Kuba-Rundfahrt 1980

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Die Kuba-Rundfahrt 1980 war die 15. Auflage des Etappenrennens. Sie fand vom 18. Februar bis 2. März 1980 statt. Gesamtsieger wurde der Kubaner Aldo Arencibia, der nach 1972 und 1976 seinen dritten Sieg feierte.

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rundfahrt führte über elf Etappen von Holguín nach Havanna. Insgesamt waren 1.576 Kilometer zu absolvieren. Ursprünglich sollte sie über 1.700 km führen und auch einen Prolog enthalten. Doch besondere Umstände zwangen die Organisatoren noch in letzter Minute zu einer Veränderung der Streckenführung.[1]

Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt gingen 124 Fahrer an den Start. Neben 78 Fahrern aus Kuba[2] waren unter anderem Teilnehmer aus Mexiko, der ČSSR, Polen, der UdSSR und der DDR vertreten. Die Kubaner teilten ihre Fahrer in Städtemannschaften ein, die UdSSR und die DDR starteten mit zwei Mannschaften. Für die DDR war es die erste Teilnahme an einer Kuba-Rundfahrt. Für DDR A starteten Bernd Drogan, Hans-Joachim Hartnick, Andreas Petermann, Martin Goetze und Thomas Barth.[3]

Etappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Etappe: Holguín - Pinares de Mayarí, 100 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Etappe führte bei 28 °C im Schatten auf einer bergreichen Strecke von Holguín nach Pinares de Mayarí. Die sowjetischen Fahrer bestimmten die Etappe, sicherten sich die ersten drei Plätze und übernahmen somit deutlich die Führung in der Mannschaftswertung.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Sowjetunion 1955 Sergei Morosow 2:38:48 h
2. Sowjetunion 1955 Mochow + 1:42 min
3. Sowjetunion 1955 Sergei Suchorutschenkow + 2:07 min
4. Deutschland Demokratische Republik 1949 Martin Goetze + 2:29 min
5. Sowjetunion 1955 Said Husseinow + 2:33 min

2. Etappe: Rund um Holguín, 164 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweite Etappe führte über 164 km rund um Holguín. Bei bis zu 31 °C übernahmen die Kubaner die Initiative und starteten mehrere Vorstöße. Edilberto Rodríguez und José Alanyo gelang es schließlich, sich vom Feld abzusetzen. Thomas Barth konnte ihnen folgen und nach 70 km schloss eine größere Gruppe auf. Die Etappe wurde mit einem Massensprint aus dieser Gruppe entschieden. Es siegte der Mexikaner Ernesto Hernández. Morosow, der Führende im Gesamtklassement, kam im Hauptfeld mit acht Minuten Rückstand ins Ziel. Damit übernahm Sergei Suchorutschenkow die Gesamtführung.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Mexiko Ernesto Hernández 4:08:33 h
2. Kuba Jorge Antonio Pérez + 0:00 min
3. Kuba Antonio Quintero + 0:00 min
4. Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Barth + 0:00 min
5. Sowjetunion 1955 Boris Issajew + 0:00 min

3. Etappe: Mannschaftszeitfahren, 73 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mannschaftszeitfahren führte über 73 km von Holguín nach Las Tunas. Die DDR, der amtierende Straßen-Mannschafts-Weltmeister, siegte deutlich von der UdSSR und Mexiko. In der Mannschaftsgesamtwertung verteidigte die UdSSR die Führung mit elf Sekunden.

Etappenmannschaftswertung
Mannschaft Zeit
1. Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR A 1:32:48 h
2. Sowjetunion 1955 UdSSR A + 3:49 min
3. Mexiko Mexiko + 4:01 min
4. Polen Polen + 4:43 min
5. Sowjetunion 1955 UdSSR B + 5:36 min

4. Etappe: Las Tunas - Camagüey, 124 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Etappe von Las Tunas nach Camagüey wurde von einer 14-köpfigen Spitzengruppe bestimmt. Der Tschechoslowake Galik gewann die Etappe. Sergei Suchorutschenkow erlitt einen Materialdefekt, kam erst im Hauptfeld mit vier Minuten Rückstand ins Ziel und verlor somit die Gesamtführung an den Kubaner Aldo Arencibia.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Tschechoslowakei Pavel Galik 2:35:04 h
2. Mexiko José Lara + 0:00 min
3. Kuba Alfonso Roberto Rodríguez + 0:00 min
4. Polen Benaczek + 0:00 min

5. Etappe: Camagüey - Ciego de Ávila, 116 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Ruhetag starten noch 120 Fahrer auf die 116 km von Camagüey nach Ciego de Ávila. Es siegte der Kubaner Torres vor seinem Landsmann Rivera.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Kuba Aníbal Torres Pino 2:25:01 h
2. Kuba Juan Rivera + 0:00 min
3. Sowjetunion 1955 Leonid Dshin + 0:00 min
4. Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Barth + 0:19 min
5. Mexiko Gamez + 0:19 min

6. Etappe: Ciego de Ávila - Topes de Collantes, 169 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Etappe von Ciego de Ávila nach Topes de Collantes war eine Bergetappe. Sergei Morosow baute seine Führung in der Bergwertung aus und gewann die Etappe vor den Kubanern Perez und Aldo Arencibia. Mochow, der nur knapp hinter Arencibia in der Gesamtwertung gelegen hatte, verlor viel Zeit, so dass der Kubaner Perez den zweiten Platz mit 4:50 Minuten Rückstand einnahm.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Sowjetunion 1955 Sergei Morosow 4:26:26 h
2. Kuba Jorge Antonio Pérez + 1:47 min
3. Kuba Aldo Arencibia + 2:12 min
4. Deutschland Demokratische Republik 1949 Andreas Petermann + 3:02 min
5. Sowjetunion 1955 Ramasan Galjaletdinow + 3:02 min

7. Etappe: Trinidad - Cienfuegos, 90 km; Cienfuegos - Santa Clara, 68 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 7. Etappe wurde in zwei Tagesabschnitte ausgetragen. Das erste Teilstück von Trinidad nach Cienfuegos gewann Lutz Lötzsch aus der DDR vor Alexander Kisljak aus der UdSSR und Ireniusz Walczak aus Polen. Den zweiten Abschnitt von Cienfuegos nach Santa Clara sicherte sich der Kubaner Lazaros Santos vor Walczak und seinem Landsmann Carlos Cardet.

8. Etappe: Santa Clara - Cárdenas, 182 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die achte Etappe von Santa Clara nach Cárdenas sicherte sich der Kubaner Gustavo Vázquez vor Boris Isajew aus der UdSSR und seinem Landsmann Lázaro Santos.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Kuba Gustavo Vázquez 3:51:18 h
2. Sowjetunion 1955 Boris Issajew + 0:00 min
3. Kuba Lázaro Santos + 0:00 min

9. Etappe: Mantanzas - Artemisa, 175 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der 175 km langen Etappe von Matanzas von Artemisa fuhr das Quartett mit den UdSSR-Fahrern Sacharow und Kisljak, dem Tschechoslowaken Galik und Andreas Petermann aus der DDR ein Vorsprung von 90 Sekunden heraus. Aus der Gruppe heraus siegte Sacharow.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Sowjetunion 1955 Juri Sacharow 3:48:17 h
2. Deutschland Demokratische Republik 1949 Andreas Petermann + 0:00 min
3. Tschechoslowakei Pavel Galik + 0:00 min
4. Sowjetunion 1955 Alexander Kisljak + 0:00 min
5. Kuba Padrón + 1:30 min

10. Etappe: Artemisa - Pinar del Río, 127 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 10. Etappe führte über 127 km von Artemisa nach Pinar del Río. Bei Kilometer 108 setzte sich ein Quartett mit den Kubanern Juan Rivera und Orelvis Pedraza, dem UdSSR-Fahrer Ramsan Galjaletdinow sowie Hans-Joachim Meisch aus der DDR ab. Sie hatten im Ziel 1:02 Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld, Meisch belegte den 2. Platz. Die Gesamtfahrtzeit betrug 2:59:25 min.

11. Etappe: Consolación - Havanna, 188 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die letzte Etappe von Consolación nach Havanna war mit 188 km gleichzeitig die längste Etappe der Rundfahrt. Nach 120 km setzte sich ein Sextett ab. Walczak (Polen), Galik (Tschechoslowakei), Petermann (DDR) sowie Orejon, Santos und Cardet (Kuba) retteten 27 Sekunden ins Ziel. Der Pole Walczak gewann im Sprint.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Polen Ireneusz Walczak 4:32:06 h
2. Tschechoslowakei Pavel Galik + 0:00 min
3. Kuba Arturo Orejon + 0:00 min
4. Kuba Lázaro Santos + 0:00 min
5. Deutschland Demokratische Republik 1949 Andreas Petermann + 0:00 min

Gesamtwertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamteinzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während dieser Kuba-Rundfahrt gab es insgesamt drei verschiedene Gesamtführende. Die längste Zeit, sieben Etappen, war es der spätere Sieger Aldo Arencibia. Sergei Suchorutschenkow startete zweimal als Gesamtführender (inklusive des Mannschaftszeitfahrens), eine Etappe lang war Sergei Morosow Spitzenreiter. Für Aldo Arencibia war es nach 1972 und 1976 der dritte Gesamtsieg bei der Rundfahrt. 106 der 124 gestarteten Fahrer erreichten das Ziel in Havanna.[2]

Fahrer Zeit
1. Kuba Aldo Arencibia 35:23:34 h
2. Kuba Jorge Antonio Pérez + 4:50 min
3. Sowjetunion 1955 Sergei Morosow + 6:09 min
4. Sowjetunion 1955 Said Husseinow + 6:40 min
5. Tschechoslowakei Pavel Galik + 6:51 min

Gesamtmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gleich mit der ersten Etappe übernahm die UdSSR die Führung in der Mannschaftswertung und gab sie bis zum Ende der Rundfahrt nicht mehr ab.

Mannschaft Zeit
1. Sowjetunion 1955 UdSSR A 107:18:33 h
2. Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR A + 10:24 min
3. Mexiko Mexiko + 16:27 min
4. Kuba Kuba/Havanna + 17:46 min
5. Sowjetunion 1955 UdSSR B + 18:17 min
6. Tschechoslowakei Tschechoslowakei + 20:21 min

Punktwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrer Punkte
1. Kuba Lázaro Santos 36
2. Tschechoslowakei Pavel Galik 16
3. Kuba Gustavo Vázquez 16
4. Kuba Juan Rivera 15
5. Deutschland Demokratische Republik 1949 Andreas Petermann 15
6. Polen Ireneusz Walczak 15

Bergwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrer Punkte
1. Sowjetunion 1955 Sergei Morosow 20
2. Kuba Aldo Arencibia 10
3. Kuba Jorge Antonio Pérez 09
4. Sowjetunion 1955 Mochow 09
5. Sowjetunion 1955 Sergei Suchorutschenkow 08
6. Deutschland Demokratische Republik 1949 Martin Goetze 07

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Radsportler 5. Februar-Ausgabe 1980, "Mit der Vuelta a Cuba erfolgte bereits der Start des internationalen Straßen-Radsports ins Olympiajahr 1980", Seite 1, Herausgeber: Deutscher Radsportverband der DDR
  2. a b Sitio Oficial de la Vuelta Ciclística a Cuba, Generales 1964 / 2009 (Memento vom 15. Mai 2012 im Internet Archive) (PDF; 59 kB), aufgerufen am 12. Mai 2011
  3. Der Radsportler 1. Februar-Ausgabe 1981, "In zwölf Etappen über 1873 km unter der Sonne Kubas", Seite 3, Herausgeber: Deutscher Radsportverband der DDR

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Radsportler 5. Februar-Ausgabe 1980, „Mit der Vuelta a Cuba erfolgte bereits der Start des internationalen Straßen-Radsports ins Olympiajahr 1980“, Seite 1, Herausgeber: Deutscher Radsportverband der DDR
  • Der Radsportler, 1. März-Ausgabe 1980, „Die Vuelta a Cuba sah seinen dritten Streich: Aldo Arencibia“, Seite 1, Herausgeber: Deutscher Radsportverband der DDR