aserbaidschan, einer Niederlage gegen Ljubomir Dimitrow, Bulgarien und einer Niederlage gegen Bálint Lám, Ungarn

Schwedische Meisterschaften

Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnis
2007 3. Schwer hinter Jalmar Sjöberg u. Jimmy Lidberg
2008 2. Schwer hinter Jalmar Sjöberg
2009 1. Schwer vor Jalmar Sjöberg u. Milto Mietiadous
2010 2. Schwer hinter Jimmy Lidberg, vor Albin Söderstjärma
2011 1. Schwer
2012 1. Schwer
2013 1. Schwer
Erläuterungen
  • alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil,
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft,
  • Halbschwergewicht, bis 96 kg, Schwergewicht, bis 120 kg Körpergewicht (bis 31. Dezember 2013); seit 1. Januar 2014 gilt eine neue Gewichtsklasseneinteilung durch den Ringer-Weltverband FILA

Literatur

  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • "Svensk Brottning 100 år", Herausgeber Schwedischer Ringer-Verband, Produktion Wasa Grafiska AB / Fälth & Hässler AB, 2009

Weblinks