Max-Planck-Institut für Kohlenforschung
Max-Planck-Institut für Kohlenforschung | |
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Laborhochhaus des Instituts | |
Kategorie: | Forschungseinrichtung |
Träger: | keiner (rechtlich selbstständige Stiftung privaten Rechts) |
Standort der Einrichtung: | Mülheim an der Ruhr |
Art der Forschung: | Grundlagenforschung |
Fächer: | Naturwissenschaften |
Fachgebiete: | Organische Chemie, Metallorganische Chemie, Theoretische Chemie, Homogene Katalyse, Heterogene Katalyse |
Grundfinanzierung: | Bund (50 %), Länder (50 %) |
Leitung: | Alois Fürstner (Geschäftsführender Direktor) |
Mitarbeiter: | ca. 350 |
Homepage: | www.kofo.mpg.de |
Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung (MPI) hat seinen Sitz in Mülheim an der Ruhr. Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung selektiver Katalysatoren. Anders als die übrigen Max-Planck-Institute, die rechtlich unselbständige Teile der Max-Planck-Gesellschaft sind, ist dieses Institut eine gemeinnützige, selbständige rechtsfähige Stiftung des privaten Rechts. Zweck der Stiftung ist die wissenschaftliche Erforschung der Kohle zu gemeinem Nutzen. Er wird durch Grundlagenforschung im Bereich der Naturwissenschaften verwirklicht. Stiftungsträger sind die Max-Planck-Gesellschaft, die Stadt Mülheim an der Ruhr und der Kohlebergbau.
Geschichte
Gegründet wurde das Institut im Jahre 1912 als „Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung“, die Eröffnung erfolgte am 27. Juli 1914. Erster Direktor war Franz Fischer. Seit 1948 gehört das Institut zur Max-Planck-Gesellschaft (MPG).
- 1925 wurde das Fischer-Tropsch-Verfahren zum Patent angemeldet. Mit diesem Verfahren gewinnt man bei normalem Druck Benzin aus Kohle. Das Verfahren ist benannt nach Franz Fischer und Hans Tropsch. Es wird noch heute (2004) z. B. in Südafrika angewandt.
- Am 17. November 1953 erhielt Karl Ziegler ein Patent auf sein Verfahren zur Herstellung von hochmolekularem Polyethylen. Die Lizenz wurde an die Hoechst AG verkauft und brachte zeitweise täglich 200.000 DM ein. Damit konnte sich das MPI bis in die 1990er Jahre selbst finanzieren. 1963 wurde Karl Ziegler aufgrund dieser Erfindung der Nobelpreis für Chemie verliehen.
- 1970 erhielt Kurt Zosel ein Patent auf sein Verfahren, mit dem man Koffein aus Kaffee extrahieren kann. Damit stellt man koffeinfreien Kaffee her.
- 1981 wurde das Institut für Strahlenchemie als Max-Planck-Institut für Strahlenchemie ausgegründet (jetzt umbenannt und neu ausgerichtet zum Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion).
- Ab 1993 wurde das Institut in mehrere Abteilungen aufgeteilt.
Organisation
Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung besteht aus fünf Abteilungen:
- Organische Synthese unter der Leitung von Tobias Ritter
- Homogene Katalyse unter der Leitung von Benjamin List
- Heterogene Katalyse unter der Leitung von Ferdi Schüth
- Metallorganische Chemie unter der Leitung von Alois Fürstner
- Theoretische Chemie unter der Leitung von Walter Thiel
Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH unterhält das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung die International Max Planck Research School for Surface and Interface Engineering in Advanced Materials.
2008 wurde das MPI für die Arbeiten von Karl Ziegler auf dem Gebiet der organischen und metallorganischen Chemie sowie der chemischen Katalyse von der GDCh als Historische Stätte der Chemie ausgezeichnet.
100-jähriges Jubiläum 2014
Zum 100-jährigen Jubiläum des Instituts Mitte 2014 ist eine Sonderheft der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ erschienen, das umfassend über die Geschichte des Instituts und aktuelle Arbeitsgebiet informiert.[1]
Literatur
- Adolf von Harnack: Rede bei der Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohleforschung. (1914). In: Adolf von Harnack: Wissenschaftspolitische Reden und Aufsätze. Zusammengestellt und herausgegeben von Bernhard Fabian. Olm-Weidemann, Hildesheim u. a. 2001, ISBN 3-487-11369-4, S. 34–36.
- Manfred Rasch: Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung. In: Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr e. V. (Hrsg.): Zeugen der Stadtgeschichte. Baudenkmäler und historische Orte in Mülheim an der Ruhr. Klartext Verlag, Essen 2008, ISBN 978-3-89861-784-0, S. 202–207.
- Manfred Rasch: Max-Planck-Institut für Kohlenforschung Mülheim, mit einem Interview mit Günther Wilke Patente in eigener Regie, in: Denkorte. Max-Planck-Gesellschaft und Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Brüche und Kontinuitäten, Sandstein-Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-01-7, S. 110-125
Weblinks
- Homepage des Instituts
- Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)
- Geschichte des Kohlenforschungsinstituts (zusammengestellt vom Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr)
- Gesellschaft Deutscher Chemiker: Programm „Historische Stätten der Chemie“ der GDCh
- Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung stellt sich vor - Film über das Institut auf Youtube.com, eingestellt von der Max-Planck-Gesellschaft (2014)
Einzelnachweise
- ↑ Siehe Meldung über das Sonderheft mit Link zur Zeitschrift unter http://www.kofo.mpg.de/de/aktuelles/news/zum-jubilaeum-der-kohlenforschung-sonderausgabe-der-fachzeitschrift-angewandte-chemie.
Koordinaten: 51° 25′ 1″ N, 6° 53′ 7″ O