Johann Georg Dirr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Juni 2016 um 17:14 Uhr durch Reinhardhauke (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Entwurf zu einem Orgelprospekt aus der Werkstatt von J. G. Dirr

Johann Georg Dirr, auch Dürr (* 2. April 1723 in Weilheim in Oberbayern; † 9. Oktober 1779 in Mimmenhausen bei Salem) war ein Bildhauer und Stuckateur des Rokoko, der in Süddeutschland tätig war.

Leben

Johann Georg Dirr ist der Sohn des Bildhauers Martin Dirr (1674–1733) und der Bruder von Franz Anton Dirr (1724–1801), der Bildhauer Philipp Dirr (1582–1633) war sein Urgroßonkel. Seine Lehre als Bildhauer absolvierte er vermutlich bei seinem Stiefvater Franz Xaver Schmädl (1705–1777). Am 8. Mai 1753 heiratete er Maria Anna Schwägler; in ihrem Herkunftsort Stockach eröffnete er eine eigene Bildhauerwerkstatt.

Im Jahr 1756 siedelte Dirr nach Mimmenhausen bei Salem über, wo er Teilhaber von Josef Anton Feuchtmayers Bildhauerwerkstatt wurde. Nach Feuchtmayers Tod übernahm Dirr im Jahr 1770 die Werkstatt.

1756 wurde die Tochter Maria Theresia geboren. Sie heiratete später den Bildhauer Johann Georg Wieland (1742–1802), der nach Dirrs Tod die Werkstatt in Mimmenhausen weiterführte.

Werk

Engelsköpfchen vom Hochaltars des Salemer Münsters

Dirrs erste nachweisbare künstlerische Arbeiten finden sich in der Wallfahrtskirche Birnau, wo er als Gehilfe von Josef Anton Feuchtmayer tätig war. Künstlerische Prägung erfuhr er jedoch eher durch seinen Lehrmeister Schmädl als durch Feuchtmayer.

Von Dirr stammt ein Großteil der Ausstattung im Salemer Münster, der Klosterkirche der Reichsabtei Salem. Von seinem Schwiegersohn Johann Georg Wieland wurde sie im Stil des Klassizismus vollendet.

Dirr entwarf auch Stuckdekor für das Aulendorfer Schloss. Für das Kloster Baindt schuf er einen Hochaltar.

Literatur

  • Ruth Schweinsheimer: Johann Georg Dirr, der Bodenseeplastiker des Louis XVI. München 1935.
  • Ursula Röhlig: Dirr, Johann Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 742 f. (Digitalisat).
  • Erika Dillmann, Johann Georg Dirr: Johann Georg Dirr. Der Bildhauer und Stukkateur Johann Georg Dirr, ein Bodenseemeister des Spätbarocks. Gessler, Friedrichshafen 1980, ISBN 3-922137-06-7.
  • Christa Häusler-Stockhammer: Die Stukkaturen Johann Georg Dirrs in Schloss Salem. Formvariation und Ornamentästhetik in einem Dekorationsprogramm des späten Rokoko. Thorbecke, Sigmaringen 1986, ISBN 3-7995-5031-3.

Weblinks

Commons: Johann Georg Dirr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien