Martin Nolte

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Martin Nolte (* 3. Mai 1967 in Lübeck) ist ein deutscher Jurist, Sportrechtler und Hochschulprofessor an der Deutschen Sporthochschule Köln.

Leben

Nach dem Abitur an der Oberschule zum Dom in Lübeck war Nolte zunächst zwei Jahre Sportsoldat an der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf und gehörte dort zum Bundeskader B im Orientierungslauf. Er nahm anschließend ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Tübingen und Kiel auf. Nach dem ersten Staatsexamen war er für vier Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) Kiel tätig. In dieser Zeit leistete er von 1996 bis 1998 seinen juristischen Vorbereitungsdienst bei dem Oberlandesgericht in Schleswig und promovierte zudem im Jahr 1997 mit einer Arbeit zur Erholungsfunktion des Waldes. Nach Abschluss seines Zweiten Juristischen Staatsexamens 1998 war er zunächst hauptamtlicher Lehrbeauftragter an der Universität Kiel für die Examensvorbereitung im Öffentlichen Recht gefolgt von einer Stelle als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre. 2003 habilitierte er an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel zum Thema „Staatliche Verantwortung im Bereich Sport“. Einer Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Staats- und Europarecht, sowie Sportrecht an der zuvor gegründeten privaten Hanseuniversität Rostock folgte die Berufung auf den Lehrstuhl für Sportrecht am Institut für Sport und Sportwissenschaften der CAU, eine Stiftungsprofessur der Deutschen Telekom. Seit dem 1. Juni 2011 bekleidet er die Professur für Sportrecht am Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln.

Martin Nolte war als Sachverständiger an zahlreichen Anhörungen des Sportausschusses des Deutschen Bundestages insbesondere im Bereich der Dopingbekämpfung beteiligt. Er war Vorstandsmitglied sowie kommissarischer Vorstandsvorsitzender der Nationalen Antidopingagentur NADA, leitet dort nun die Kommission Recht und ist beratendes Aufsichtsratsmitglied. Zum Thema Doping bei der WM 1966 sagte er, dass er nicht bestreite dass "mit Ephedrin eine verbotene Substanz in Urinextrakten deutscher Spieler" gefunden wurde. Diese seien jedoch nicht zur "Leistungssteigerungsabsicht" verabreicht worden, sondern nur, um bei verschnupften Spielern die „normale Leistungsfähigkeit“ wiederherzustellen.[1]

Von 1983 bis 1988 war Martin Nolte mehrfacher Deutscher Meister sowie Mitglied der Nationalmannschaft im Orientierungslauf, den er nach wie vor betreibt. Zu sportrechtlichen Themen schrieb er von 2009 bis 2011 eine regelmäßige Kolumne im Handelsblatt für die Rubrik "Trends: Sport-Business". Er ist Beauftragter des Arbeitskreises Glücksspiel des Deutschen Olympischen Sportbundes zur Fixierung der rechtlichen Aspekte einer staatlich kontrollierten Öffnung des Sportwettensektors sowie Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Sport-Marketing.

Martin Nolte ist verheiratet und lebt in Köln.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Doping im Fußball: Schusters verstörende Logik - Sport - Süddeutsche.de