Liste der Geotope im Landkreis Bamberg

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Diese Liste enthält 24 (Stand August 2016) Geotope des oberfränkischen Landkreises Bamberg in Bayern in Bayern. [1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Die Textpassagen wurden mit freundlicher Genehmigung des LfU 1:1 übernommen und unterliegen dem Urheberrecht. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand Oktober 2015) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden. Das Betreten der Geotope erfolgt auf eigene Gefahr und vom LfU wird keinerlei Haftung übernommen.

Name Bild Kennung

Einzelheiten Position Fläche
Hektar
Datum
Ehemalige Steinbrüche WNW von Sassendorf BW 471A002

Zapfendorf
In den Sassendörfer Steinbrüchen wurde erstmals die Grenze zwischen Lias Alpha 1 und 2 durch Fossilfunde markiert. Durch Bewuchs und Teilverfüllung sind keine Aufschlüsse mehr zu erkennen.
  • Größe: Länge 100 m, Breite 100 m, Höhe 20 m
  • Geotoptyp: Schichtfolge, Tierische Fossilien
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: kein Schutzgebiet
  • Wert: bedeutend
1
Ehem. Steinbruch NE von Zapfendorf BW 471A003

Zapfendorf
In dem Steinbruch wurden Rhätsandstein und Lias Alpha abgebaut. Eine Grotte ist mit Heiligenfiguren und Kerzen geschmückt.
  • Größe: Länge 200 m, Breite 200 m, Höhe 15 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart, Tierische Fossilien
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: kein Schutzgebiet
  • Wert: wertvoll
4
Hohlweg bei Kremmeldorf BW 471A004

Memmelsdorf
Der Hohlweg wird von Kellern gesäumt. Aufgeschlossen ist der belemnitenreiche Lias Epsilon.
  • Größe: Länge 100 m, Breite 8 m, Höhe 6 m
  • Geotoptyp: Tierische Fossilien, Gesteinsart, Stollen
  • Aufschlusstyp: Böschung (künstlich)
  • Schutzstatus: kein Schutzgebiet
  • Wert: wertvoll
0,08
Ehem. Steinbruch ESE von Würgau BW 471A005

Scheßlitz
Der ehemalige Abbau von Malm Gamma in Schichtfazies ist heute teilweise mit Bauschutt und Erdaushub verfüllt.
  • Größe: Länge 100 m, Breite 100 m, Höhe 20 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
  • Wert: bedeutend
1
Hohlweg SW von Helfenroth BW 471A008

Rattelsdorf
Im Hohlweg steht Löß sowie der höhere Teil des Mittleren Burgsandsteins an.
  • Größe: Länge 150 m, Breite 10 m, Höhe 5 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart, Hohlweg
  • Aufschlusstyp: Böschung (künstlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
  • Wert: bedeutend
0,15
Hohlweg SW von Lauter BW 471A010

Lauter
Im schönen Hohlweg sind Lößbedeckungen und weißer Sandsteinkeuper aufgeschlossen.
  • Größe: Länge 40 m, Breite 3 m, Höhe 10 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart, Hohlweg
  • Aufschlusstyp: Böschung (künstlich)
  • Schutzstatus: Naturpark
  • Wert: bedeutend
0,012
Hohlweg N von Höfenneusig BW 471A011

Rattelsdorf
Im Hohlweg ist eine Steinmergelbank im Mittleren Burgsandstein sowie Lößbedeckung aufgeschlossen.
  • Größe: Länge 40 m, Breite 3 m, Höhe 10 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart, Hohlweg
  • Aufschlusstyp: Böschung (künstlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
  • Wert: bedeutend
0,012
Basaltbrüche ENE von Oberleinleiter BW 471A013

Heiligenstadt i.OFr.
Zwei kleine ehemalige Steinbrüche bilden die einzigen Aufschlüsse von Basalt in der Frankenalb. In den Basalten findet man Bruchstücke von Malmkalken und anderen Gesteinen, die die ehemals glutflüssige Lava beim Aufstieg im Schlot mitgerissen hat. Bei dem Gestein handelt es sich um einen Olivinnephelinit mit Einsprenglingen von Augit und Olivin (< 1mm) in seiner feinkörnigen Grundmasse. Altersbestimmungen ergaben, dass es vor ca. 31 Mio. Jahren (Oligozän) entstanden ist.
  • Größe: Länge 20 m, Breite 10 m, Höhe 5 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturdenkmal, Naturpark
  • Wert: wertvoll
0,02
Ehem. Dolomitbruch N von Ludwag 471A014

Scheßlitz
Sehr großer Aufschluss im Mittleren Malm, der besonders eindrucksvoll die horizontalen und vertikalen Übergänge von geschichteter und massiger Fazies erkennen lässt. Im stillgelegten Bruch sind Riffstrukturen aufgeschlossen. Die Oberen Mergelkalke sind relativ fossilreich (v. a. Ammoniten).
  • Größe: Länge 400 m, Breite 600 m, Höhe 40 m
  • Geotoptyp: Schichtfolge, Tierische Fossilien
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: Naturpark
  • Wert: wertvoll
24
Hohlweg zu den Unterhaider Steinbrüchen BW 471G001

Oberhaid
Der Hohlweg stellte die Zufahrt zu den ehemaligen Steinbrüchen Unterhaid dar.
  • Größe: Länge 30 m, Breite 3 m, Höhe 5 m
  • Geotoptyp: Hohlweg
  • Aufschlusstyp: kein Aufschluss (künstlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
  • Wert: bedeutend
0,009
Jungfernhöhle ENE von Tiefenellern 471H001

Litzendorf
Der etwa 1,5 Meter hohe Höhleneingang liegt im Gipfelbereich einer Riffdolomitkuppe. Die Höhle liegt ca. zwei Meter tiefer. Neben jungsteinzeitlicher Linearbandkeramik wurden Skelettteile von 40 Menschen gefunden. Anfänglich wurde vermutet, dass die Opfer gewaltsam zu Tode kamen. Weitere Ausgrabungen in der Umgebung fanden in den Jahren 2008 und 2009 statt. Geologisch-paläontologische Untersuchungen belegen unter der einige 1000 Jahre alten Kulturschicht weitere Horizonte.
  • Größe: Länge 10 m, Breite 8 m, Höhe 5 m
  • Geotoptyp: Karst-Halbhalbhöhle/Naturbrücke
  • Aufschlusstyp: Höhle (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark, FFH-Gebiet
  • Wert: besonders wertvoll
0,008
Wiesentquelle in Steinfeld 471Q001

Stadelhofen
Typische Karstquelle aus dem Mittleren Malm (Tiefer Karst).
  • Größe: Länge 3 m, Breite 3 m, Höhe 1 m
  • Geotoptyp: Verengungsquelle
  • Aufschlusstyp: kein Aufschluss (natürlich)
  • Schutzstatus: Naturpark
  • Wert: wertvoll
0,0009
Zwirnstein NW von Steinfeld BW 471R001

Stadelhofen
Die Felsengruppe wird als Kletterfelsen genutzt.
  • Größe: Länge 100 m, Breite 100 m, Höhe 50 m
  • Geotoptyp: Felsgruppe
  • Aufschlusstyp: Hanganriss/Felswand (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturdenkmal, Naturpark
  • Wert: bedeutend
1
Dünenzug im Hauptsmoorwald E von Bamberg BW 471R003

Hauptsmoorwald
Das Sanddünengebiet ist über zwei Kilometer breit. Die Dünen sind meist 1 bis 4 m hoch, maximal erreichen sie 8 m. Oft bilden sie langgestreckte wallartige Züge, die entweder in Windrichtung (ca. SW-NE) bzw. quer dazu verlaufen. Es kommen auch sichelförmige Dünen vor. Es wird angenommen, dass die Dünen in der ausgehenden Würmeiszeit und in der frühen Nacheiszeit entstanden sind (10000 bis 12000 Jahre vor heute). Begünstigt wurde die Ausblasung durch die damalige Vegeationsarmut.
  • Größe: Länge 1000 m, Breite 200 m, Höhe 15 m
  • Geotoptyp: Dünenfeld
  • Aufschlusstyp: kein Aufschluss (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet
  • Wert: wertvoll
20
Hangrutsch NNW von Daschendorf BW 471R004

Baunach
Vom Hangrutsch (Mitte der 1980er Jahre) sind Abrisskante und Dellen noch deutlich zu erkennen.
  • Größe: Länge 400 m, Breite 500 m, Höhe 50 m
  • Geotoptyp: Rutschung
  • Aufschlusstyp: kein Aufschluss (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Naturpark
  • Wert: wertvoll
20
Ellerbachschlucht SE von Tiefenellern 471R005

Litzendorf
Über den wenig wasserdurchlässigen Mergeln des Unteren Malms treten zahlreiche Quellen aus. Die Tuffbildungen talaufwärts sind nicht nur besonders mächtig, sondern auch besonders schön und teilweise kaskadenartig entwickelt. Man geht davon aus, dass die Tuffbildung hier - im Gegensatz zu anderen großen Tufflagern - die Tuffbildung erst nach der letzten Eiszeit einsetzte, da die versteinerten Schneckenarten auch heute noch vorkommen. Der Bach wurde teilweise zur Forellenzucht abgesperrt.
  • Größe: Länge 300 m, Breite 50 m, Höhe 7 m
  • Geotoptyp: Sinterbildung
  • Aufschlusstyp: Prallhang/Flussbett/Bachprofil (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark, FFH-Gebiet
  • Wert: bedeutend
1,5
Blütental NE von Voitmannsdorf BW 471R006

Königsfeld
Felsformationen mit Höhlen in den Schichten des Malm Delta umsäumen die markante Sohlentalform. Der Talboden ist mit Löß flächig aufgefüllt.
  • Größe: Länge 1500 m, Breite 500 m, Höhe 30 m
  • Geotoptyp: Sohlental, Felsgruppe, Karst-Horizontalhöhle
  • Aufschlusstyp: Prallhang/Flussbett/Bachprofil (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
  • Wert: wertvoll
75
Trockental Teichgrund NE von Königsfeld BW 471R007

Königsfeld
Das schöne Trockental enthält neben Felsformationen des Malm Delta eine holozäne Talfüllung. In einer der vielen Höhlen wurden praehistorische Funde gemacht.
  • Größe: Länge 1500 m, Breite 100 m, Höhe 30 m
  • Geotoptyp: Sohlental, Felsgruppe, Karst-Horizontalhöhle
  • Aufschlusstyp: Prallhang/Flussbett/Bachprofil (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
  • Wert: wertvoll
15
Felsburg NE von Tiefenellern 471R008

Litzendorf
Die Felsburg im Massenkalk des Malm Gamma wird als Kletterfelsen genutzt.
  • Größe: Länge 100 m, Breite 200 m, Höhe 40 m
  • Geotoptyp: Felsburg
  • Aufschlusstyp: Hanganriss/Felswand (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark, FFH-Gebiet
  • Wert: bedeutend
0,2
Wiesenttal zwischen Steinfeld und Treunitz 471R009

Stadelhofen
Das mäandrierende Bachsystem mit verschiedenen Totarmen ist v. a. ökologisch wertvoll.
  • Größe: Länge 6000 m, Breite 300 m, Höhe 50 m
  • Geotoptyp: Sohlental, Felsgruppe, Mäander
  • Aufschlusstyp: Prallhang/Flussbett/Bachprofil (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
  • Wert: wertvoll
180
Felsen am Würgauer Berg BW 471R010

Scheßlitz
Die Schwammriffe, die hier zu Felsen herauspräpariert wurden, stammen in diesem Fall bereits aus dem Unteren Malm.
  • Größe: Länge 200 m, Breite 200 m, Höhe 100 m
  • Geotoptyp: Felsburg
  • Aufschlusstyp: Hanganriss/Felswand (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
  • Wert: bedeutend
4
Paradiestal NNW von Treunitz 471R011

Stadelhofen
Das Paradiestal ist ein bekanntes Ausflugs- und Wanderziel.
  • Größe: Länge 3000 m, Breite 250 m, Höhe 30 m
  • Geotoptyp: Trockental, Felsgruppe, Karst-Horizontalhöhle
  • Aufschlusstyp: Prallhang/Flussbett/Bachprofil (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet, Naturpark
  • Wert: wertvoll
75
Kellergasse in Priegendorf BW 471G002

Baunach
Zu beiden Seiten der St.-Anna-Straße wurden insgesamt 28 Felsenkeller vom Ende des 18. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts in den Sandstein gehauen und genutzt. Die Keller sind verschlossen, an den Eingängen und zwischen den Kellern sind schöne Aufschlüsse im Mittleren Burgsandstein des Keupers (Teil der Löwenstein- Formation) mit eingeschlossenen Tonlinsen (Abb. 4) sichtbar. Schrämmspuren zeigen die leichte händische Bearbeitbarkeit des Sandsteins. Einige Kellereingänge wurden 2004 mit ortsfremden Quadersteinen außen renoviert. Die Kellergasse ist als Baudenkmal erfasst (Denkmal-Nr. D-4-71-115-84).
  • Größe: Länge 130 m, Breite 15 m, Höhe 6 m
  • Geotoptyp: Felsenkeller
  • Aufschlusstyp: Felsenkeller (künstlich)
  • Schutzstatus: Denkmalschutz, Naturpark
  • Wert: bedeutend
0,195
Veitenstein ENE von Lußberg BW 471G003

Baunach
Das Felsgebilde besteht aus Rhät-Sandstein des Oberen Keupers (Exter-Formation). Darunter liegen rote tonige Schichten des Feuerlettens (Trossingen-Formation). Im Veitenstein hat sich vermutlich durch Bewegungen des Sandsteins auf den tonigen Schichten eine schmale Klufthöhle geöffnet, die sich im Inneren als bis zu 17 Meter tiefer Spalt fortsetzt. Dieser wurde im Mittelalter durch den Menschen behauen und es wurden auch kleine Räume geweitet. Der Höhleneingang ist verschlossen. An der Südwestseite ist das Querkelesloch (Zwergleinsloch), eine schmale Röhre, dessen Zweck und Entstehung unklar sind (Abb. 3). Archäologisch bemerkenswert sind die Inschriften aus dem Mittelalter. Am Geotop ist ein Aussichtspunkt mit Panoramatafel, Infotafeln zum Veitenstein und Wald der Haßberge sowie ein Holz-Pavillon. Es ist am Wanderweg von Lußberg ausgeschildert. Der Veitenstein ist als Bodendenkmal Erdstall des Mittelalters oder der frühen Neuzeit erfasst (Denkmal-Nr. D-4-5930-0004).
  • Größe: Länge 40 m, Breite 40 m, Höhe 20 m
  • Geotoptyp: Bearbeiteter Fels
  • Aufschlusstyp: Felshang/Felskuppe (natürlich)
  • Schutzstatus: Naturdenkmal, Bodendenkmal, Landschaftsschutzgebiet
  • Wert: wertvoll
0,16
Legende für Geotop

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Geotope im Landkreis und der kreisfreien Stadt Bamberg (abgerufen am 29. August 2013)

Weblinks

Commons: Geotope im Landkreis Bamberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien