Liste der Geotope im Landkreis Rhön-Grabfeld
Diese Liste enthält 29 (Stand August 2016) Geotope des unterfränkischen Landkreises Rhön-Grabfeld in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Die Textpassagen wurden mit freundlicher Genehmigung des LfU 1:1 übernommen und unterliegen dem Urheberrecht. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand Oktober 2015) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden. Das Betreten der Geotope erfolgt auf eigene Gefahr und vom LfU wird keinerlei Haftung übernommen.
Name | Bild | Kennung
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Einzelheiten | Position | Fläche Hektar |
Datum | |||
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Ehemaliger Basaltbruch am Nordhang des Kreuzberges | 672A015
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Bischofsheim a.d.Rhön Der kleine Basaltbruch zeigt schöne Basaltsäulen, ist aber schon sehr verwachsen.
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Ehem. Basaltbruch Altenfeld NW von Urspringen | 673A001
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Ostheim v.d.Rhön Im ehemaligen ausgedehnten Abbaugebiet sind die Aufschlussverhältnisse durch starkes Verwachsen sehr schlecht. Der Bruch dient jedoch als Beispiel für natürliche Sukzession nicht rekultivierter Steinbrüche.
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⊙ | 0,12 | |||||
Ehem. Steinbruch Basaltsee NW von Oberelsbach | 673A003
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Oberelsbach Dieser Aufschluss zeigt typischen, säuligen Basalt der Rhön. Durch den bereits bestehenden Schutzstatus (NSG Rhön) bildeten sich im Bruch Trocken- und Feuchtbiotope. Die Quellaustritte im Aufschluss speisen den Basaltsee. Ehemals waren hier bis zu 12 m hohe Säulen aufgeschlossen, die in den 30er Jahren abgebaut und zum Dammbau bis nach Holland versandt wurden. Nur noch die obersten Enden der Basaltsäulen sind sichtbar. Erschlossen mit Parkplatz, Kiosk, Grillplatz.
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⊙ | 0,06 | |||||
Basaltsee (Silbersee) S von Roth | 673A004
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Hausen Im zentralen Teil des ehemaligen Basalt-Steinbruchs wurde fächer- bzw. meilerförmiger Säulenbasalt abgebaut. Die massigen Olivin-Basalte zeigen an der SW-Wand säulige Ausbildung. An der tiefsten Stelle der Sohle bildete sich ein See aus, der teilweise von einem malerischen Baumbestand umgeben wird (Picknickplatz und Wanderwege erschließen den Ort). Schöne, palisaden-ähnliche Basaltsäulen entlang des Süd und Südwest-Ufers.
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⊙ | 0,14 | |||||
Ehem. Basaltbruch NNE von Sennhütte | 673A005
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Fladungen Im ehemaligen Basaltabbau ist an den Steilwänden teilweise auch säulig absondernder Basalt aufgeschlossen.
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⊙ | 0,216 | |||||
Ehem. Basaltbruch E von Sennhütte | 673A006
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Fladungen Der gesamte Steinbruchkomplex (ca. 3 größere Gewinnungsbereiche) erschließt Tuffe, Basanite und säuligen Basalt. Basalt-Flows lagern z.T. auf Pyroklastiten auf. In diesem Bruch ist interessante Geologie gepaart mit wertvollen Feucht- und Trockenbiotopen. Der gesamte Komplex ist zugewachsen und schlecht begehbar, die beiden Seen sind Fischereigewässer.
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⊙ | 0,12 | |||||
Ehem. Basaltbruch WSW von Roth | 673A007
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Hausen Der ehemalige Steinbruch liegt unmittelbar am Rand des NSG Lange Rhön. Er erschließt Olivinbasalte in massiger Ausbildung.
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⊙ | 0,2 | |||||
Ehem. Basaltbruch N von Bischofsheim (am Holzberg) | 673A008
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Bischofsheim a.d.Rhön Der ausgedehnte Basaltbruchkomplex besitzt zwei Hauptabbausohlen. Über der oberen Sohle stehen Basaltsäulen an, die effusive Lava-Decken zeigen (ähnlich denen im benachbarten Bauersberg-Steinbruch), im unteren Bereich wurde z. T. Sperrmüll, teilweise im Grundwasserbereich, abgelagert.
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⊙ | 12 | |||||
Ehem. Muschelkalksteinbruch NW von Hollstadt | 673A009
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Hollstadt Der ehemalige Bruch erschließt einen Abschnitt des Unteren Muschelkalks mit der Oolithbank Beta 2 unter der Oberkante. Die Hauptwand, die durch eine einzige große Kluftfläche gebildet wird, zeigt eine Karstschlotte und hervorragend durch die Verwitterung herauspräparierte primäre Sedimentstrukturen (sedimentäre Rutschungen, Schrägschichtung, Bioturbation). Seit der Erstaufnahme schon stark mit Gebäuden zugebaut.
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⊙ | 0,01 | |||||
Tongrube ENE von Kleinbardorf | 673A010
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Bad Königshofen i.Grabfeld Aufgeschlossen ist der oberste Abschnitt der Myophorien-Schichten, bestehend aus abwechselnd blaugrünlichen und rotbraunen Tonschluffsteinen mit darin eingeschalteten harten dolomitischen Mergelbänkchen (Steinmergel). Die aufgeschlossene Bruchtektonik ist eine typische (germanotype oder saxonische) Ausweichstektonik. Der Aufschluss ist die Typlokalität der Grabfeld-Formation.
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⊙ | 0,16 | |||||
Aufschluss am Judenhügel NE von Sulzfeld | 673A011
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Sulzfeld In einem Hohlweg auf der Anhöhe sind tonig-mergelige Schichten des Mittleren bis Oberen Burgsandsteins (Beckenfazies) in leicht (20°) geneigter Lagerung gut aufgeschlossen. Sie werden durch Steinmergelbänke mit dazwischen gelagerten graugrünlichen und rotbraunen Tonschluffsteinen gekennzeichnet. Typisch sind die graugrünlichen (chemisch-reduzierten?) Tonschluffstein-Einschaltungen jeweils direkt unterhalb der Steinmergelbänke.
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⊙ | 0,08 | |||||
Basaltprismenwand am Gangolfsberg WNW von Urspringen | 673A016
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Oberelsbach Holzstapelartig übereinander liegende Basaltsäulen (ca. 30-40 cm Durchmesser). Spektakulär gut aufgeschlossen und sichtbar. Infotafel am Wandfuß. Mittelgroßes Blockmeer rechts der Prismenwand. Sehr seltener Aufschlusstyp. Ca. 50 m westlich rechts des Pfades kleiner Aufschluss mit Kontakt Basalt/Tuff, Schlacke. Evtl. Rest eines Schlackekegels?
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⊙ | 0,015 | |||||
Ehemalige Braunkohlengrube Einigkeit am Bauersberg | 673G001
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Bischofsheim a.d.Rhön Zu dem restaurierten Abbaustollen (elektr. beleuchtet im Winter wg. Fledermäusen geschlossen) von tertiären Braunkohlen fuehrt ein geologischer Lehrpfad. Seit über 100 Jahren immer wieder Abbauversuche jedes Mal wg. Unwirtschaftlichkeit aufgegeben. Die Braunkohle ist unrein mit sandig-tonigem Zwischenmittel und geringem Lignitgehalt. Durch hohen Pyritanteil kam es mehrfach zu Selbstentzuendung dadurch wurden ueberlagernde Ton-/Mergelschichten gefrittet. Daneben verfuellte Pingen.
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Frickenhäuser See ESE von Frickenhausen | 673R001
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Mellrichstadt Der fast kreisrunde, zu- und abflusslose Frickenhäuser See, der einzige natürlich entstandene See im nördlichen Unterfranken, liegt auf einer Verwerfung, die eine ca. 20 Grad nach SW einfallende Schichttafel aus Unterem Muschelkalk im NE von Oberen Buntsandstein im SW trennt. Da die Hälfte des Sees im Bereich des ehemals vorhandenen Unteren Muschelkalks liegt, muss dieser aufgelöst worden sein. Ob die fundamentale Ursache eine Auslaugung von Zechsteinsalz ist, muss offen bleiben.
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⊙ | 0,0625 | |||||
Basaltblockmeer Johannisfeuer am Kreuzberg | 673R002
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Bischofsheim a.d.Rhön Unmittelbar östlich des Sendemastes liegt ein weites Blockmeer aus massigem Basalt. Der Kreuzberg ist der meistbesuchte Ausflugsberg der bayerischen Rhön (Kloster). Dadurch ist auch das Blockmeer bekannter als Blockmeere auf benachbarten Bergen. Der Blockstrom am Ostabhang nährt sich von an der Kante Hochfläche/Talhang anstehendem Basalt.
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⊙ | 0,08 | |||||
Teufelskeller am Gangolfsberg NW von Oberelsbach | 673R003
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Oberelsbach Felswand mit Anschnitt zweier Basalt-Decken über einer Diskordanz: im Hangenden eine mehr oder weniger horizontal geschichtete Decke, darunter eine Decke bestehend aus steilstehenden Basaltsäulen, die direkt unter der Diskordanz umgebogen sind. Der Teufelskeller ist eine 5 * 3 * 1,5 m große natürliche Höhle unter einem gewaltigen Sturzblock am Fuße der Steilwand, wo zahlreiche kleine Blöcke herumliegen. Die frühere Deutung der Entstehung als Gasblase im Magma kann nicht bestätigt werden.
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⊙ | 0,04 | |||||
Basaltblockschutt am Eisgraben WSW von Hausen | 673R004
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Hausen Das Vorkommen befindet sich auf dem Talhang des Eisgrabens hinter einem Haus (Eisgraben-Hütte) und geht talwärts in eine Rutschmasse über.
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⊙ | 0,06 | |||||
Muschelkalk-Schichtstufe NW von Ostheim | 673R005
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Ostheim v.d.Rhön Das Naturschutzgebiet Weyershauk liegt auf einer mit ca. 20° nach Osten einfallenden Schichttafel aus Unterem Muschelkalk (Wellenkalk). Der auf die Höhe führende Weg steigt insbesondere in seiner oberen Hälfte (bis zum Gipfelkreuz) mit den an der Geländekante ausstreichenden und z. T. gut aufgeschlossenen Wellenkalkschichten (v. a. mit einer Konglomeratbank) an.
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⊙ | 24 | |||||
Erdfall NNW von Großbardorf | 673R006
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Großbardorf Das kreisrunde, ca. 10 m tiefe und trichterförmig erweiterte Loch entstand 1989 durch Auslaugungen im Oberen Muschelkalk, ca. 350 m westlich der Untertanningsmühle im Wald.
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⊙ | 0,0004 | |||||
Teufelsmühle SSE von Holzberg | 673R007
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Bischofsheim a.d.Rhön Umgeben von Schluchtwald liegt ein sagenumwobener 3 m tiefer Fall.
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⊙ | 0,006 | |||||
Schwarzes Moor WNW von Hausen | 673R008
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Hausen Das Schwarze Moor ist eines der größten und besterhaltenen Moore der Rhön. Die Besucher werden auf Holzbohlen durch das Hochmoor geführt. Tafeln verdeutlichen Entstehung und Ökologie des Moores. Ein Aussichtsturm ermöglicht einen Überblick.
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⊙ | 120 | |||||
Brend-Anschnitt NW von Schönau | 673A017
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Schönau a.d.Brend Der 10 m hohe Aufschluss im Steilufer der Brend zeigt einen Teil der Volpriehausen-Wechselfolge. Er stellt den einzigen größeren Aufschluss in dieser Schichtfolge in der gesamten Region dar.
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⊙ | 0 | |||||
Gipsmergel-Aufschluss an der Altenburg SE von Trappstadt | 673A019
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Trappstadt Unterhalb des Plateaus der Altenburg, das aus Schichten des Coburger Sandsteins gebildet wird, ist der Heldburger Gipsmergel aufgeschlossen. Hier wurde früher eine Gipslinse abgebaut. Heute ist nur noch ein kleiner Aufschluss vorhanden, der von standorttypischen und seltenen Pflanzen bewachsen ist.
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⊙ | 0,012 | |||||
Aufgel. Rhätsandsteinbruch SE von Johanneshof | 673A020
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Sulzfeld Der aufgelassene Steinbruch an der Feriensiedlung liegt im unteren Teil des Rhät. Besonders ins Auge springt im Steinbruch eine dichte Schar von Klüften und Verwerfungen, die die Sandsteinschichten regelrecht in Dominosteine zerbrechen. Zum Teil sind die Sandsteinbänke auch verkippt und schief gestellt. In den obersten Partien des Sandsteins findet sich die Brackwassermuschel Haßbergia haßbergensis. Infotafel Nr. 15 der Georoute Haßberge.
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⊙ | 0,025 | |||||
Aufgelassene Tongrube S von Großbardorf | 673A021
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Großbardorf Aufgeschlossen sind die Schichten der Grabfeld-Formation mit ihren abwechselnden blaugrünen und rotbraunen Ton- Schluffsteinen. Darin eingeschaltet sind harte dolomitische Steinmergelbänkchen. Die markante Bank im obersten Bereich ist die so genannte Beta-Bank.
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⊙ | 0,12 | |||||
Aufgelassener Schilfsandsteinbruch NNW von Eyershausen | 673A022
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Bad Königshofen i.Grabfeld Die Abbauwände dokumentieren einen mächtigen und homogenen Sandstein, der von schräg verlaufenden Klüften durchzogen ist. Die Trennfuge, die den Sandstein teilt, ist nur gering ausgebildet. Der Steinbruch liegt im Zentrum einer ehemaligen Flußrinne. Am unteren Zugang zum Bruch ist der Übergang zu den Mittleren Estherienschichten aufgeschlossen. Der obere Teil wurde durch das Flußsystem ausgeräumt.
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⊙ | 0,81 | |||||
Gipshügel SE von Alsleben | 673A023
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Trappstadt Im Naturschutzgebiet südöstlich von Alsleben ist auf einer Fläche von etwa 200 * 200 Meter eine ausgeprägte Subrosionslandschaft erhalten. Zahlreiche Unebenheiten stellen die Hinterlassenschaften der Auslaugung von Gips (Gipskarst) aus dem Gipskeuper dar. Im weiteren Umfeld sind infolge einer intensiven Landwirtschaft keine Zeugnisse der Subrosion mehr erkennbar. Gelegentlich sind auf den Ackerflächen aber noch kleinere Belegstücke von Gips zu finden.
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⊙ | 4 | |||||
Basalt-Blockhalden am Gangolfsberg NW von Oberelsbach | 673R009
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Oberelsbach Die Blockhalde aus jungtertiärem Basalt bedeckt weite Bereiche der Westseite des Gangolfsberges.
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Vulkanrest Arnsberg NE von Wildflecken | 673R010
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Bischofsheim a.d.Rhön Der Gipfelbereich des Arnsberges besteht aus einer morphologisch auffälligen Basaltkuppe, die den umgebenden Unteren Muschelkalk um etwa 50 m überragt. Der zum Gipfel führende Wanderweg zeigt den Unteren Muschelkalk anstehend, während die teilweise bewaldete Kuppe Fundmöglichkeiten für Basalt (teils anstehend, teils als Lesesteine) bietet.
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⊙ | 25 | |||||
Legende für Geotop |
Siehe auch
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Rhön-Grabfeld
- Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Rhön-Grabfeld
- Liste der FFH-Gebiete im Landkreis Rhön-Grabfeld
Einzelnachweise
- ↑ Geotope im Landkreis Rhön-Grabfeld (Abgerufen am 20. September 2013)
Weblinks