Liste deutscher Straßen und Plätze mit Namensgebern türkischer Herkunft oder Abstammung

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Deutsche Straßen und Plätze mit Namensgebern türkischer Herkunft oder Abstammung sind in Deutschland eine Rarität, doch bedingt durch die Einwanderung aus der Türkei gibt es sie. Die nachfolgende Liste führt sie nach Städten sortiert auf.

Benannte Straßen und Plätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dortmund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Platz von Trabzon, benannt nach der türkischen Partnerstadt (Lage).

Duisburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fakir-Baykurt-Platz, benannt nach dem deutsch-türkischen Schriftsteller Fakir Baykurt. Der Platz liegt im Stadtteil Homberg am südlichen Ende der Schillerstraße (Lage).

Frankfurt am Main[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hülya-Platz, benannt nach Hülya Genc, Opfer des Mordanschlags von Solingen. Der kleine Platz befindet sich im Stadtteil Bockenheim zwischen Friesengasse und Kleiner Seestraße (Lage). Es ist der erste Platz, der an ein Opfer von Neonazis erinnert, nämlich an die am 29. Mai 1993 bei einem Brandanschlag in Solingen zusammen mit vier weiteren Opfern umgekommene 9-jährige Hülya Genc. Anlässlich einer Demonstration gegen Rechtsradikalismus wurde 1995 von einer Bürgerinitiative auf dem Platz eine mannsgroße Nachbildung der Skulptur Hammering Man aufgestellt und nach Diskussionen im Ortsbeirat vorerst dort belassen. Sie zeigte den Hammering Man, wie er mit dem Hammer auf ein Hakenkreuz einschlägt. Durch eine Kurbel konnte man die Bewegungen selbst ausführen. Dieser Mechanismus war immer wieder Opfer von Vandalismus. 2007 wurde das Denkmal von der Stadt Frankfurt entfernt.

Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Afyonring, benannt nach der türkischen Stadt Afyonkarahisar. Seit 2007 zählt Afyonkarahisar zu einer von Hamms Partnerschaftsstädten. Der Afyonring verbindet die Heessener Straße mit dem Kreisverkehr Sachsenweg/Sachsenring (Lage).

Hannover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kassel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kemal-Altun-Platz, benannt nach dem politischen Flüchtling Cemal Kemal Altun. Der Platz liegt in der Kasseler Nordstadt am Einmündungsbereich der Gottschalkstraße in die Mombachstraße und erhielt seinen Namen 1988. Er liegt direkt vor den als Kulturzentrum genutzten Gebäuden des ehemaligen Schlachthofes (Lage).
  • Der Halitplatz ist nach dem am 6. April 2006 von Neonazis ermordeten Kasseler Halit Yozgat benannt. Er liegt in der Nähe des Tatortes der Holländischen Straße 81 und wurde am 1. Oktober 2012 eingeweiht (Lage).

Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bahide-Arslan-Platz, benannt nach Bahide Arslan, Opfer des Brandanschlags von Mölln. Der Platz liegt im Stadtteil Gaarden-Ost etwa dort, wo die Wikingerstraße in die Kaiserstraße mündet, etwa 250 m südwestlich des Volksparks (Lage). Kiel-Gaarden ist ein stark durch Einwanderung geprägtes Stadtviertel der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins und gilt als multikulturelles Zentrum, aber auch als sozialer Brennpunkt.

Köln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bahide-Arslan-Straße, benannt nach Bahide Arslan (vgl. Kiel, Bahide-Arslan-Platz). Die Straße liegt im Westen von Köln im Stadtteil Ossendorf und mündet in den Ossendorfer Weg (Lage).

Mölln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bahide-Arslan-Gang, benannt nach Bahide Arslan (vgl. Kiel, Bahide-Arslan-Platz). Der Fußweg verbindet die Innenstadt mit dem Kurpark (Lage).

Nürnberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osnabrück[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Akyürekplatz, kleiner Park im Stadtteil Nahne an der Hauptstraße (Iburger Straße), benannt nach Yilmaz Akyürek[4], prägte nachhaltig die Arbeit des Ausländerbeirates in der Stadt Osnabrück und war durch sein Verständnis für die Lebensumstände und Probleme der Türken Gesprächspartner für zahlreiche Osnabrücker Institutionen, die sich um die Integration ausländischer Mitbürger kümmerten, außerdem setzte er sich besonders dafür ein, dass die Kinder der türkischen Familien in Osnabrück ihren Platz im deutschen Schulsystem finden. Für seine vielfältigen Verdienste gegenüber der Stadt Osnabrück wurde er im Jahr 1999 durch die Verleihung der Bürgermedaille gewürdigt.(Lage)

Planungsstadium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als in Planung tauchen in den deutschen Medien immer wieder auf:

Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Atatürk-Straße, nach Mustafa Kemal Atatürk, Gründer der modernen Türkei und Asylgeber des Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter während der Zeit des „Dritten Reiches“.

Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kemal-Altun-Platz, nach Cemal Kemal Altun (vgl. Kassel, Kemal-Altun-Platz), mitten in Ottensen gelegen (Lage). Inoffiziell wird der Platz längst nach Altun genannt. Selbst die Hamburger Bürgerschaft benutzt den Namen in ihren Schreiben.

München[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Warum es am Jungfernstieg jetzt den Yüksel-Mus-Platz gibt, Hamburger Abendblatt vom 26. September 2017
  2. Nürnberg benennt Platz nach erstem NSU-Opfer auf bayerische-staatszeitung.de, vom 13. September 2021, abgerufen am 24. Oktober 2022
  3. Nürnberg benennt Park nach NSU-Opfer Abdurrahim Özüdoǧru auf merkur.de, vom 17. Juni 2023, abgerufen am 26. Juni 2023
  4. Stadt Osnabrück: Über Yilmaz Akyürek. Abgerufen am 23. Dezember 2021.