Maria Anna von Pfalz-Sulzbach

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Pfalzgräfin Maria Anna von Sulzbach (1722–1790), Prinzessin von Bayern

Maria Anna Josepha Charlotte Amalie von Pfalz-Sulzbach (* 22. Juni 1722 in Schwetzingen; † 25. April 1790 in München) war Pfalzgräfin von Sulzbach und durch Heirat Prinzessin von Bayern.

Leben

Maria Anna war eine Tochter des Erbprinzen Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach (1694–1729) aus dessen Ehe mit Elisabeth von Pfalz-Neuburg (1693–1728), Tochter des Kurfürsten Karl III. Philipp. Ihre Schwestern waren die Kurfürstin Elisabeth Auguste von Pfalz-Sulzbach und Maria Franziska von Pfalz-Sulzbach.

Sie heiratete 17. Januar 1742 in Mannheim Prinz Clemens Franz de Paula von Bayern (1722–1770), der bis zu seinem Tod als bayerischer Erbprinz galt.

Nach dem Tod des Kurfürsten Maximilian III. Joseph von Bayern 1777, mit dem die bayerisch-kurfürstliche Hauptlinie erlosch, trat Maria Anna als entschiedene Gegnerin des Hauses Österreich auf, welches Ansprüche auf Niederbayern erhob. Diese Ansprüche hatte ihr Schwager, der neue Kurfürst Karl Theodor, der ebenfalls ohne Erben war, am 15. Januar 1778 in einem Vertrag mit Österreich anerkannt. Zur Erhaltung der Selbstständigkeit Bayerns und seiner Dynastie der Wittelsbacher sammelte Maria Anna Patrioten wie Johann Georg von Lori, Obermeier, Kennedy und Graf Leiden, die auf den präsumtiven Thronfolger Karl von Birkenfeld einwirkten, sich von Österreich nicht zum Verzicht auf Bayern bewegen zu lassen. Maria Anna wendete sich persönlich und heimlich an Friedrich den Großen, der Kaiser Joseph II. Einhalt gebieten sollte.

Am 6. Februar 1778 traf unter Anwesenheit Maria Annas in der Maxburg Karl von Birkenfeld mit den Ministern Johann Christian von Hofenfels und Nees von Esenbeck sowie dem preußischen Gesandten Graf Johann Eustach von Görtz zusammen und protestierte offiziell gegen die Übernahmeansprüche Österreichs und erklärten den Vertrag vom 15. Januar 1778 für ungültig.

Maria Anna heiratete am 10. Juni 1780 heimlich ihren Rentmeister Andreas André, der Maria Anna in oben genannten Angelegenheiten als Kurier gedient hatte und deshalb durch Kurfürst Karl Theodor lebenslang auf das Gut Rieden verbannt wurde, welches Maria Anna gehörte.[1]

Ihr Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altötting.

Das Leben Maria Annas ist in dem 1931 erschienenen Roman Die Dame mit dem Samtvisier des Schriftstellers Horst Wolfram Geißler verarbeitet worden.

Nachkommen

Aus ihrer ersten Ehe hatte Maria Anna folgende Kinder:

  • Maria, (*/† 1748)
  • Sohn (*/† 1754)
  • Maria Anna, (*/† 1755)
  • Sohn (*/† 1755)

Vorfahren

 
 
 
 
 
Christian August von Pfalz-Sulzbach (1622–1708)
 
 
 
 
Theodor Eustach Herzog von Pfalz-Sulzbach (1659–1732)
 
 
 
 
 
Amalie von Nassau-Siegen (1915–1669)
 
 
 
Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach (1694–1729)
 
 
 
 
 
 
Wilhelm I. von Hessen-Rotenburg (1648–1725)
 
 
 
Marie Eleonore von Hessen-Rotenburg (1675–1720)
 
 
 
 
 
Maria Anna von Löwenstein-Wertheim (1652–1688)
 
 
 
Maria Anna von Pfalz-Sulzbach
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Philipp Wilhelm Kurfürst von der Pfalz (1615–1690)
 
 
 
Karl III. Philipp Kurfürst von der Pfalz (1661–1742)
 
 
 
 
 
Elisabeth Amalie von Hessen-Darmstadt (1635–1709)
 
 
 
Elisabeth Auguste Sofie von der Pfalz (1693–1728)
 
 
 
 
 
 
 
 
Bogusław Radziwiłł (1620–1669)
 
 
 
Ludwika Karolina Charlotte von Radziwiłł-Birze (1667–1695)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anna Maria Radziwiłł (1640–1667)
 
 

Literatur

Einzelnachweise

  1. Johannes Theil: ... Unter Abfeuerung der Kanonen. Gottesdienste, Kirchenfeste und Kirchenmusik in der Mannheimer Hofkapelle nach dem Kurpfälzischen Hof- und Staatskalender. Books on Demand, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8370-2545-3, S. 140.

Weblinks

Commons: Maria Anna of Sulzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • herzogin-anna.de (Memento vom 5. August 2010 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt