Karl Maertin

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Karl Maertin (* 23. Februar 1882 in Anröchte, Sauerland; † 1934 in Berlin-Wilmersdorf) war ein westfälischer Dichter und Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maertin war Sohn eines Zimmermanns. Er besuchte die Volksschule in Anröchte, machte eine Lehre zum Steinmetz und ging anschließend auf Gesellenwanderschaft. 1905 nahm ihn der Bildhauer Heinrich Splieth in Berlin auf, für den er handwerklich tätig wurde. Im Hauptberuf war er Werkmeister und selbständiger Unternehmer in Berlin-Wilmersdorf. Er starb dort 1934. 1922 publizierte er auf Anregung Julius Harts in einem Berliner Verlag Gedichte (Opfere! Gedichte). Weitere Gedichtveröffentlichungen folgten. 1930 schrieb er in den von Carl Lange herausgegebenen Ostdeutschen Heften, Blätter des deutschen Heimatbundes Danzig,[1] in denen auch Agnes Miegel, Hans Franck und Hans Friedrich Blunck publizierten, einen Nachruf auf Julius Hart.[2] 1938 erschien postum sein Bühnenstück (Durchbruch. Ein Spiel für das deutsche Bildhauer- und Steinmetzhandwerk).[3]

Maertin blieb seiner Herkunftsregion verbunden. Er war wie Josefa Berens-Totenohl, Maria Kahle oder Heinrich Luhmann Mitglied des Ende der 1920er Jahre von Georg Hermann Nellius gegründeten völkischen Sauerländischen Künstlerkreises (SKK).[4] Geleitet wurde der Kreis in den Folgejahren von Hans Menne, NSDAP-Mitglied seit 1924.[5] Nach der Machtübergabe wurde der SSK von der NSDAP als repräsentative Vereinigung der Sauerländer Kulturträger angesehen. Die „nationalsozialistische Revolution“ erfüllte seine Mitglieder „mit großer Freude“, wie sie in gemeinsamer Erklärung im westfälischen Central-Volksblatt des Zentrums bekundeten.[6] Der SKK war Mitglied im rosenbergschen Kampfbund für deutsche Kultur.[7]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rathaus der Geburtsstadt Anröchte ist mit einer Darstellung von Maertins Zyklus Hymnen ausgestattet. Eine Straße wurde dort nach ihm benannt und das Geburtshaus wird von der Stadt erhalten und gepflegt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zu den Ostdeutschen Heften: Jens Stüben, Die kulturpolitische Zeitschrift „Ostdeutsche Monatshefte“ und ihr 'Kampf' um den 'deutschen Osten', in: Matthias Weber (Hrsg.), Deutschlands Osten - Polens Westen. Vergleichende Studie zur geschichtlichen Landeskunde, Frankfurt (Main) 2001, S. 17–29.
  2. Karl Maertin, Julius Hart † (1859–1930), in: Ostdeutsche Monatshefte für Kunst und Geistesleben, H. 11.8, November 1930, S. 509–516.
  3. Alle Angaben nach: Karl Maertin im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren
  4. Siehe Literaturportal Westfalen: [1].
  5. Peter Bürger, Der völkische Flügel der sauerländischen Heimatbewegung. Über Josefa Berens-Totenohl, Georg Nellius, Lorenz Pieper und Maria Kahle – zugleich ein Beitrag zur Straßennamen-Debatte, in: daunlots. Internetbeiträge des Christine-Koch-Mundartarchivs am Museum Eslohe, Nr. 60, Eslohe 2013, siehe: [2].
  6. Steffen Stadthaus, Heinrich Luhmann. Heimatdichter und Nationalsozialist?! Gutachten im Auftrag der Stadt Hamm, o. O. (Hamm) o. J. (2012), S. 5, siehe: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamm.de.
  7. Alle Angaben in diesem Abschnitt nach: Steffen Stadthaus, Heinrich Luhmann. Heimatdichter und Nationalsozialist?! Gutachten im Auftrag der Stadt Hamm, o. O. (Hamm) o. J. (2012), siehe: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamm.de.