Fos-sur-Mer

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Fos-sur-Mer
Fos-sur-Mer (Frankreich)
Fos-sur-Mer (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.) Bouches-du-Rhône (13)
Arrondissement Istres
Kanton Istres
Gemeindeverband Métropole d’Aix-Marseille-Provence
Koordinaten 43° 26′ N, 4° 57′ OKoordinaten: 43° 26′ N, 4° 57′ O
Höhe 0–49 m
Fläche 92,31 km²
Einwohner 15.469 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 168 Einw./km²
Postleitzahl 13270
INSEE-Code
Website www.fos-sur-mer.fr

Industriezone von Fos-sur-Mer

Fos-sur-Mer ist eine französische Gemeinde mit 15.469 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bouches-du-Rhône in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur; sie gehört zum Arrondissement Istres und zum Kanton Istres.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fos-sur-Mer liegt etwa 50 Kilometer nordwestlich von Marseille an der Küste des Mittelmeeres am Golf von Fos zwischen dem Étang de Berre und der Rhone-Mündung. Zur Stadt gehören sechs Kilometer Sandstrand.

Der Hafen ist der bedeutende Seehafen Marseille-Fos, wo auch der Containerumschlag stattfindet. Infolge dieser Bedeutung als internationaler Hafen am Mittelmeer führen mehrere Binnenwasserwege nach Fos:

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grabungsstätte Mourre-Poussiou belegt die Anwesenheit von Sammlern und Jägern seit dem Epipaläolithikum. In der gallorömischen Antike war Fos ein wichtiger Hafen, der wohl zu Arles gehörte. Sein Name Fossae Marianae ist der Ursprung der heutigen Ortsbezeichnung. Er ist auch auf der Tabula Peutingeriana verzeichnet. Jedoch ist unklar, wo die römische Siedlung lag.

Im Mittelalter war Fos ein Lehen der Seigneurs de Fos, ein Küstenstreifen von etwa 25 Kilometer Länge und 10 Kilometer Breite mit einer der ältesten und wichtigsten Burgen der westlichen Provence, die die Straße von Marseille nach Arles kontrollierte, der Kirche Saint-Julien et Saint-Pierre nahe Martigues und der Abtei Saint-Gervais de Fos, die bis 1081 zur Abtei Saint-Victor in Marseille gehörte und in diesem an die Abtei Cluny weitergegeben wurde.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
Einwohner 2898 2869 6709 9031 11.605 13.925 15.734 15.494
Quellen: Cassini und INSEE

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft der Gemeinde ist durch den Industriehafen geprägt, der zum Marseille Europort gehört und Verbindungen nach Italien, Spanien und Nordafrika hat. Hier befindet sich der Containerterminal des Marseille Europort. Im Hafen Fos wurden 2017 rund 1,4 Mio. TEU und 20,4 Mio. t Stückgut und fast 200.000 Kraftfahrzeuge umgeschlagen.[1] Insgesamt betrug die Umschlagsmenge des Jahres 2017 rund 80 Mio. t, es gab knapp 1,5 Mio. Kreuzfahrt-Passagiere.[2]

Erdöl-verarbeitende Unternehmen und Chemieunternehmen haben sich angesiedelt, darunter die Raffinerie von Fos. Hier beginnt die Erdöl-Pipeline der Société du Pipeline Sud-Européen (SPSE) nach Karlsruhe zur Mineralölraffinerie Oberrhein. Aufgrund der Auswirkungen der Industrie gilt Fos-sur-Mer als eine der am stärksten verschmutzten Gemeinden Frankreichs.[3] Insbesondere wurde in verschiedenen Untersuchungen ein erhöhtes Auftreten von seltenen Krankheiten bestätigt.[4][5]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fos-sur-Mer hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Miramas–L’Estaque (Ligne de la Côte Bleue).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Escalon de Fonton: Les habitats épipaléolithiques du Mourre-Poussiou, à Fos-sur-Mer (Bouches-du-Rhône) 1. Etude archéologique, Gallia Préhistoire, Band 27, I, 1984, S. 67–80.
  • Louis Monguilan, Eugène Bonifay, Patrick Grandjean, Robert Lequement, Bernard Liou: Dans le golfe de Fos, une nécropole sous la mer, Archéologia n° 110, September 1977, S. 59–65.
  • Philippe Racinet: Une implantation clunisienne négligée sur la côte provençale : l’abbaye de Saint-Gervais de Fos in: Maisons de Dieu et hommes d’Église, Centre Européen de Recherches sur les Congrégations et Ordres Religieux (CERCOR), Publications de l’Université de Saint-Étienne, 1992, S. 61–72.
  • Paul Turc: Hyères et les seigneurs de Fos, Centre Archéologique du Var/Société Hyéroise d’Histoire et d’Archéologie/Mémoire à lire. Territoire à l’écoute, Toulon-Hyères, 2003,

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fos-sur-Mer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Wägener: Frankreichs Fokus liegt auf dem Hinterland. In: Hansa, Heft 8/2018, S. 80/81
  2. André German: Marseille plant LNG-Versorgung. In: Täglicher Hafenbericht vom 23. November 2018, S. 4
  3. A Fos-sur-Mer, « pourquoi tout le monde meurt d’un cancer ? ». Sophie Caillat, Rue89, 25. Juli 2010.
  4. Géraldine Hallot: Radiofrance: Pourquoi tant de maladies rares à Fos-sur-Mer ? Abgerufen am 20. Mai 2022 (französisch).
  5. Stéphane Mandard: Le Monde: La pollution industrielle imprègne les habitants de Fos-sur-Mer. Abgerufen am 20. Mai 2022 (französisch).
  6. Jumelages