Mishake Muyongo

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Mishake Muyongo (1976)
Die Karte zeigt die Lage der Region Caprivi in Namibia
Flagge der Caprivi African National Union (CANU) für einen Freistaat Caprivi
Datei:Caprivifreedom-udp.gif
Logo der UDP

Mishake Muyongo[1] (* 28. April 1940 in Linyanti, Südwestafrika, heute Namibia) ist Führer der Separatisten in der Region Sambesi (ehemals Caprivi) in Namibia. Er lebt seit 1999 im Exil in Dänemark.

Werdegang

Muyongo besuchte zunächst die Katholischen Missionsschule in Katima Mulilo und anschließend die Gokomero Missionsschule im ehemaligen Rhodesien. Dort machte er 1961 den Highschool-Abschluss und arbeitete bald als Lehrer. 1964 wurde Muyongo Vorsitzender der Caprivi African National Union (CANU), sein Vorgänger Brendan Simbwaye verschwand kurz vorher spurlos. Es wird vermutet dass Simbwaye von Südafrikanern entführt und getötet wurde. Muyongo floh nach Lusaka in Sambia als Südafrika, zudem Namibia zu jener Zeit gehörte, das CANU Büro in Katima Mulilo angriff. Muyongo wurde zum Stellvertretenden Vorsitzenden der SWAPO während der Abwesenheit von Brendan Simbwaye ernannt. In Dar es Salaam, schloss sich Muyongo im November 1964 mit der CANU mit Sam Nujoma's South-Wesant Africa People's Organisation (SWAPO) zusammen. Die Bedingungen der CANU Fusion mit der SWAPO sind bis heute umstritten. Nach Darstellung der CANU-Vertreter wurde bei der Fusion die zukünftige Unabhängigkeit für Caprivi vereinbart. Die SWAPO-Vertreter leugnen hingegen jede Vereinbarung welche eine Abspaltung von Namibia zur Bedingung hatte.

Muyongo wurde als SWAPOs Stellvertretender Vorsitzender bei der Tanga-Kongress in 1969-70 bestätigt. Im Jahr 1972 organisierte er im Namen der SWAPO eine internationale Konferenz über Namibia in Brüssel. In den 1970er Jahren lebte Muyongo weiterhin in Lusaka, wo er eine wichtige Rolle bei der Niederschlagung einer parteiinternen Rebellion innerhalb der SWAPO gegen Sam Nujoma spielte. Dabei nutzte er seine Verbindungen mit der sambischen Regierung und den dortigen Sicherheitskräfte. Er nahm als SWAPO-Vertreter an den Verhandlungen über den Friedensplan für Namibia im Jahr 1978 teil. Seine Bedeutung innerhalb der SWAPO wurde jedoch verringert als diese ihren Sitz nach Luanda in Angola verlegte, da die SWAPO in der Mitte der 1970er Jahre eine militärische Front von Angola aus eröffnete, und Muyongo in Lusaka blieb.[2] Er verließ die Swapo 1980 als er beschuldigt wurde die Partei CANU in Sambia wieder zu beleben zu wollen. Von Behörden Sambias wurde er für zwei Wochen im Jahr 1984 inhaftiert. Er zog nun nach Dakar in Senegal. Im Juli 1985 kehrte er nach Namibia zurück. 1985 gründete Muyongo die Vereinigte Demokratische Partei – Caprivi Freedom (United Democratic Party, UDP) und wurde deren Vorsitzender. Die UDP schloss sich dem Parteienbündnis Demokratische Turnhallenallianz (DTA) an. Im Jahr 1987 wurde Muyongo in der DTA zum Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ende 1991 wurde er zum DTA Vorsitzenden gewählt. Er nahm 1994 an den Präsidentschaftswahlen für die DTA teil und erreichte den zweiten Platz, mit 23 % der Stimmen, nach Sam Nujoma.

1994 war er einer der Gründer der Caprivi Liberation Army, einer bewaffneten Kampftruppe für einen Befreiungskampf. Schon seit der Unabhängigkeit Namibias war die Region Caprivi gekennzeichnet durch eine vom Gesamtstaat abweichende politische Wunsch nach mehr Eigenständigkeit. Im Oktober 1998 eskalierte der Caprivi-Konflikt als ein militärisches Ausbildungslager der Caprivi Liberation Army von den Sicherheitskräften Namibias ausgehoben wurde. Im Zuge der Bekämpfung der separatistischen Aktivitäten der Caprivi Liberation Army wurde die gesamte Bevölkerung von Caprivi unter den Pauschalverdacht gestellt, potentielle Rebellen zu sein. Wegen der Repression der Bevölkerung flüchteten etwa 2500 Menschen nach Botswana, darunter Mishake Muyongo. Er wurde aus der DTA 1998 wegen separatistischer Tätigkeit ausgeschlossen. Muyongo erhielt 1999 wie ein anderer Anführer der Separatisten, Bonifatius Mamili, politisches Asyl in Dänemark und lebt dort im Exil.[3]

Die Caprivi Liberation Army begann am 2. August 1999 einen Aufstand in Caprivi. Rebellen überfielen mehrere strategische Plätze in der Caprivi Regionshauptstadt Katima Mulilo, darunter Polizeistation, Rundfunksender und den Flughafen. Innerhalb weniger Tage wurde der Aufstand durch Armee- und Polizeieinheiten, ohne viel Rücksicht auf die Zivilbevölkerung, nieder geschlagen. Unter den 14 getöteten Menschen waren Polizisten, Soldaten, Rebellen und Zivilisten. 140 Menschen wurden verhaftet und des Hochverrates und 274 weiterer Vergehen angeklagt. An die 120 Männer waren noch 2009 ohne Verurteilung hinter Gittern. Bis 2009 starben mehr Männer im Haft als 1999 bei den Kämpfen umkamen.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Government should ignore Mishake Muyongo. Namibian Sun, 2. Juli 2012 abgerufen am 24. Februar 2013
  2. BIOGRAPHIES OF NAMIBIAN PERSONALITIES. Dr. Klaus Dierks, 2003–2004 abgerufen am 24. Februar 2013
  3. a b Henning Melber: Namibias vergessene politische Gefangene. In: Allgemeine Zeitung. 31. Juli 2009, abgerufen am 24. Februar 2013.