Monika Ganseforth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Monika Ganseforth (* 15. Dezember 1940 in Gleiwitz als Monika Dessel) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Als Mitglied des deutschen Bundestages (1987–2002) war sie an der politischen Grundlegung der Energiewende beteiligt.

Leben und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monika Ganseforth wurde am 15. Dezember 1940 als zweite Tochter von Kurt und Alice Dessel geboren. Nach der Flucht aus Ostpreußen und dem Besuch des neusprachlichen Gymnasiums für Mädchen in Peine studierte sie Maschinenbau in Braunschweig und schloss 1966 als Diplomingenieurin ab. Anschließend war sie Entwicklungs- und Konstruktionsingenieurin in der Industrie und von 1971 bis 1987 Professorin an der Fachhochschule Hannover im Fachbereich Maschinenbau, Fachgebiet Steuerungs- und Regelungstechnik.[1]

Monika Ganseforth hat zwei Söhne, Frank Ganseforth (* 1971) und Olaf Ganseforth (* 1973).

Politische Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parteilaufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1974 trat sie in die SPD ein, 1976 bis 1986 war sie Mitglied im Rat der Stadt Neustadt am Rübenberge und kandidierte 1979 erfolglos für das Europaparlament. Zur Bundestagswahl 1980 bewarb sie sich erstmals um die Kandidatur im Wahlkreis Hannover Land I, unterlag jedoch mit 40 zu 56 Stimmen ihrem parteiinternen Konkurrenten, dem späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder.[2] Von 1987 bis 2002 gehörte sie dem Deutschen Bundestag an. 1998 gewann sie das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Hannover-Land I. In den anderen Legislaturperioden zog sie über die Landesliste der SPD Niedersachsen ins Parlament ein.

Energiewende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Sozial- und Frauenpolitik entwickelte sie während ihrer Tätigkeit als Abgeordnete zunehmend energie- und klimapolitische Themen zu ihrem Arbeitsschwerpunkt. Sie war u. a. Mitglied im Verkehrsausschuss, im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und in der Enquete-Kommission Nachhaltige Energieversorgung.

Monika Ganseforth war eine Verfechterin des Atomausstiegs. Sie kann als Wegbereiterin des als „Energiewende“ bezeichneten Paradigmawechsels in der Energiepolitik angesehen werden.

Spätere Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monika Ganseforth war von 2002 bis November 2014 Mitglied im Bundesvorstand des Verkehrsclubs Deutschland.[3]

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Monika Ganseforth: Politische Umsetzung der Empfehlungen der beiden Klima-Enquête-Kommissionen (1987–1994) : eine Bewertung. In: Hans Günter Brauch (Hrsg.): Klimapolitik. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 1996, ISBN 978-3-642-64680-5, S. 215–224, doi:10.1007/978-3-642-61072-1_16.
  • Monika Ganseforth u. a.: Hat die Technik ein Geschlecht? In: Doris Janshen (Hrsg.): Hat die Technik ein Geschlecht?: Denkschrift für eine andere technische Zivilisation. Orlanda-Frauenverl, Berlin 1991, ISBN 978-3-922166-64-1, S. 6–30.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Monika Ganseforth beendet engagiertes Berufsleben. In: spectrum 1/2003. Personalien. S. 69. PDF mit Konterfei (Memento des Originals vom 18. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hs-hannover.de. Abgerufen am 14. Oktober 2014.
  2. Schöllgen, Gregor: Gerhard Schröder. Die Biographie, München 2015, S. 78.
  3. Der Bundesvorstand (Memento des Originals vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vcd.org auf vcd.de. Abgerufen am 14. Oktober 2014.