Meisental (Haardt)

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Meisental
Lage Neustadt an der Weinstraße, Rheinland-Pfalz (Deutschland)
Gewässer Sulzwiesengraben
Gebirge Haardt (Pfälzerwald)
Geographische Lage 49° 22′ 22″ N, 8° 7′ 33″ OKoordinaten: 49° 22′ 22″ N, 8° 7′ 33″ O
Meisental (Rheinland-Pfalz)
Meisental (Rheinland-Pfalz)
Typ Kerbtal
Gestein Buntsandstein
Höhe 195 bis 376 m ü. NHN
Länge 1,5 km
Klima atlantisch geprägt:
mäßig warm, mäßig feucht
Flora Nadelwald
Nutzung Tourismus (Wanderwege)
Besonderheiten Zufahrt zum Weinbiet

Das Meisental ist ein etwa 1,5 km langes Kerbtal in der Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwalds (Rheinland-Pfalz). Auf der Gemarkung der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße trennt es, von Südost nach Nordwest ansteigend, im Massiv des 554 m hohen Weinbiets den Südostausläufer Schlossberg vom Süd- und Südwestausläufer Wolfsberg.

Geographie

Lage

Das Weinbietmassiv liegt auf der westlichen Schulter des Oberrheingrabens. Dieser brach vor etwa 50 Millionen Jahren ein und wurde in späterer Zeit durch abgelagerte Sedimente auf das Niveau der heutigen Oberrheinischen Tiefebene aufgefüllt.

Das Meisental hat seinen Talschluss knapp 400 m südöstlich des Weinbietgipfels auf etwa 376 m,[1] der Talausgang zum Neustadter Ortsteil Haardt hin liegt auf etwa 195 m.[1] An der Ost- und Nordostseite des Meisentals entlang verläuft der bis 409,3 m[1] hohe Schlossberg, nach Süden und Südwesten erhebt sich der Wolfsberg (490,7 m).[1]

Gewässer

Das Meisental wird vom Sulzwiesengraben durchflossen, der das Tal geformt hat. Er entspringt ein Stück unterhalb des Talschlusses auf etwa 276 m Höhe[2] und mündet nach 2,5 km Lauf weiter abwärts in der Kernstadt von Neustadt (132 m[2]) von links in den Floßbach. Dieser ist eine linke Ableitung des Speyerbachs, die nach gut 1,5 km wieder in diesen zurückfließt.

Sehenswürdigkeiten

Links oberhalb des Talausgangs, auf dem Sporn des Schlossbergs, liegen nahe beieinander die Burg Winzingen und das Haardter Schloss, rechts die mediterran gestaltete Parkanlage Dr.-Welsch-Terrasse. Weitere Kultur- und Naturdenkmäler sowie Aussichtspunkte in die Rheinebene liegen vor allem auf dem angrenzenden Wolfsberg und sind über Wanderpfade erreichbar.

Biologie

Kiefern zusammen mit Fichten und Tannen stellen den hauptsächlichen Bewuchs auf der Sohle und an den Flanken des Meisentals. Da der Nordosthang samt dem Naturschutzgebiet im Luv der in der Region vorherrschenden West- und Südwestwinde liegt, erhält er etwas mehr Niederschläge als das übrige Tal. Auf der wasserreicheren Seite gedeihen unter den Nadelbäumen vermehrt feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Moose und Farne; sie bilden die Biotope des 1992 eingerichteten Naturschutzgebiets Haardtrand – Schloßberg[3] und geben schützenswerten Kleinlebewesen Deckung und Unterschlupf. Schutzzweck ist die Erhaltung und Entwicklung eines Terrains, das im Bereich des Talschlusses mit Weinbergs­terrassen und Obstgrundstücken beginnt, die durch Trockenmauern sowie Gebüsch- und Saumbiotope gekennzeichnet sind, und das talaufwärts in Wald- und Waldrandflächen übergeht.[3] Das Naturschutzgebiet ist etwa 500 m lang und reicht gut 50 m weit von der Talsohle den Hang hinauf.

Verkehr und Wanderwege

Zunächst geradewegs durch das Meisental aufwärts, dann nach rechts in Serpentinen über den Schlossberg und an der Haubenwäscherteich-Hütte vorbei führt die für den Kraftfahrzeugverkehr freigegebene Hauptzufahrt zum Weinbiet. Wanderwege durchs Tal zum Gipfel sind zwar kürzer, weisen aber stärkere Steigungen als der Fahrweg auf.

Einzelnachweise

  1. a b c d Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  2. a b GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
  3. a b Rechtsverordnung über das Naturschutzgebiet „Haardtrand-Schloßberg“. (PDF; 136,3 kB) Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz, 19. März 1992, abgerufen am 30. September 2016.