Josef Leeb (Musiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Februar 2016 um 17:32 Uhr durch M2k~dewiki (Diskussion | Beiträge) (Linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Josef Leeb (* 30. Jänner 1921 in Erla in Niederösterreich; † 6. Jänner 2005) war ein österreichischer Kapellmeister.

Leben

Leeb, geboren in Erla als Sohn einer Bauernfamilie, besuchte die Volks- und Hauptschule in St. Valentin und danach die Handelsschule in Enns.[1] Im Alter von 14 Jahren wurde er Mitglied der Gemeindekapelle in St. Pantaleon-Erla.[2]

Als Soldat im Zweiten Weltkrieg wurde er im Deutsch-Sowjetischen Krieg 1942 vor Leningrad schwer verwundet.[3] In Abendkursen absolvierte er die Arbeitermittelschule und schloss dort mit bestandener Matura ab.[1] Im Januar 1946 wurde er Gemeindesekretär in St. Pantaleon-Erla.[3]

Leeb absolvierte nebenbei eine private Ausbildung in den Fächern Querflöte und Dirigieren am Brucknerkonservatorium.[1]. er in St. Pantalon die Ortskapelle und baute eine Jugendkapelle auf. Nebenbei gründete er ein Streichorchester. In der Ortskapelle spielte er als Klarinettist und vertrat den Kapellmeister. 1952 übernahm er die Leitung als Kapellmeister.[3] 1952 gründete er den „Verbund niederösterreichischer Blasmusiken“, aus dem dann der Bund niederösterreichischer Musikkapellen und später der Niederösterreichische Blasmusikverband (NÖBV) hervorging, und wurde dort zum ersten Landesverbandsobmann gewählt.[4] Unter seiner vierzigjährigen Leitung wuchs der NÖBV auf 454 Musikkapellen mit über 18.000 Musikern auf. Nachdem die Landesverbände 1959 im Österreichischen Blasmusikverband (ÖBV) vereint wurden, wurde Leeb dort zum ersten Präsidenten des ÖBV gewählt.[2]

1966 übernahm er als Kapellmeister in der niederösterreichischen Stadtgemeinde Haag den Musik- und Gesangsverein, aus dem die Stadtkapelle Haag hervorging. In Haag leitete er von 1966 bis 1981 als Schuldirektor auch die städtische Musikschule und gründete im Mai 1967 das Jugendblasorchester (JBO).[3] Das Jugendblasorchester Stadt Haag wurde unter seiner Leitung national und international bekannt.[5]

1972 wurde Leeb vom Bundespräsidenten der Berufstitel Professor verliehen. Im August 1981 wurde er pensioniert.[3]

Ab 1984 wurde auf seine Initiative mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und des Bundes Schloss Zeillern bei Amstetten von Grund auf renoviert und seit 1988 als Schulungszentrum für Musikseminare vom Blasmusikverband genutzt.[6][7]

Leeb war von 1966 bis 1980 Referent für Musikerziehung und von 1980 bis 1985 Vizepräsident der Confédération Internationale des Sociétés Musicales (CISM).[1] 1981 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der Internationalen Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Blasmusik (IGEB).[8] Die Musikschule der Stadt Haag ist heute nach ihm benannt.[5]

Leebs Sohn Gerhard (* 1944) war später bis 1998 Kapellmeister der Stadtkapelle Haag.[9]

Auszeichnungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. a b c d e Die Geschichte der Stadt Haag von der Gründung bis zur Gegenwart: Prof. Josef Leeb (1921 - 2005), Gerhard Obermayr & Karl Schlögelhofer.
  2. a b Leeb, Josef, Oesterreichisches Musiklexikon.
  3. a b c d e Gründer des Jugendblasorchesters Prof. Josef Leeb, in 40 Jahre Jugendblasorchester der Stadt Haag, 2007, S. 6.
  4. Ehrenkapellmeister der Stadtkapelle, Stadtkapelle Haag.
  5. a b Chronik und Erfolge, Josef Leeb-Musikschule Stadt Haag.
  6. Die Chronik des Niederösterreichischen Blasmusikverbandes von 1952 bis heute. Abgerufen am 14. August 2015.
  7. Chronologie des Schloss Zeillern. Abgerufen am 14. August 2015.
  8. Ehrenmitglieder, IGEB.
  9. Die Geschichte der Stadt Haag von der Gründung bis zur Gegenwart: Gerhard Leeb, Gerhard Obermayr & Karl Schlögelhofer.