MiRO

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Oktober 2016 um 17:19 Uhr durch Frze (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 194.113.240.2 (Diskussion) auf die letzte Version von Sunbird zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Sitz Karlsruhe, Deutschland
Mitarbeiterzahl knapp 1000 (07.2013)
Website www.miro-ka.de
MiRO Karlsruhe in der Dämmerung

Die MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG[1] ist die zweitgrößte Erdölraffinerie in Deutschland. Der Standort befindet sich in Karlsruhe am Oberrhein. Das Kürzel MiRO steht für Mineraloelraffinerie Oberrhein. Insgesamt werden knapp 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Gesellschafter

Geschichte

Im Jahre 1962 ging die Esso-Raffinerie in Karlsruhe in Betrieb. Ein Jahr später folgte die DEA-Scholven GmbH, die 1969 in Oberrheinische Mineralölwerke GmbH (OMW) umbenannt wurde. Beide Raffinerien werden nur durch das Flüsschen Alb voneinander getrennt. Durch die Konkurrenz beider Unternehmen war der ab 1963 errichtete Ölhafen Karlsruhe von hoher marktstrategischer Bedeutung und durch ein hohes Transportaufkommen gekennzeichnet. Dazu befand sich auf der Pfälzer Rheinseite noch die 1998 demontierte Mobil-Raffinerie Wörth.

Im Zuge der europäischen Raffineriemarktentwicklung gerieten deutsche Raffinerien Mitte der 1990er Jahre unter Druck, so dass eine Marktbereinigung stattfand.[2] Im Mai 1996 gaben die Esso und die OMW-Gesellschafter die Fusion bekannt. Im Jahre 1997 wurden die beiden Werksteile durch eine Rohrleitungsbrücke und eine Straßenbrücke über die Alb verbunden.

Am 23. Juli 2004 kam es infolge eines defekten Benzinrohrs in einem Ofen zu einer schweren Explosion mit anschließendem Großbrand. Dabei stürzte ein etwa 180 Meter hoher Kamin teilweise ein. Das Unglück führte über einen längeren Zeitraum zu erheblichen Produktionseinschränkungen.

Produkte

Es werden in der Raffinerie typische Produkte hergestellt[1] wie:

Weiterhin wird:

und

für die petrochemische Industrie gewonnen.

Satellitenbild des Ölhafens

Kapazität

Die MiRO ist mit einer Rohölverarbeitungskapazität von 14,9 Mio. Tonnen im Jahr nach der Rheinland Raffinerie mit ihren zwei Werken die zweitgrößte Erdölraffinerie in Deutschland. Das angeschlossene Tanklager ist mit 730.000 m³ für Rohöl und 3.900.000 m³ für Fertigprodukte das größte in Deutschland.

Das Rohöl kommt hauptsächlich aus Russland, Afrika, Venezuela und den Ländern am Persischen Golf und wird über zwei Pipelines angeliefert:

Zur Anlage gehört auch ein 220 Meter hoher Kamin bei 49° 3′ 33″ N, 8° 19′ 46″ O, der nach dem Kamin des Rheinhafenkraftwerks das zweithöchste Bauwerk in Karlsruhe ist.

Die MIRO Karlsruhe verlädt über Tankkraftwagen, Schiff und Eisenbahn. Die Tankkraftwagenverladung fertigt über 1600 TKWs pro Tag ab.

Geplantes Kraftwerk Oberrhein

Auf dem Standort ist geplant, ein GuD-Kraftwerk mit einer Leistung von 1200 MW zu errichten. Es soll in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden und sowohl Strom als auch Wärme für die Raffinerie liefern. Etwa 20 % der Stromerzeugung sollen direkt in der Raffinerie verbraucht werden, daneben wird ein Teil der bei der Stromproduktion anfallenden Abwärme ebenfalls für die Raffinerie genutzt. Als Betreiber tritt Trianel auf, die geplante Inbetriebnahme soll nach 2020 sein. Die Investitionssumme wird auf ca. 900 Mio. Euro geschätzt.[3][4]

Einzelnachweise

  1. a b Website der MiRO Mineralölraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG
  2. Mineralölwirtschaftsverband: Der Deutsche Mineralölmarkt (PDF; 553 kB), in: Mineralöl und Raffinerien, September 2003
  3. Karlsruher Miro-Raffinerie: 900-Millionen-Euro-Kraftwerk für die Energiewende . In: ka-news, 8. Juli 2013. Abgerufen am 1. September 2014.
  4. EEG-Novelle führt zur Verschiebung des Zeitplans für GUD Oberrhein. Internetseite von Trianel. Abgerufen am 1. September 2014.

Literatur

  • Clemens Kieser: „Wo aber Gefahr ist, da wächst das Rettende auch“. Egon Eiermanns Verwaltungsgebäude der MiRO in Karlsruhe. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 39. Jg. 2010, Heft 4, S. 271 f. (PDF)

Weblinks

Commons: MiRO – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 3′ 26″ N, 8° 20′ 16″ O