Landkommissariat Speyer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Mai 2016 um 22:29 Uhr durch Jaellee (Diskussion | Beiträge) (Typographische Anführungszeichen korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Landkommissariat Speyer (amtlich: Land-Commissariat Speyer; auch Speier) war einer von zwölf Verwaltungsbezirken im bayerischen Rheinkreis (1837 in „Kreis Pfalz“ umbenannt), der von 1818 bis 1862 bestand. Das Verwaltungsgebiet lag im heutigen Rheinland-Pfalz.

Kantone und Gemeinden

Das Landkommissariat Speyer gliederte sich in die Kantone Mutterstadt und Speyer und umfasste 27 Gemeinden (alle Orte in der amtlichen Schreibweise von 1817):[1]

Kanton Mutterstadt

Kanton Speyer

Geschichte

Der bayerische König Maximilian Joseph I. hatte am 30. April 1816 das Gebiet des später eingerichteten Rheinkreises aufgrund eines Tauschvertrages mit dem österreichischen Kaiser Franz I. förmlich in Besitz genommen.[2]

Aus der sogenannten Franzosenzeit hatte Bayern in der Pfalz zunächst die seit 1798 entstandene Verwaltungsstruktur im Wesentlichen übernommen. Der neu entstandene Rheinkreis war in vier „Kreisdirektionen“, später auch „Bezirksdirektionen“ genannt, eingeteilt. Die nachgeordneten Verwaltungsebenen Kantone und Bürgermeistereien, abgesehen von geringfügigen Gebietsanpassungen, blieben bestehen.

Das Gebiet des Landkommissariats Speyer gehörte bis 1814 zum Departement Donnersberg. Nach der Inbesitznahme durch Bayern und der Einrichtung der Kreisdirektionen gehörte das Gebiet zur Kreisdirektion Frankenthal.[3]

Mit Wirkung vom 1. April 1818 wurden die Distrikte der bisherigen vier „Bezirks-Directionen“ des Rheinkreises in zwölf „Land-Commissariate“ neu aufgeteilt. Der Aufgabenbereich und die Zuständigkeiten änderten sich nicht. Zum „Land-Commissär“ wurde Karl Ferdinand Koch bestimmt, der bis dahin „Bezirks-Director“ zu Zweibrücken war. Dem Landkommissar standen ein Aktuar, zwei Schreiber und ein Bote zur Verfügung, für Gehälter und Bürokosten waren 3900 Gulden pro Jahr veranschlagt.[4]

Zum 1. Juli 1862 erhielten die Landkommissariate in der Pfalz die Benennung „Bezirksämter“, aus denen 1938 die Landkreise entstanden.[5]

Einzelnachweise

  1. Amtsblatt der Königl. baierischen Regierung des Rheinkreises vom 26. November 1817: Bekanntmachung vom 17. November 1817, Kantonal-Eintheilung des Rheinkreises (bavarica.digitale-sammlungen.de)
  2. Amtsblatt für das kön. baierische Gebiet auf dem linken Rheinufer vom 1. Juli 1816: Besitzergreifungspatent vom 30. April 1816 (bavarica.digitale-sammlungen.de)
  3. Amtsblatt für das kön. baierische Gebiet auf dem linken Rheinufer vom 25. Juli 1816: Bekanntmachung vom 22. Juli 1816, Liste der zu den Kreisdirektionen gehörenden Kantone (bavarica.digitale-sammlungen.de)
  4. Amtsblatt der Königl. baierischen Regierung des Rheinkreises vom 18. Februar 1818: Allerhöchstes Rescript vom 6. November 1817, Bekanntmachung vom 17. Februar 1818, Einführung der Land-Commissariate (bavarica.digitale-sammlungen.de)
  5. Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt der Pfalz vom 22. Mai 1862: Königlich Allerhöchste Verordnung vom 19. April 1862, Veränderung der Benennung der Landcommissariate der Pfalz (bavarica.digitale-sammlungen.de)