Johannes Strassmann
Johannes Strassmann | |
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Personenbezogene Informationen | |
Geburtsdatum | 3. Januar 1985 |
Geburtsort | Bonn |
Sterbedatum | 21. Juni 2014 |
Sterbeort | Ljubljana |
Turnierpoker | |
Höchstes Live-Preisgeld | $ | 363.842
Gesamtes Live-Preisgeld | 1.558.401 $ |
World Series of Poker | |
Bracelets | keine |
Geldplatzierungen | 7 |
Bestes Main Event | kein Cash |
Main Event der European Poker Tour | |
Titel | keine |
Geldplatzierungen | 10 |
Johannes Strassmann (* 3. Januar 1985 in Bonn; † 21. Juni 2014[1] in Ljubljana, Slowenien)[2] war ein deutscher Pokerspieler und zählte zu den erfolgreichsten europäischen Live- und Onlinepokerspielern.[3][4] Er war Coach von Pokerweltmeister Pius Heinz und bereitete ihn 2011 im Bereich Fitness und mentale Stärke auf den Finaltisch des Main Events der WSOP vor.[5] Im Jahr 2010 gründete Strassmann gemeinsam mit Markus Golser die Onlinepokerschule CardCoaches.com und war bis Juli 2012 daran beteiligt.[6]
Leben
Strassmann wuchs als Sohn des Übersetzers Ralph Noble und der Ärztin Dorothea Strassmann in Bonn auf. Er besuchte von 1997 bis zu seinem Abschluss der 10. Klasse 2001 das Landerziehungsheim der Odenwaldschule und erlangte 2005 in Bonn die allgemeine Hochschulreife. Seine angestrebte Karriere als Offizier bei der Bundeswehr brach Johannes Strassmann Ende des Jahres 2006 ab. Ähnlich wie Bertrand Grospellier oder Iain Girdwood fand Strassmann den Zugang zum Onlinepoker über das professionelle Spielen des PC-Strategiespiels Starcraft. Strassmann war im zeitweise erfolgreichsten deutschen StarCraft-Clan Templars of Twilight als ToT)Psier( aktiv. Den Namen Psier verwendete Strassmann auch zu Beginn seiner Pokerkarriere, bis er in das PokerStars Team Pro aufgenommen wurde und fortan seinen Echtnamen verwendete. Der Name leitet sich von den Psi-Fähigkeiten der StarCraft Rasse Protoss ab.[4] Anfang 2007 zog er nach Wien und startete seine Karriere als professioneller Pokerspieler.
Strassmann betrieb in seiner Freizeit Basketball und Golf sowie Kraft-, Ausdauer- und Kampfsportarten. Er lebte in Wien und engagierte sich in der Wohltätigkeitsorganisation „all in 4 kids“, der er einen Teil seiner Turniergewinne spendete, zum Beispiel um Kindern in Kambodscha den regelmäßigen Besuch einer Schule zu ermöglichen.
Seit dem späten Abend des 21. Juni 2014 wurde Strassmann im slowenischen Ljubljana vermisst.[7] Am 28. Juni 2014 wurde bekanntgegeben, dass es sich bei einem am 27. Juni in der Nähe seines letzten Aufenthaltsortes[8] im Fluss Ljubljanica gefundenen Toten um Strassmann handelt. Im Rahmen einer Obduktion wurde als Todesursache Ertrinken festgestellt.[9] Am 16. Juli 2014 teilte die Sprecherin der Polizei von Ljubljana mit, dass in der Leiche Strassmanns Inhaltsstoffe verbotener Substanzen nachgewiesen wurden.[10][11]
Poker
Erste Erfahrungen sammelte er online mit der Pokervariante Limit Hold’em. Mithilfe von Pokerlehrbüchern und der Analyse seiner Spielzüge (Hände) verbesserte Strassmann schnell seine Fähigkeiten. Zuletzt spielte er hauptsächlich an Shorthanded-No-Limit-Hold’em-Tischen[12] auf den Limits 10/20, 25/50 sowie 100/200 $. Bereits vor Beginn seiner Livepokerkarriere gewann er bei No-Limit-Hold’em-Heads-up-Partien mehr als hunderttausend Dollar. Seit dem Jahr 2007 spielte Strassmann auch verstärkt Liveturniere. Auch der ehemalige Tennisspieler Boris Becker ließ sich regelmäßig von Strassmann coachen.[4][13]
Bei der European Poker Tour (EPT) lag Strassmann im All-Time-Ranking 2010 auf Platz 3 und war damit der erfolgreichste deutsche EPT-Spieler.
Strassmann nahm mehrere Mal beim deutschen Cashgame-TV-Format German High Roller teil, bei dem er zusammen mit anderen deutschen Pokerspielern wie Michael Keiner oder Dragan Galic um große Pötte spielte.
CardCoaches
Zusammen mit Markus Golser hat Strassmann die persönliche Onlinepokerschule CardCoaches.com gegründet, die am 2. Februar 2012 mit einer Betaversion der Seite online ging.[14] Auf CardCoaches.com haben sich neben Strassmann und Markus Golser weitere bekannte deutschsprachige Pokerspieler wie Dominik Nitsche mit dem Ziel zusammengetan, Anfänger kostenlos zu schulen und sie zu erfolgreichen Pokerspielern auszubilden. Auch für Fortgeschrittene bietet die Pokerplattform verschiedene Strategieartikel, Handanalysen und Coachingvideos, mit denen das eigene Pokerspiel verbessert werden kann. In der CardCoaches-Facebookgruppe und über den CardCoaches-Twitteraccount gibt es regelmäßige Updates für die Community. Seit Juli 2012 war Strassmann an CardCoaches nicht mehr beteiligt.
Team Pokerstars Pro
PokerStars schloss mit ihm im ersten Jahr seiner Profilaufbahn einen Sponsoringvertrag ab und nahm ihn in das Team PokerStars Pro auf, dessen Mitglied er bis zu seinem Tod war. Auf PokerStars spielte Strassmann unter dem Nickname J. Strassmann.
Erfolge
Seit 2007 erreichte Strassmann sowohl bei nationalen als auch internationalen Pokerturnieren 19 Cash-Platzierungen (Cashes) und erzielte dabei Preisgelder in Höhe von insgesamt $ 1.558.401.[15] Neben sieben Cashes bei der World Series of Poker (WSOP) erreichte er bei der European Poker Tour (EPT) zehn Preisgeld-Platzierungen. Neben einem sechsten Platz und 223.077 $ Preisgeld bei der EPT Dortmund im Jahr 2008 und einem siebten Platz sowie 221.056 $ bei der EPT London, ebenfalls im Jahr 2008, zählte der Anfang 2010 erzielte dritte Platz bei der EPT Snowfest in Österreich, bei der er 225.082 $ gewann, zu seinen größten Livepoker-Erfolgen. Im Folgenden eine detaillierte Auflistung der Pokerturniere, bei denen Strassmann Preisgeldplätze belegte:[15]
Weblinks
- Johannes Strassmann in der Hendon Mob Poker Database (englisch)
- Vorlage:GPI
- Johannes Strassmann in der Datenbank der World Series of Poker: 2007, ab 2008 (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Strassmann beigesetzt – Tröstende Worte seiner Mutter. (mit Todesanzeige). 23. Juli 2014.
- ↑ pokerstrategy.com: Johannes Strassmann ist tot, abgerufen am 27. September 2016
- ↑ donkpedia.org: Johannes Strassmann, abgerufen am 28. Juni 2014
- ↑ a b c de.pokernews.com: PokerNews Exklusiv-Interview: Johannes Strassmann, abgerufen am 28. Juni 2014
- ↑ bild.de: WSOP: Strassmann macht Pius stark, abgerufen am 28. Juni 2014
- ↑ hochgepokert.com: CardCoaches.com: Heute Launch der Betaversion!, abgerufen am 28. Juni 2014
- ↑ Stephanie Beisch: Deutscher Poker-Profi spurlos verschwunden. In: Stern, 27. Juni 2014.
- ↑ Johannes Strassmann: Deutscher Pokerprofi tot aufgefunden, Spiegel Online, 28. Juni 2014
- ↑ Pokerspieler Strassmann: Obduktion bestätigt Tod durch Ertrinken, Spiegel Online, 30. Juni 2014
- ↑ Poker-König starb im Drogenrausch. In: Bild.de vom 16. Juli 2014
- ↑ Strassmann hatte Drogen im Blut. In: Sport1 vom 16. Juli 2014
- ↑ Das sind Tische mit sechs oder weniger Spielern.
- ↑ pokerstars.de: Team Pokerstars.de, abgerufen am 28. Juni 2014
- ↑ cfj-enterprises.com: Press Release: Launch der Betaversion von CardCoaches.com (PDF, 167 KB) abgerufen am 28. Juni 2014
- ↑ a b Johannes Strassmann in der Hendon Mob Poker Database, abgerufen am 28. Juni 2014 (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Strassmann, Johannes |
ALTERNATIVNAMEN | J. Strassmann (Nickname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pokerspieler |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1985 |
GEBURTSORT | Bonn, Deutschland |
STERBEDATUM | 21. Juni 2014 |
STERBEORT | Ljubljana, Slowenien |