Konrad der Rote

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Eingang zur Grabstätte im Wormser Dom
Sarkophag (links) in der Saliergruft des Wormser Domes

Konrad der Rote (* um 922; † 10. August 955) aus der Familie der Salier war 944 bis 953 Herzog in Lothringen. Er trug im Jahre 941 den Titel Graf im Speyergau, Wormsgau und Nahegau. Von 942 bis 945 war er Graf in Franken.

Sein Vater war Graf Werner V. im Wormsgau und Speyergau, seine Mutter entweder eine Konradinerin oder Hicha von Schwaben, die Tochter von Herzog Burchard II. von Schwaben. Im Jahre 942 beteiligte sich Konrad am Zustandekommen des Friedens von Visé. Als Dank wurde ihm 944 die Herzogswürde verliehen. Durch die Vermählung mit Liutgard, der Tochter König Ottos I., wurde seine Bindung zum Herrscherhaus 947 noch enger. 951 begleitete er Otto I. auf dessen erstem Zug nach Italien und wurde bei seiner Rückkehr in das ostfränkische Reich 952 als Statthalter in Pavia eingesetzt. Nach dem Tod seiner Gemahlin 953 verbündete Konrad sich mit Ottos Sohn Liudolf von Schwaben zum Sturz des verhassten Herzogs Heinrich von Bayern, dem beide die feindliche Gesinnung des Königs zuschrieben. Auf einem Reichstag in Fritzlar im Mai 953 wurden Konrad und Liudolf ihre Herzogtümer abgesprochen. 954 unterwarf sich Konrad nach verlorenem Aufstand in Langenzenn bei Fürth König Otto I. Er verlor jedoch das Herzogtum Lothringen und erhielt nur seine eigenen Güter zurück. Noch im gleichen Jahr kämpfte er an der Seite des Markgrafen Gero, der ihm als Mitglied der Saalfelder Schwureinung zu Beistand und Hilfe verpflichtet war,[1] an der Ucker gegen die slawischen Ukranen.[2]

Konrad fiel als Anführer des fränkischen Aufgebots in der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die Ungarn. Zeitgenössische Quellen wie z.B. Widukind von Corvey schreiben seinem Verhalten den entscheidenden Anteil am siegreichen Ausgang der Schlacht zu. Er starb durch einen Pfeilschuss, als er infolge unerträglicher Hitze seinen Helm lüften wollte, wurde in die Heimat überführt und in Anwesenheit König Ottos I. im Wormser Dom beigesetzt.[3] Sein Steinsarg mit den sterblichen Überresten ist in der dortigen Saliergruft erhalten. Weil der Tagesheilige des 10. August 955, an dem Konrad der Rote fiel, der Märtyrer Laurentius von Rom war, wurden zum Dank für die siegreiche Schlacht und in Erinnerung an den dabei erfolgten Tod des Herzogs im Speyer- und Wormsgau zahlreiche dem Heiligen Laurentius geweihte Kirchen und Kapellen errichtet. Konrads im Jahre 948 geborener Sohn Otto war Herzog von Kärnten.

Quellen

  • Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte des Widukind von Corvey, in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. übersetzt von Albert Bauer, Reinhold Rau (Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 8), Darmstadt 1971, S. 1–183.

Literatur

Anmerkungen

  1. Gerd Althoff: Zur Frage nach der Organisation sächsischer coniurationes in der Ottonenzeit. In: Frühmittelalterliche Studien, Bd. 16, 1982, S. 129–142 hier S. 139 f.
  2. Widukind, Sachsengeschichte III, 60.
  3. Widukind, Sachsengeschichte III, 47.
VorgängerAmtNachfolger
Otto von VerdunHerzog von Lothringen
944–953
Brun